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«Schwanger oder Dick?» – Die neue Showsensation

von
Seite 2
Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Welche zweifelhaften Formate werden den deutschen Zuschauern künftig noch zugemutet werden? Plus: Das Ende von «Bravo TV».



Was geschah vor genau fünf Jahren?

Am 30. Juli 2006 wurde bekannt, dass VIVA-Moderatorin Gülcan Karahanci ab August des selben Jahres die Moderation von «Bravo TV» übernehmen wird. Sie folgte damit auf den Sänger Ben, der seit November 2005 durch das Magazin bei ProSieben führte. In der neuen Staffel sollte sie neben den großen Themen Musik, Stars, Lifestyle und Beauty auch exklusiv über große Musik-Events berichten. Was sie damals noch nicht ahnte, die Staffel sollte die letzte werden, die im Fernsehen ausgestrahlt wird. Welche Moderatoren, Konzepte und Sender das Format in seiner 22jährigen TV-Geschichte bisher hatte, kann man hier nachlesen.

Nach dem Ende der Fernsehshow im Mai 2007 blieb es zunächst ruhig um die Sendung. Erst im Oktober 2010 wurde ein weiterer Neustart von «Bravo TV» angekündigt – diesmal mit Ausstrahlungen ausschließlich im Internet. Die nur noch 15-minütigen Ausgaben waren dann nur noch über das Portal SchülerVZ abrufbar und wurden vom ehemaligen VIVA-Gesicht und aktueller «taff»-Moderatorin Nela Panghy-Lee präsentiert. Einen wirklicher Erfolg schien dieses Konzept jedoch auch nicht gebracht zu haben, denn schon nach vier Folgen verabschiedete sich das Format am 31. Oktober 2010 in eine Winterpause, aus der es nicht mehr zurückkam. Mittlerweile sind auf der Website der Zeitung wöchentlich 5minütige Videocasts unter dem Titel «Bravo Web TV» mit zweifelhaften Moderatoren zu sehen.



«Come Fly With Me»


(Sonntag, 31. Juli, 22.45 Uhr, Comedy Central)

Lang mussten die Fans auf ein Nachfolgeformat der kultigen Comedyserie «Little Britain» mit Matt Lucas und David Walliams warten. In ihrer neuen Reihe zeigen sie nun die Ereignisse, Besucher und Mitarbeiter an einem der beliebtesten Flughäfen Großbritanniens. Im Stil einer Dokumentation erleben die Zuschauer wie sich die beleibte Kaffeeverkäuferin Precious Little mit immer ausgefalleneren Ausreden vor ihrer Arbeit drückt, wie der mürrische Chef einer Billig-Airline Omar Baba mit abstrusen Ideen neue Kunden anlocken will oder wie ein einfältiger und rassistischer Beamter der Einwanderungsbehörde den Ausländern das Leben schwer macht. Alle wichtigen Rollen, egal ob männlich oder weiblich, schwarz oder weiß, dick oder dünn, werden dabei erneut von Lucas und Walliams mithilfe großartiger Masken verkörpert. Wie schon bei «Little Britain» leihen ihnen die deutschen Komiker Oliver Welke («heute Show») und Oliver Kalkofe («Kalkofes Mattscheibe») ihre Stimmen. Die sechsteilige Reihe strotzt wie ihr Vorgänger vor skurrilen Charakteren, absurden Situationen und tiefschwarzem Humor. Für Liebhaber von «Little Britain» ist «Come Fly With Me» daher ein absolutes Muss und wird ihr Herz im Sturm erobern.



Jeden Sonntag duellieren sich RTL und ProSieben mit ihren Blockbustern und die Zuschauer haben die Qual der Wahl. Doch Quotenmeter.de verrät, wo sich das Einschalten mehr lohnt.

«Nie wieder Sex mit der Ex» (RTL)


Nach sechs Jahren Beziehung mit der berühmten Schauspielerin Sarah Marshall wird der Komponist Peter Bretter von ihr verlassen. Weil er am Boden zerstört ist, beschließt er nach Hawaii zu reisen, um auf andere Gedanken zu kommen. Ausgerechnet dort trifft er seine Ex-Freundin Sarah wieder, die auf der Insel einen romantischen Urlaub mit ihrem neuen Freund verbringen möchte. In seiner Verzweifelung trifft Peter auf die attraktive Kellnerin Rachel, in die er sich sofort verguckt. Zwischen den beiden entsteht eine zarte Romanze, die ihn über seinen Trennungsschmerz hinweghelfen könnte, doch dann beschließt seine Ex-Freundin, dass sie Peter wieder zurückhaben will...
Produzent Judd Apatow brachte mit den Filmen «Jungfrau (40), männlich, sucht…» und «Beim ersten Mal» bereits zwei Kinohits auf die Leinwand, die Herz und Comedy in ähnlicher Weise kombinierten. Dabei vertraute er stets auf Hauptdarsteller, die aus beliebten TV-Shows kamen. Diese Erfolgsformel setzte er auch diesmal mit Jason Segel «How I Met Your Mother», Kristen Bell «Veronica Mars» und Mila Kunis («Die wilden Siebziger») fort. Nicht fehlen durften obendrein die obligatorischen Nebendarsteller Paul Rudd und Jonah Hill, die auch bei beiden vorherigen Projekten zu sehen waren. In einer weiteren Nebenrolle taucht zudem Rüpel-Comedian Russel Brand auf. Das Script zum Film stammt übrigens von Hauptdarsteller Jason Segel.

«Spider-Man 2» (ProSieben)


Was niemand wissen darf, hinter dem beliebten Superhelden „Spider-Man“ verbirgt sich der tollpatschige Student Peter Parker (Tobey Maguire), dessen Job, sein Studium sowie die Beziehung zu der noch immer heimlich von ihm geliebten Mary Jane (Kirsten Dunst) zunehmend unter dem strapaziösen Einsatz als menschliche Spinne leiden. Schließlich fasst Peter den schweren Entschluss, das Leben als Spider-Man hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu führen. Als der geniale Wissenschaftler Dr. Otto Octavius (Alfred Molina) in Folge eines missglückten Experiments jedoch seinen Verstand verliert, ist die Bevölkerung New Yorks mehr denn je auf die Hilfe des Superhelden angewiesen...
Die Comic-Figur des „Spinnenmanns“ tauchte erstmalig 1962 in der 15. Ausgabe von Marvels «Amazing-Fantasy»-Reihe auf. In Deutschland erschienen die ersten Geschichten um den von einer radioaktiven Spinne gebissenen und fortan mit Superkräften ausgestatteten Teenager Peter Parker Mitte der 60er Jahre zunächst unter dem Titel «Die Spinne». In der Folgezeit gab es zahlreiche Versuche, «Spider-Man» sowohl als Zeichentrick- als auch in Form einer Live-Action-Serie umzusetzen. Während die meisten davon als gescheitert oder allenfalls mäßig erfolgreich betrachtet werden müssen, war es vor allem die ab 1994 von FOX produzierte Trickserie «Spider-Man: The Animated Series», die der Figur in den 90er Jahren noch einmal zu einem bedeutenden Popularitätsschub verhalf. Den Höhepunkt des Hypes erzeugte jedoch erst die Kinoverfilmung von Sam Raimi aus dem Jahre 2002, die neben der hier besprochenen Fortsetzung noch einen dritten Teil hervorbrachte.

Die Empfehlung


„Never Change A Winnig Team“ scheint das Motto von Produzent Apatow zu sein und so reiht sich auch «Nie wieder Sex mit der Ex» nahtlos in die Reihe seiner Vorgänger ein. Erneut wandert er auf der Grenze zwischen Romantik und derben Zoten und überschreitet diese mehr als einmal deutlich. Dennoch verlieren die Figuren nie ihren Charme und ihre Liebenswürdigkeit. Auf der Strecke bleibt allerdings die Unvorhersehbarkeit der Geschichte, denn wirklich überraschen mag sie zu keiner Zeit. Insgesamt ist der Film damit kein schlechter, aber eben auch kein origineller Streifen. Wer die Vorläufer mochte, wird jedoch auch hier seinen Spaß haben.
Auf einem ganz anderen Level bewegt sich hingegen «Spider-Man 2». Der actiongeladene Film bietet eine intelligente und spannend inszenierte Unterhaltung, bei der entgegen der Konventionen des herkömmlichen Actionkinos auch die Entwicklung der ausgezeichnet besetzten Figuren keineswegs zu kurz kommt. Es ist dem Film anzumerken, dass die Macher vor allem auf die differenzierte Darstellung der Gefühlswelt der Protagonisten Wert legten und daher die menschlichen und alltäglichen Probleme der Hauptfigur in den Fokus rückten. Auch im Fall des Bösewichts gelingt es dem Film, das ausgefeilte Bild einer tragischen Persönlichkeit zu zeichnen. Dennoch reicht die Comicadaption im direkten Vergleich nicht ganz an die Klasse seines Vorgängers heran, zu vorhersehbar sind einige Aspekte des groben Storyverlaufs, ein wenig zu übertrieben gestaltet sich das Finale.

Der Sieg geht an «Spider-Man 2» um 20.15 Uhr auf ProSieben.

Der Zwischenstand 2011


In der vergangenen Woche duellierten sich «Street Fighter: The Legend of Chun-Li» (RTL) und «Lissi und der wilde Kaiser» (ProSieben). Während ProSieben damit einen werberelevanten Marktanteil von nur 17,8 Prozent erreichte, unterlag RTL mit einem Wert von 13,7 Prozent. Der Quotenpunkt geht daher an ProSieben.

Nach Empfehlungen:
RTL : ProSieben = 8 : 14

Nach Quoten:
RTL : ProSieben = 6 : 15

QamS - Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin erscheint jeden Samstag und bietet die ideale Mischung an unterhaltsamen Themen für ein perfektes Wochenende an.

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