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«Guildo und seine Gäste»: Es wird Zeit für ein Comeback!

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Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Das einmalige TV-Projekt sollte endlich fortgesetzt werden. Dies zeigen die Reaktionen der Quotenmeter-Leser. Auch Moderator Guildo Horn ist dazu bereit.



«Guildo und seine Gäste»: Es wird Zeit für ein Comeback!

In der vergangenen Woche erinnerte Quotenmeter.de an die außergewöhnliche Sendung «Guildo und seine Gäste», in welcher der bekannte Sänger Guildo Horn mit Menschen mit geistigen Behinderungen sprach. Auch zahlreiche Leser trauern offenbar dem weltweit einmaligen Format nach, wie die vielen eingegangenen Reaktionen zeigten. So schrieb Alexander: „Die Idee der Sendung war super, denn auch Menschen mit Behinderung sind ganz normale Menschen, die die gleichen Bedürfnisse und Gefühle wie wir haben. Das muss endlich allen in Deutschland klargemacht werden.“ Selbst Leser, die das Format verpasst haben, zeigten sich an ihm interessiert, wie unter anderem die Aussage von Benni zeigte: „Habe «Guildo und seine Gäste» damals verpasst, würde sie mir aber heute auf jeden Fall ansehen, wenn sie noch mal wiederholt wird.“

Auch die Heilpädagogin Alissa äußerte sich zur Show: „Ich betreue selbst Menschen mit Behinderungen und muss immer wieder feststellen, welchen Status sie in unserer Gesellschaft haben und dass ihr Leben oft als nicht lebenswert eingestuft wird. Schließlich dürfen Kinder, bei denen eine Behinderung diagnostiziert wird noch bis zur Geburt abgetrieben werden. Ich finde solche Sendungen deshalb wichtig, weil sie diesen Menschen eine Gelegenheit geben, gehört zu werden“

Durchweg gelobt wurde auch das Auftreten von Guildo Horn, der zwar oft etwas chaotisch und nicht immer als souveräner Moderator auftrat, aber stets die „Gespräche mit seinen Gästen auf Augenhöhe“ (Zitat von Richard) führte und sein Gegenüber „als gleichberechtigten Gesprächspartner“ (Oliver) anerkannte. Noch deutlicher formulierte dies David, der schrieb, dass man „durch den normalen Umgang von Guildo Horn kaum gemerkt hat, dass die Gäste geistig behindert waren.“

Doch auch differenzierte Stimmen waren zu vernehmen. Beispielsweise merkte Torsten dazu an: „So gut die Sendung damals auch war, ging sie nicht weit genug und verfolgte einen falschen Ansatz. Sie isolierte die Behinderten und bekam dadurch den Beigeschmack einer Freak-Show. Viel besser wäre es, wenn regelmäßig Behinderte in normale Shows eingeladen werden. Nur so kann eine echte Integration erreicht werden. Alles andere ist eher eine Zur-Schau-Stellung.“

Dennoch zeigte sich mehrheitlich der Wunsch nach einer Fortsetzung des Formats. Dies deckt sich mit den damaligen guten Zuschauerresonanzen und dem positiven Medienecho. Dennoch wartet das Programm seit rund vier Jahren auf eine Fortsetzung. Interessanterweise haben sowohl der damals verantwortliche SWR, als auch der WDR sowie 3sat die produzierten Ausgaben in diesem Zeitraum mehrfach wiederholt, jedoch keine neuen Folgen mehr in Auftrag gegeben. Auch Silke Holthausen vom Management des Moderators Guildo Horn bedauert diesen Zustand: „Der Zuspruch war enorm und noch heute fragen die Leute danach, warum es diese Talkshow nicht mehr gibt. Leider ist es uns bis heute nicht gelungen- trotz der immer steigenden Senderzahl ein neues Zuhause für die Sendung und ihre Gäste zu finden. [...] Weder der SWR noch der WDR, wo die Sendungen regelmäßig wiederholt wurden, hatten weiteres Interesse.“ Eine Anfrage beim SWR durch Quotenmeter.de zu den Gründen für die Absetzung ist bisher nicht beantwortet worden.

Durch das Ausbleiben weiterer TV-Aufzeichnungen hat sich das Team um Guildo Horn jedoch nicht entmutigen lassen und setzt sein Engagement fort. „Unsere Talkshow schicken wir manchmal auf Reisen.“, teilte Horns Managerin Holthausen mit. „«Guildo und seine Gäste Live» mit Publikum ist ebenfalls sehenswert. Meist endet die Talkshow in einem Konzert. Miteinander reden und dann musizieren - klasse und einzigartig“, schwärmte sie gegenüber Quotenmeter.de weiter. Auf diese Weise kann wenigstens ein kleinerer Publikumskreis weiter an den anregenden Diskussionen teilhaben.

Auch deshalb gibt Holthausen nicht auf. Sie hofft, dass sich unter den vielen Kanälen in Deutschland doch noch einer findet, der die Sendung bisher übersehen hat. Vielleicht kann sich der innovative Sender ZDFneo vorstellen, sich dem Projekt künftig anzunehmen. Eine treue und interessierte Fangemeinde scheint das Format jedenfalls noch immer zu besitzen und auch ihre gesellschaftliche Relevanz ist unumstritten.

Liebe Intendanten, ist das nicht eine Idee, über die es sich lohnt nachzudenken?

Auf der nächsten Seite gibt es einen neuen „Haufen der Woche“, den „Nachrichtenfriedhof“ und das Blockbuster Batttle.

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