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„Kein Bügelfernsehen“ – ZDF-Senderfamilie stellt neues Programm vor

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Das ZDF stellte heute die Neuerungen im ZDF-Programm sowie den Digitalkanälen ZDFinfo, ZDFkultur und ZDFneo vor. Neuigkeiten gibt es zum Start der kostenfreien App-Angebote – die Gottschalk-Nachfolge entscheidet sich erst Ende des Jahres.

Alles neu macht der Mai: Nachdem im November 2009 aus dem ZDFdokukanal der Digitalsender ZDFneo wurde, wird am 7. Mai aus dem ZDFtheaterkanal das neue ZDFkultur. Zudem soll der Digitalsender ZDFinfo die Nachrichtenkompetenz des Mainzer Senders weiter stärken. Nach dem Nachrichtenstudio-Relaunch profitierten die «heute»-Sendungen vom Informationsbedarf der Zuschauer rund um die Atom-Katastrophe in Japan sowie der Lage in Nordafrika. Das dazugehörige Online-Angebot heute.de verbuchte neue Rekordwerte. ZDF-Chefredakteur Peter Frey (Foto) möchte im Herbst frischen Wind in die Info-Formate bringen und kündigt „Veränderungen und optische Neuaufstellungen" für Formate wie «Frontal 21» und «Berlin direkt» an.

ZDF-Programmdirektor Markus Schächter freut sich dabei über die starke Primetime am Abend: „Das ist für uns eine wichtige Kennziffer, weil wir diesen Markt in einer Zeit erreichen, wo Fernsehen Primär-Tätigkeit ist, also es ist kein Bügelfernsehen, wo Fernsehen selektiv ist und die meisten Menschen fernsehen.“ Derzeit liegt der Marktanteil bei 12 Prozent bzw. 6 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

Darüber hinaus kündigte Intendant Schächter (Foto) neue kostenlose Angebote für alle gängigen Smartphones an. Zuerst werde die ZDF-Mediathek als kostenlose App rausgebracht. Anfang 2012 soll die Nachrichten-App zu heute.de sowie eine Sport-App folgen. Dabei verteidigte Schächter die Kritik der Verlage zu derartigen öffentlichen-rechtlichen Angeboten. Anderthalb Jahre nach dem Start solcher Apps sei dieser Schritt nun fällig. Privatwirtschaftliche Verleger hätten lange genug Zeit gehabt, eigene App-Angebote zu etablieren. Die Zuschauer sollten kostenlos in den Genuss dieser Apps kommen, weil sie bereits über die GEZ-Gebühren für die Inhalte zahlten, so sehe es der Rundfunkstaatsvertrag vor. Die neuen Pläne der Digitalkanäle, die bisher technisch noch nicht alle Haushalte empfangen, dürfte die Kritik über die Frage der Finanzierung wieder anheizen. Das ZDF versicherte, es gebe lediglich „Umschichtungen“ und sogar „Synergie-Effekte“. Trost für Sat.1: Nach dem Champions League-Coup vom ZDF kann der Sender auf den Zuschlag der Europa League-Rechte hoffen. Hier plane das ZDF keinen Einstieg.

Am Samstag moderiert Thomas Gottschalk die letzte reguläre «Wetten, dass..?»-Show. Im Sommer folgt dann die Sommer-Ausgabe auf Mallorca. Zudem sind bis Dezember drei weitere Spezial-Shows mit neuen Gästen und Wetten sowie Best-Of-Themen geplant (wir berichteten). Programmdirektor Thomas Bellut betonte, es gebe aktuell noch keine Entscheidung über die Moderationsnachfolge von Europas größter Unterhaltungsshow: „Ich weiß nur, dass wir – der Intendant und ich – einen Plan A, B und C haben. Eine von diesen drei Möglichkeiten wird dann funktionieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir nach der Dezember-Sendung dann eine Pause machen, die vermutlich ein halbes Jahr ist, und dann mit einem veränderten Konzept und einer neuen Moderation in die Sendung gehen.“ Zufrieden sei er mit der Zusammenarbeit mit «Wetten, dass..?»-Co-Moderatorin Michelle Hunziker. Ob sie weiterhin als Co-Moderatorin durch die Sendung führe, sei noch nicht entschieden. Bellut könne sich aber vorstellen, andere Projekte mit der Schweizerin zu realisieren, was aufgrund ihres TV-Engagements in Italien aber zeitlich schwierig sei.

Mit ZDF-Neuzugang Jörg Pilawa wird an neuen Show-Konzepten gearbeitet. Die Endemol-Produktion «Rette die Million» wird fortgeführt. Zu den ZDF-Highlights im Fiction-Bereich gehören unter anderem die Ausstrahlung der Spielfilme «Operation Wallkühre – Das Stauffenberg Attentat» mit Tom Cruise, die Filmkomödie «Maria, ihm schmeckt´s nicht!» mit Christian Ulmen sowie «Horst Schlämmer – Isch kandidiere». Hauptdarsteller Hape Kerkeling ist auch für die sechsteilige «Terra X»-Reihe „Unterwegs in der Weltgeschichte“, wo es ihn in Ländern wie Ägypten, China oder Griechenland verschlägt. Programmdirektor Thomas Bellut zu Kerkelings Zusammenarbeit: „Ich bin mir sicher, dass es ein Folgeprojekt in diesem Bereich Kultur-Dokumentation mit Hape Kerkeling geben wird. Wir sind da in ersten Gesprächen.“

Über die Entwicklung von ZDFneo sei man sehr zufrieden – trotz derzeitigem Marktanteil von 0,3 Prozent Marktanteil. Im August will man neue Wege gehen: Im «TV Lab» entscheiden Zuschauer Ende August eine Woche täglich online über neue TV-Formate, die von Produzenten speziell für das «TV Lab» entwickelt wurden und bei Zustimmung in Serie gehen. In der pilotierten Reportage «Blond, ledig testet…» versucht eine Redakteurin eine Woche nach den Tipps und Tricks der Frauenzeitschriften zu leben. Neu ist auch das neue wöchentliche Dokumentationsformat «ZDFzoom», das am 11. Mai mit Enthüllungs-Journalist Günther Wallraff startet. Im Sommer wird es verschiedene Doku-Dramen zu Themen wie beispielsweise der Love Parade-Tragödie geben.

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