Schlüter sieht's

«Schlüter sieht's»: Samstagsspiele

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Joko und Klaas dürfen sich bald am Samstagabend bei ProSieben austoben. Ein erfolgversprechendes Konzept?

Im Mai startet die neue Action-Spielshow «17 Meter» bei ProSieben – und zwar am Samstagabend! Schon im vergangenen Jahr wurde dieses Format angekündigt, das ein Import des großbritannischen Senders itv ist. In «17 Meter», oder im Original «The Whole 19 Yards», müssen Kandidaten Geschicklichkeit, Athletik und Grips gleichzeitig einsetzen, um den Hauptgewinn von 25.000 Euro zu erreichen. Denn bevor sie die Antwort zu einer Wissensfrage geben können, müssen sie einen Hindernisparcours überwinden – der zufälligerweise dem Titel nach genau 17 Meter lang ist.

Doch auch während des Parcours soll ihr Denkvermögen gefordert sein: So mussten Kandidaten beispielsweise bei einem Spiel zwei ungleich hohe Wände erklimmen. Zur Verfügung standen ihnen dabei würfelförmige Bauklötze, die sie aufeinanderstapeln mussten, um an ihnen hochklettern zu können. Doch beim Spiel erkannten die Kandidaten, dass sie für den zweiten, höheren Berg zu wenig Steine hatten, um ihn zu erklimmen. Sie mussten gedanklich schnell folgern, um zu erkennen, dass sie noch einige Steine vom ersten Anstieg herüberholen müssen. Erst dann reichten die Klötze für die Überwindung des gesamten Parcours aus.

Sollte ProSieben auf ähnlich clevere Ideen kommen oder gegebenfalls jene des englischen Originals kopieren, ist Spaß für die Zuschauer garantiert. Und zudem bringt das Konzept der gleichzeitigen sportlichen und gedanklichen Herausforderung eine neue Facette in die Showlandschaft, die zu skurrilen Ergebnissen führt. Beispielsweise antworteten zwei Kandidaten in «The Whole 19 Yards» nach dem anstrengenden Parcours falsch auf die Frage, in welchem Land der Yen die Währung sei: Als Antworten kamen China und Indien. Lag dies nun an der Wissenslücke der Kandidaten oder daran, dass ihnen der gesamte Sauerstoff während des Parcours aus dem Hirn gepustet wurde? Eines ist bei solchen Situationen jedenfalls garantiert: Spaß für das Publikum.

Insofern geht es bei dieser Action-Spielshow weniger um Spannung oder den Gewinn (der mit 25.000 Euro zudem sehr gering angesetzt ist), sondern eher um klassische Unterhaltung. Deutlich wird deswegen auch, warum ProSieben die beiden ehemaligen MTV-Moderatoren Joko und Klaas für dieses Format engagiert hat: Sie werden den Spaß, den «17 Meter» schon von allein aufbringen wird, noch potenzieren. Und dass eine junge Show auf ProSieben funktionieren kann, zeigte am Anfang auch «Extreme Activity», das ebenfalls am Samstagabend um 20.15 Uhr gute Quoten erreichen konnte und dann durch Sendeplatzwechsel und schnell ausgestrahlte Episoden überbeansprucht wurde. «17 Meter» aber hat das Potenzial zum Sommer-Hit: Es ist Klassische, aber gleichzeitig bunte und modern inszenierte Unterhaltung ohne Fremdschäm- oder Ekel-Faktor. Am 07. Mai geht’s los.

Jan Schlüters Branchenkommentar beleuchtet das TV-Business von einer etwas anderen Seite und gibt neue Denkanstöße, um die Fernsehwelt ein wenig klarer zu sehen. Eine neue Ausgabe gibt es jeden Donnerstag nur auf Quotenmeter.de.

Kurz-URL: qmde.de/48698
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