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Die Experten Sommerspezial: Sitcoms & Comedys

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Warum gibt es keine «Malcolm»-DVDs? Wo sind die alten «Simpsons»-Folgen? Plus die erfolgreichsten Sitcoms.

Jede Woche erreichen uns unzählige Anfragen, die bereits in früheren Ausgaben beantwortet wurden. Daher befassen wir uns noch einmal mit den wichtigsten doppelten Fragen.

Torben: Welche Sitcom war in den USA bisher die erfolgreichste?

Christian Richter:
Dies interessierte auch Ann-Marie. Die Antwort auf diese Frage ist wie immer wenn es um ältere Sendungen geht nicht einfach, weil im Laufe der Zeit die Ermittlungen der Einschaltquoten umgestellt wurden. Bis zum Jahr 2000 wurden die Reichweiten nur in Haushalten ermittelt, erst ab dem neuen Jahrtausend nach einzelnen Zuschauern. Daher liegen für ältere Formate lediglich Schätzungen für die tatsächlichen Einschaltquoten vor.

Geht man nach den Marktanteilen ist die Episode «Lucy goes to Hospital» der Serie «I Love Lucy» (CBS) die erfolgreichste Sitcomfolge aller Zeiten, denn am 19. Januar 1953 schalteten 71,7 Prozent aller Haushalte ein. Da die Verbreitung von Geräten aber noch nicht so groß war entsprach dies „nur“ rund 44 Millionen Haushalten. Die höchste Reichweite vor 2000 erzielte das Finale der Comedyserie «M*A*S*H» am 28. Februar 1983 (CBS) mit 50,15 Millionen Haushalten. Auf Platz zwei der erfolgreichsten Sitcoms folgt das Finale von «Cheers» (NBC) am 20. Mai 1993, das 42,36 Millionen Haushalte zum Einschalten bewegte.

Rechnet man diese Werte in absolute Zuschauerzahlen um, so ergeben sich folgende Zahlen: Das Ende von «M*A*S*H» sahen demnach 105,9 Millionen Amerikaner, während hingegen «Cheers» 80,4 Millionen Zuschauer hatte. Auf Platz drei folgt dann das Finale von «Seinfeld» (NBC) vom 14. Mai 1998 mit 76,3 Millionen Zuschauern. Die meistgesehene Sitcom nach dem aktuellen Messsystem ordnet sich auf Platz vier ein. Die letzte Ausgabe von «Friends» begeisterte am 6. Mai 2004 rund 52,5 Millionen Fans und war damit erfolgreicher als das Finale der «Bill Cosby Show» (44,4 Mio.), «Hör’ mal wer da hämmert» (35,5 Mio.), «Alle lieben Raymond» (32,9 Mio), «Golden Girls» (27,2 Mio.), «Frasier» (25,2 Mio.), «Harrys wundersames Strafgericht» (24,6 Mio.) und «Full House» (24,3 Mio.).

Karin: Wieso gibt es eigentlich keine DVD-Boxen von «Malcolm mittendrin» zu kaufen?

Christian Richter:
Dies wollten auch Sarah, Robert, Stulle und Karsten wissen. Die Ursache liegt in den Musikrechten. Für die Verwendung von Musik gibt es im Fernsehen und der Veröffentlichung auf DVDs unterschiedliche Normen. Für eine ausschließliche Ausstrahlung im TV gibt es Vereinbarungen, welche die Verwendung von Musik regelt. Bringt man eine DVD-Box heraus, muss die Produktionsfirma die weltweiten Rechte für sämtliche der dort angespielten Songs einkaufen. Für alle Folgen. Die Kosten können dafür so hoch sein, dass diese durch den Verkauf nicht zu refinanzieren ist. Genau dies ist bei «Malcolm Mittendrin» der Fall. In den USA wurde die erste Staffel der Serie als DVD versuchsweise veröffentlicht. Der Verkaufserlös jedoch die Ausgaben für die Rechte nicht refinanzieren konnte, nahm die Produktionsfirma von weiteren Veröffentlichungen Abstand. Ein ähnliches Schicksal hat übrigens auch die Serie «Cold Case», von der es aus dem gleichen Grund bis heute keine DVD-Boxen gibt.

Jochen: Wieso wiederholt ProSieben «Die Simpsons» immer nur ab der vierten Staffel? Werden die ersten drei Staffeln irgendwann noch einmal gezeigt?

Christian Richter:
Dies interessierte auch Denis, Domenik, Thomas und Julia. Nein, mit einer Ausstrahlung kann vorerst wohl nicht mehr gerechnet werden. Wir haben bei ProSieben nachgefragt: Dort heißt es, man habe herausgefunden, dass ein Großteil der Zuschauer die ersten drei Staffeln ablehnen würde. Der Zeichenstil war damals noch anders und viele Zuschauer haben das gesehen und als störend empfunden. Die Programmplanung hab sich daher zu diesem Schritt entschlossen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wieso laufen «Die Simpsons» und «South Park» noch in 4:3?

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