Quotencheck

«ErmittlungsAKTE»

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Nach ordentlichem Beginn rutschte das Format mit dem WM-Beginn immer stärker in den Quotensumpf.

Einfach hatten es die Formate, die nach den US-Serien am Sonntagabend auf Sat.1 liefen, in der jüngeren Vergangenheit nicht. Sowohl das Boulevardmagazin «Stars & Stories», als auch die Kriminaldokumentation «Urteil Mord» gingen zuletzt trotz quotenstarkem Vorprogramm baden, sodass die Bedingungen für Ullrich Meyers «ErmittlungsAKTE» nicht gerade berauschend waren. Nach einem guten Beginn wandten sich die deutschen Zuschauer auch hier wieder dem Bällchensender ab, nach der sechsten Folge schaffte es keine einzige mehr auf zweistellige Marktanteile.

Am 25. April, dem ersten Ausstrahlungstag, sah die Welt jedoch noch ganz anders aus. 2,44 Millionen Bundesbürger wollten den ersten Ausflug Meyers in die Welt der Gerichtsmedizin nicht verpassen, wodurch 9,5 Prozent beim Gesamtpublikum erreicht werden konnten. Deutlich höher war das Interesse der für die Werbewirtschaft besonders wichtigen jungen Zuschauergruppe, hier sahen 1,47 Millionen Menschen zu und bescherten dem Sender klar überdurchschnittliche 12,7 Prozent. Ein Wert, der in der Folge nie wieder erreicht wurde, wenngleich die zweite Ausgabe mit 2,36 Millionen und 11,9 Prozent bei den Jüngeren ebenfalls noch gute Werte einfuhr.

Zum ersten Mal ins Grübeln gekommen dürften die Programmverantwortlichen in der dritten Ausstrahlungswoche gekommen sein, in der große Teile des Publikums dem Sender wegbrachen. Exakt zwei Millionen Deutsche bescherten dem Sender beim Gesamtpublikum deutlich unterdurchschnittliche 7,4 Prozent, erstmals sah es jedoch auch bei den Werberelevanten mit 1,09 Millionen und den daraus resultierenden 8,9 Prozent schlecht aus. Glücklicherweise konnte man sich aber daraufhin wieder fangen und erzielte mit der vierten Ausgabe sogar die höchste Sehbeteiligung aller Zeiten: 2,45 Millionen Zuschauer ließen sich den neuen Fall nicht entgehen, der Marktanteil bei allen Zusehern stieg wieder auf gewohnte 9,1 Prozent und auch beim jungen Publikum sah es mit 11,2 Prozent wieder besser aus. Die letzten akzeptablen Werte erzielte die Doku-Reihe am Sonntag vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft, wo es immerhin noch zu 2,17 Millionen Einschaltbereiten langte und vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen gute 12,1 Prozent zur Folge hatte.

Am 13. Juni sendete man dann zum Teil parallel zum deutschen Vorrundenspiel gegen Australien und ging damit wenig überraschend völlig unter. Gerade einmal noch 0,92 Millionen Menschen sahen zu dieser Uhrzeit Sat.1, die Marktanteile fielen auf völlig indiskutable 2,8 Prozent bei allen und 3,5 Prozent bei den Umworbenen. In der Folgewoche war die Fußballkonkurrenz nicht ganz so hart, aber auch gegen das Match zwischen Rekordweltmeister Brasilien und der Elfenbeinküste war kein Kraut gewachsen. Immerhin sahen wieder 1,61 Millionen Menschen aus der Bundesrepublik zu, bei den Jüngeren waren es mit 0,91 Millionen exakt sieben Prozent aller Fernsehenden. Auch in der kommenden Woche war mit dem Achtelfinalspiel zwischen Argentinien und Mexiko König Fußball die direkte Konkurrenz, hier lief es aber mit 8,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil aus 0,99 Millionen Zuschauern sehr ordentlich.

Eine Enttäuschung aus unterschiedlichen Gründen stellten die folgenden beiden Episoden dar. Am 4. Juli sahen zwar mit 1,77 Millionen Zuschauern so viele Menschen wie seit WM-Beginn nicht mehr zu, ja sogar die Marktanteile fielen mit 7,4 Prozent bzw. 8,8 Prozent bei den Werberelevanten besser aus als zuvor, jedoch pausierte an diesem Tag die Weltmeisterschaft, sodass die Voraussetzungen für starke Quoten eigentlich so gut wie schon lange nicht mehr waren. Eine Woche später trat man gegen das Endspiel der WM an, sodass es mit 0,98 Millionen und 2,7 Prozent Marktanteil erneut Horrorwerte zu verzeichnen gab, womit man jedoch rechnen musste.

Alles in allem sahen die zwölf Folgen im Schnitt 1,86 Millionen Menschen und brachten dem Sender mangelhafte 7,0 Prozent Marktanteil ein. Bei den jüngeren Zuschauern sahen durchschnittlich 1,09 Millionen zu, was 9,0 Prozent aller Fernsehenden zur Folge hatte. Diese Werte sind selbstredend deutlich im roten Bereich, denn Sat.1 holte in beiden Altersgruppen im vergangenen Fernsehjahr knapp elf Prozent, jedoch muss man angesichts dessen, dass man an vier von zwölf Sendeterminen gegen die Fußball-WM antreten musste, die schwachen Werte etwas relativieren. In den Wochen vor dem großen Fußballfest fielen die Quoten zumeist immerhin durchschnittlich aus, sodass eine Fortsetzung zumindest nicht völlig unrealistisch sein dürfte.

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