Quotencheck

«Mit Schirm, Charme und Melone»

von
arte strahlte zuletzt alte Folgen der Kultserie mit durchwachsenem Erfolg im Mittagsprogramm aus.

Bereits in den 60er-Jahren flimmerte die britische Fernsehserie «Mit Schirm, Charme und Melone» über die deutschen TV-Geräte, denn das ZDF sicherte sich die Erstverwertungsrechte und strahlte sie seit Oktober 1966 regelmäßig aus. Und obgleich 1977 die Produktion neuer Folgen endgültig eingestellt wurde und das Format bereits einiges an Staub angelegt hat, sicherte sich der Kultursender arte 2009 die Ausstrahlungslizenz am Geschehen rund um Amateur-Agentin Emma Peel. Zuletzt programmierte man Episoden neuerer Staffeln um 18:00 Uhr, die in der Folgewoche werktäglich um 13:00 Uhr mit soliden Einschaltquoten wiederholt wurden.

Den Anfang machte am 07. Dezember 2009 die der vierten Staffel angehörige Folge "Stadt ohne Rückkehr", welche 0,06 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 0,7 Prozent beim Gesamtpublikum erzielen konnte. Damit lag man ebenso exakt auf Höhe des Senderschnitts wie beim jungen Publikum der 14- bis 49-Jährigen, wo 0,02 Millionen Menschen dem Sender 0,6 Prozent Marktanteil bescherten. Während sich die restlichen Folgen der ersten drei Ausstrahlungswochen auf ein etwas geringeres Reichweiten-Niveau von meist 40.000 bis 50.000 Zuschauern und Marktanteilen von 0,5 bis 0,6 Prozent bei allen Zuschauern einzupendeln schienen, stieg das Interesse des jüngeren Publikums deutlich an. Mit vergleichsweise starken 0,04 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren schnitten in dieser Zeit gleich drei Folgen ab, wodurch sich der Sender über bis zu 1,1 Prozent Marktanteil freuen konnte.

Die bis dato besten Quoten der gesamten Ausstrahlungsperiode konnte die Serie ausgerechnet in den letzten Tagen des vergangenen Jahres einfahren, wo man bereits am Montagmittag mit 0,11 Millionen Menschen erstmals auch bei allen Fernsehenden die Prozentmarke knacken konnte. Auch die junge Zuschauerschaft ließ der "Afrikanische Sommer" nicht kalt, wenngleich hier die Dienstagsausgabe mit 0,06 Millionen Interessierten und dem daraus resultierenden Marktanteil von 1,3 Prozent noch eine Spur besser lief. Auch das neue Jahr begann gut für arte, denn man konnte sich angesichts von 0,08 Millionen Zuschauern über ordentliche 0,8 Prozent bei allen und herausragenden 1,4 Prozent bei den Jüngeren freuen. Danach ebbte das Interesse an den letzten Ausgaben der vierten Staffel jedoch etwas ab, sodass die letzte von 26 Folgen mit 0,04 Millionen und 0,5 Prozent in beiden Altersgruppen am 12. Januar 2010 nur auf ein sehr überschaubares Zuschauerinteresse verweisen konnte.

Ganz anders sah es zunächst mit den Folgen der fünften Staffel aus, die einen nahtlosen Übergang zur vierten Staffel bildeten und mit der Auftaktepisode dank 0,14 Millionen Zuschauer einen der höchsten Marktanteile dieses Ausstrahlungszeitraumes generierte: 1,5 Prozent der Fernsehzuschauer sahen sowohl beim Gesamtpublikum, als auch bei der umworbenen Zuschauerschaft zu. Nachdem auch noch die zweite Episode dieser Staffel mit 1,6 Prozent in der jungen Zielgruppe als Erfolg zu bewerten war, ging das Zuschauerinteresse bald darauf jedoch wieder zurück. Bemerkenswert waren einzig und alleine noch die Werte des "wahrgewordenen Alptraums" an Ausstrahlungstag 18, denn für die Sendeanstalt sollte dieser Alptraum ganz sicher nicht wahr werden. An diesem Tag tangierte das Gesendete 0,16 Millionen Menschen, was nie wieder erzielbare 1,7 Prozent zur Folge hatte.

So unspektakulär bereits der Übergang von Staffel fünf auf sechs quotentechnisch von statten ging, so sollten auch die Werte der 31 Folgen der 1969 produzierten Staffel insgesamt werden. Man pendelte sich hier zumeist auf Marktanteile ein, die entweder soeben die Prozenthürde schafften oder verfehlten, die Reichweite lag in der Regel bei ebenfalls guten 80.000 bis 90.000 Bundesbürgern. Ähnliches lässt sich auch über das Interesse der jungen Zuschauer sagen, wenngleich hier zwei Ausstrahlungstermine besonders herausragend waren. Aus negativer Sicht ragte die am 17. März gesendete Folge "Koffer, Koffer, du musst wandern" mit kaum messbaren 0,01 Millionen Zuschauern und nur 0,2 Prozent heraus, während fünf Tage später "Herz ist Trumpf" auch den Sender mit 0,06 Millionen jungen Menschen und 1,9 Prozent Marktanteil auftrumpfen ließ.

Durchaus interessant ist, dass die erst 1976 und 1977 produzierten Episoden der siebten Staffel, die über den April und Mai auf arte liefen, die Menschen offensichtlich nicht mehr so berührten wie zuvor: Zum Ende hin waren oftmals weniger als 50.000 Zuschauer zugegen, sodass die Marktanteile auf schwache Werte zwischen 0,6 und 0,3 abfielen. Lediglich eine einzige Ausgabe der letzten Staffel konnte mehr als ein Prozent aller Zuschauer begeistern, dies war am 08. April der Fall: "Wie aus heiterem Himmel" erzielte arte hier gute 90.000 Menschen und 1,2 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch nach Auswertung des Zuschauerverhaltens der jungen Zielgruppe, denn gleich vier Mal trag mit den letzten Episoden ein Phänomen ein, das die Serie zuvor nicht kannte: Eine Zuschauerquote von 0,00 Millionen Menschen. In dieser Zeit waren also weniger als 5.000 Menschen im Alter von 14 bis 49 Jahren mit von der Partie, was zu diesen Reichweiten im "unmessbaren" Bereich führte.

Alles in allem erzielte «Mit Schirm, Charme und Melone» jedoch auch mehr als vier Jahrzehnte nach Erstausstrahlung zufriedenstellende Werte. Mit durchschnittlich 0,07 Millionen Menschen sahen 0,7 Prozent des Gesamtpublikums die 103 von arte gezeigten Folgen. In der jungen Zuschauergruppe lag man dank zirka 30.000 treuer Fans, die dem Sender 0,8 Prozent Durchschnittsmarktanteil bescherten, sogar 0,2 Prozentpunkte oberhalb des Senderschnitts. Wenn also mal wieder ein paar Programmslots zur Verfügung stehen sollten, die Arte nicht mit hochwertigen Kulturformaten auszufüllen vermag, ist das britische Vorzeigeformat aus Quotensicht mit Sicherheit auch in der heutigen Zeit nicht die schlechteste Alternative.

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