360 Grad

Development Arrested?

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Seit mittlerweile bereits vier Jahren befindet sich das «Arrested Development»-Filmprojekt in der Entwicklungsphase.

Angesichts des Konzepts und der damit verbundenen durchwegs bodenlosen Zuschauerzahlen ist es ein Wunder, dass es «Arrested Development» überhaupt auf drei, wenn auch in den meisten Fällen verkürzte, Staffeln geschafft hat. Doch 2006 war für FOX das Maß der miserablen Einschaltquoten endgültig ausgereizt und so gingen für die Neuarmen des Bluth-Clans die Lichter aus.

Bereits zu diesem Zeitpunkt kursierten erste Gerüchte in der Branche über eine mögliche Fortsetzung des Stoffs als Kinofilm. Nicht zuletzt deswegen, weil sowohl HBO als auch Showtime eher zurückhaltende Reaktionen zeigten, «Arrested Development» in ihr Programm aufzunehmen, und auch Mitchell Hurwitz, der geistige Kopf hinter der Serie, eher den Anschein erweckte, mit dem Konzept in seiner damaligen Serienform durch zu sein. Hurwitz kreierte daraufhin «Sit Down, Shut Up», eine eher dämliche Sitcom für FOX, die auch recht schnell wieder in der Versenkung verschwand.

Nach vier Jahren in der „Development Hell“ werden die Stimmen der Zweifler des „Arrested Development»-Filmprojekts immer lauter. Obwohl der Großteil des Casts immer wieder verlauten lässt, dass definitiv an einem Drehbuch geschrieben würde, wirkt das ganze Unterfangen immer unrealistischer. Auch David Cross, der in der Serie Tobias Fünke verkörperte, ließ in einem Interview kürzlich ein glasklares „Not gonna happen.“ verlauten; ein Statement, das von Hauptdarsteller Jason Bateman jedoch schnell wieder relativiert wurde.

Doch worin besteht die Faszination an «Arrested Development», obwohl das Format sich in seiner Laufzeit nur eine kleine, dafür aber umso euphorischere Fanbase verschaffen konnte. Am besten beschreibt man das Konzept wohl als „Harald Schmidt in Serie“: «Arrested Development» weißt einen unheimlich hohen Grad an Intertextualität und postmoderner Komik auf, bei der sich alles stets auf einer vollständig subtilen Ebene abspielt. Kein Laugh-Track, keine niederdrückenden Punchlines, kein Fremdschämen. Dafür aber umso mehr Lacher. Klar, dass ein solches Konzept allenfalls ein Nischenpublikum erreichen kann. Und in Deutschland auf drittklassigen Spartenkanälen nach Mitternacht versendet wird.

Ob es nach mittlerweile vier Jahren Pause in irgendeiner Form mit «Arrested Development» weitergehen wird, steht leider immer noch in den Sternen. Für alle Anhänger intellektueller Komik wäre es auf jeden Fall eine grandiose Nachricht. Um es mit Keith Olbermann zu sagen: „Just do it!“

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