Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Jürgen Hörner (Teil I)

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Über die eigenproduzierten Formate und seinen Vorabend, der zuletzt Bestwerte holte, sprach kabel eins-Chef Jürgen Hörner im Exklusiv-Interview mit Quotenmeter.de.

Herr Hörner, die zweite Staffel von «The Biggest Loser» geht demnächst zu Ende. Die Quoten schwankten zunächst, holten zuletzt in der Regel über sechs Prozent. Wie zufrieden sind Sie?
kabel eins hat seine Eigenproduktionen lange Zeit am Donnerstagabend gezeigt. Dass wir nun auf einen neuen Tag gegangen sind, war eine wichtige strategische Entscheidung. «The Biggest Loser» liegt aktuell bei rund 6,3 Prozent und somit oberhalb des Senderschnitts. Ich bin sehr zufrieden und finde, dass wir eine sehr schöne Sendung zeigen. Übrigens war «The Biggest Loser» schon bei ProSieben mit der ersten Staffel nicht unerfolgreich.

Wird eine dritte Staffel kommen?
Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass wir seit einiger Zeit Aufruf-Trailer zeigen. Ich bin mir sehr sicher, dass es mit «The Biggest Loser» weitergehen wird.

Dienstags zeigten Sie auch schon Formate wie «Rosins Restaurants» oder «Der Immobilienfürst». Wie steht es um deren Zukunft?
Mit «Rosins Restaurants» bin ich beispielsweise sehr zufrieden. Das Format legte einen guten Start hin und schlug sich dann um 21.15 Uhr auch noch recht gut. Alle Shows liefen in der Eröffnungsphase des neuen Dienstags, da hatten sie es nicht leicht. Wir arbeiten momentan an ihnen –auch an «Die strengsten Eltern der Welt» und «Schluss mit Hotel Mama».

Wie echt müssen solche Sendungen denn sein? Es gab ein einmal einen sehr interessanten Zeitungsartikel, der die Echtheit von Sendungen wie «Rosins Restaurants» doch in Frage stellte.
Es gibt manchmal Verwirrung über den Begriff „Gescripted“. Scripted Reality ist ein Format, in dem eine Geschichte von Laiendarstellern erzählt wird – und das meine ich jetzt nicht wertend. RTL macht das nachmittags mit großem Erfolg, indem sie in neuen Varianten Familiengeschichten erzählen. SAT.1 hat eine große Tradition mit solchen gescripteten Geschichten: Egal ob Courtshow oder «K 11». Reality ist hingegen, wenn man echte Menschen in ihrem Umfeld filmt. Natürlich haben Realitys wie «Rosins Restaurants» auch eine klare Dramaturgie, denn es gibt darin ja auch ein ganz deutliches Ziel: Den Restaurantbesitzern soll geholfen werden. Es gibt natürlich nie die Garantie, dass das wirklich hilft und es kann auch passieren, dass das Restaurant trotzdem schließen muss. Wir brauchen diese Dramaturgie in der Sendung, zeigen aber dennoch echte Menschen und deren Probleme.

Nun gut: In dem Zeitungsartikel bemängelte ein Teilnehmer der Sendung, das Kamerateam wäre mit Absicht an einem Sonntag gekommen – und da bekäme man eben keine 40 Schnitzel oder was auch immer…
Ist das aber nicht auch Sinn und Zweck, dass unsere Sendung in solchen Fällen eben das Improvisationstalent der Küche testet? Diesen Test haben die Teilnehmer dann eben nicht bestanden. Nach menschlichem Ermessen erkenne ich jedenfalls keinen Unterschied in Sachen Behandlung der Protagonisten in «Rosins Restaurants» und vergleichbaren Formaten im deutschen Fernsehen.

Sonntags zeigen Sie nun ein Partyband-Casting. Aber auch RTL II setzt inzwischen auf Shows. Damit sind Sie vermutlich nicht ganz glücklich?
«Deutschlands beste Partyband» würde ich eher als Band-Competition bezeichnen. Wir zeigen darin echte Hobbymusiker, die teilweise sehr versiert sind. Musik ist ihnen sehr wichtig, sie gehen aber unter der Woche einem normalen Job nach. Die meisten von ihnen üben einen bodenständigen Beruf aus. kabel eins bietet diesen Gruppen nun eine Plattform. Wir haben Studioaufnahmen, wollen den Zuschauern aber auch zeigen, wie die Teilnehmer leben, wo ihre große Leidenschaft für die Musik herkommt. Und wir sind natürlich bei ihren Auftritten dabei, haben auf Apres-Ski-Partys gefilmt oder in der Therme Erding.

Weil es am Sonntagabend momentan für kabel eins aber alles andere als gut läuft, muss man wohl mit vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zufrieden sein?
Wir erhoffen uns – wie immer eigentlich – dass wir mit neuen Formaten ein bisschen mehr holen als bislang. Aber Sie haben recht: Wir müssen in diesem Fall nicht sofort auf den Senderschnitt kommen.

Ich möchte noch kurz über den Vorabend sprechen. Da haben Sie kürzlich «Kampf der Köche» probiert, sie zeigen demnächst eine Handwerker-Doku. Wie dringend sehen Sie denn Handlungsbedarf?
Wir sind sehr zufrieden mit unserem Vorabend. «Abenteuer Leben – täglich Wissen» holt Rekorde, auch «Achtung Kontrolle» liegt oftmals über sieben Prozent. Wir haben hier also keinen großen Druck. Kochen wird für kabel eins immer interessant sein: Wir haben einige Zeit beispielsweise «Das Fast Food Duell» gezeigt. Wir sind der Meinung, dass wir trotz des gut laufenden Vorabends immer wieder etwas Neues probieren müssen. Da wird es im Lauf des Jahres noch einige Tests geben.

«Kampf der Köche» wird aber vermutlich nicht weitergehen?
Das müssen wir erst noch genau auswerten. Mir hat die Sendung gut gefallen, die Ratings waren aber sicher nicht optimal.

Kurz schon einmal zum Seriendonnerstag: «The Unit» schlug sich dort nicht berauschend, «Jericho» schaffte gerade einmal etwas mehr als zwei Prozent in der Zielgruppe…
Wir haben deshalb auch schon reagiert. Von «Numb3rs» laufen Doppelfolgen, «The Unit» rückt auf den Sendeplatz um 22.10 Uhr und «Jericho» startet nach 23.00 Uhr.

Für’s erste vielen Dank, Herr Hörner.

Den zweiten Teil des großen Exklusiv-Interviews mit Jürgen Hörner lesen Sie am kommenden Sonntag – nur bei Quotenmeter.de

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