Die Kritiker

«FlashForward» (1x01)

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Story:


Es ist der 6. Oktober 2009, ein scheinbar ganz normaler Tag in Los Angeles. Die Bewohner der Küstenstadt gehen ihren Alltagsbeschäftigungen nach, im Krankenhaus oder als Monteur; Pärchen haben Sex, ein Selbstmörder ist im Begriff, seinem Leben ein Ende zu setzen, Ermittler nehmen eine Verfolgungsjagd auf. Urplötzlich gibt es einen weltweiten Kollaps: Alle Menschen verfallen für 137 Sekunden in Ohnmacht und erleben eine sechsmonatige Zukunftsvision ihres Lebens.

Während die Welt für gute zwei Minuten stillsteht, bricht das Chaos aus, es gibt Explosionen, Flugzeuge stürzen ab, auf den Straßen geschehen Autounfälle und in Krankenhäusern sterben Patienten. Einige Menschen sehen die Vision als Chance, andere erlebten Horrorvisionen und sehen ihr Lebensende nahen. FBI-Ermittler Mark Benford sah in seiner Vision sich selbst beim Aufarbeiten des Blackouts und legt daraufhin eine Internetdatenbank an, in der alle Visionen gesammelt werden.

Mit der Zeit kristallisiert sich der 29. April 2010 als Tag der Visionen. Doch Benford glaubt nicht an ein übersinnliches Phänomen, vielmehr scheint es einen Verantwortlichen für den Kollaps zu geben. Denn Bilder von Überwachungskameras beweisen, dass nicht alle Menschen in Ohnmacht gefallen sind. Was haben sie mit dem Blackout zu tun und welche Ziele verfolgen sie?

Darsteller


Joseph Fiennes («Der Rote Baron») ist Mark Benford
Sonya Walger («Lost») ist Olivia Benford
John Cho («American Pie») ist Demetri Noh

Kritik


Sechs Jahre lang bescherte die Mystery-Serie «Lost» dem Sender ABC tolle Einschaltquoten, gute Kritiken und eine riesige Fangemeinde. Wenn die Inselserie sich in diesem Jahr von den Zuschauern verabschiedet, steht bereits ein neues Mystery-Drama in den Startlöchern. Seit September 2009 strahlt ABC mit der Serie «FlashForward» die Geschichte eines weltweiten Kollaps' aus. Ein «Flash Forward» bezeichnet in der Literatur- und Filmwissenschaft ein Stilmittel der Vorausblende, die Projektion von zukünftigen Handlungen oder Erlebnissen. Im Falle der Serie gibt es eine kollektive Ohnmacht, in denen weltweit alle Menschen für 137 Sekunden ihre Zukunft in sechs Monaten sehen können.

Anders als in Mystery-Pendants wie «Heroes» haben die Protagonisten keine übersinnlichen Fähigkeiten, vielmehr sind sie erschrocken von dem weltweiten Phänomen. Das Drehbuch basiert dabei auf dem gleichnamigen Roman von Robert J. Sawyer, für die Umsetzung zeichnen die hochkarätigen Produzenten Brannon Braga («24», «Star Trek: Voyager») und David S. Goyer («Blade», «The Dark Knight») verantwortlich. Deren Erfahrung ist im Falle von «FlashForward» Gold wert, denn schon nach dem Blackout bietet sich dem Zuschauer ein wunderschön-schaurig und detailliert inszeniertes Armageddon. Und auch die Atmosphäre, die Spannung, die Rück- und Vorausblenden und ein atemberaubender Cliffhanger können vollends überzeugen.

Ob die Vorzüge des Pilots auch in den kommenden Folgen erhalten bleiben werden, ist allerdings noch offen; ebenso die Frage, in welche Richtung sich die Serie entwickeln wird. Kann die Menschheit nach den Visionen ihre Zukunft ändern oder ist diese unveränderlich? Wer steckt hinter dem weltweiten Blackout, welche Ziele verfolgen die Verantwortlichen und wer sind die Personen, die während der kollektiven Ohnmacht wach waren und von Überwachungskameras gefilmt wurden? Die Aufklärung und Integrierung derartiger Fragen wird über den Erfolg der Serie entscheiden, denn dass das Format Potential hat, steht nach der Pilotfolge nicht zur Debatte.

Die versammelten Genrefans dürfen sich auf eine tolle neue Serie freuen, die auch Mystery-Gegnern gefallen könnte. Zahlreiche «Lost»-Anspielungen schon in der ersten Folge lassen zudem die Vermutung zu, dass sich Vorfälle aus beiden Serien im Laufe der Handlung überschneiden könnten - ein nicht ungewöhnliches Vorgehen bei zwei Serien, die beim gleichen Sender laufen. Doch was kommt, liegt im wahrsten Sinne des Wortes in der Zukunft und wird sich zeigen. Ein kleines Mädchen spricht nach seiner Vision aus, was als wahrhaftige Vorausblende die kommenden Folgen charakterisieren und «FlashForward» damit zu einem wirklichen Serienhit werden lassen könnte: „I had a bad dream. I dreamed there are no more good days.“

ProSieben zeigt «FlashForward» ab dem 01. März 2010 immer montags um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/40448
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