Zeitspiel hilft Sat.1-Vorabend nicht

Wie zu erwarten: Die fehlende Scharnier-Werbung sorgte bei «Eine wie keine» nicht für bessere Quoten. Sat.1 kann sich allenfalls über «Pretty Woman» freuen.

Eine fehlende Scharnier-Werbung zwischen den Regionalprogrammen und «Eine wie keine» sollte am Vorabend also für Rettung sorgen. Weil der Werbeblock fehlt, beginnen sowohl die Zielcke-Soap als auch «Anna und die Liebe» ab sofort immer schon fünf Minuten früher. Wie es zu erwarten war, ergab sich daraus jedoch kein Vorteil bei den Quoten. Die Zuschauer des Regionalprogramms – oder einer Wiederholung von «Niedrig & Kuhnt» - sind wohl nicht das klassische Soap-Publikum, weshalb der Werbeblock eigentlich gar nicht störte.

«Eine wie keine» startete gewohnt schlecht ins neue Jahr: Gerade einmal 7,9 Prozent Marktanteil verbuchte die Produktion von Phoenix Film und Grundy Ufa für sich – 1,58 Millionen Bundesbürger sahen zu. «Anna und die Liebe» kam im Anschluss auf ebenfalls wenig berauschende 10,4 Prozent – auch insgesamt hat man mit nur noch 2,09 Millionen Zusehern einige Menschen verloren. Auch der weitere Vorabend – bestehend aus Magazin und einem «K 11»-Re-Run bot mit genau acht und 8,6 Prozent Marktanteil ein sehr tristes Bild. Während sich «Anna und die Liebe» also immer weiter nach unten bewegt, stagniert «Eine wie keine», die Mitte November gestartete Daily Soap, auf schwachem Niveau. Mit nur 7,5 Prozent Marktanteil Wochenschnitt lief es an den Tagen vor Weihnachten so schlecht wie nie und auch zwischen den Jahren sah es mit nur 7,6 Prozent nicht gut aus. Wer bei den 7,9 Prozent vom Montag nun einen Aufwärtstrend erkennt, ist allerdings großer Optimist.

Sat.1-Chef Bolten, der in vergangener Zeit nicht wirklich glücklich agiert, kann sich allenfalls über «Pretty Woman» freuen: Der Klassiker, den man in der Primetime zeigte, punktete mit 13,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt sahen 3,18 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren zu. Auch die nächtliche Wiederholung, die um Mitternacht begann, wusste zu überzeugen: Hier holte die Produktion aus dem Jahr 1990 durchschnittlich 14,2 Prozent Marktanteil.