Serienlexikon

«Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI»

von
Seite 2
Die 202-teilige US-Mysteryserie wurde eine der zentralen Kultserien der 90er Jahre. Quotenmeter.de blickt zurück und erinnert noch einmal an den Kult um den weltweiten Hit.

Als sich «Akte X» im Laufe der Jahre zu einer verlässlichen Konstante im Programm entwickelte, wurde den Autoren auch mehr Freiheit bei der Entwicklung der Geschichten gelassen, sodass diese sich zum Teil immer mehr vom Original-Konzept entfernten. Dabei entstanden einige sehr bemerkenswerte und innovative Folgen. Es sei an dieser Stelle an die sehr witzige Episode erinnert, in der sowohl Scully als auch Mulder nacheinander ihre Erinnerungen an eine Geschichte schildern, was zu enormen Abweichungen führte. Vielen Fans der Serie gefiel diese Entwicklung jedoch nicht. Die sehr atmosphärischen Ermittlungen zu Beginn der Serie wurden ihrer Meinung nach zu sehr verraten. Auch wurden die immer wilder werdende Verschwörung oft kritisiert. Allein die Geschichte um Scullys Entführung und deren unbefleckte Empfängnis zeigte wie übertrieben und abstrus die Geschichten zum Ende der Serie wurden. Auch die Aufdeckung, dass der Krebskandidat in Wahrheit Mulders Vater ist, wurde von vielen Fans nur widerwillig angenommen.

Doch das Ende der Serie wurde erst mit der Ankündigung Duchovneys auszusteigen besiegelt. Zunächst verließ er die Serie ab der siebten Staffel für einen kurzen Zeitraum. Dies wurde damit erklärt, dass Mulder von Außerirdischen entführt wurde. Seine Arbeit an den X-Akten setzte Scully mit ihrem neuen Kollegen John Dogget (Robert Patrick; bekannt als der böse Terminator in «Terminator 2 – Tag der Abrechnung») fort. Ab Mitte der achten Staffel tauchte Mulder dann wieder auf, verließ jedoch am Ende dieser Season das FBI endgültig.

Den Verlust der charismatischen Hauptfigur konnte Patrick nicht ersetzen. Auch eine dritte Agentin (Monica Reyes, gespielt von Annabeth Gish) füllte die Lücke nicht aus, sodass die neunte Staffel die letzte wurde. Für das große Serienfinale, in dem die wichtigsten Handlungsstränge endlich aufgelöst wurden, kehrte Duchovney noch einmal in seine Paraderolle zurück und verhalf der Serie zu einem würdigen Abschluss.



Nach dem Ende der Serie blieb den beiden Hauptdarstellern die große Karriere allerdings versagt, waren sie doch zu sehr auf ihre Rollen festgelegt. Wenn es David Duchovney einmal ins Kino abseits von «Akte X» schaffte, dann wie im Fall von «Evolution» oder «Zoolander» nur mit einer Rolle, die Mulder parodierte. Erst im Jahr 2007 feierte er mit seiner Hauptrolle in der von Kritikern hoch gelobten Serie «Californication» ein eindrucksvolles Comeback. Gillian Anderson war abgesehen von der 15teiligen BBC-Serie «Bleak House» in keiner weiteren Serie mehr zu sehen und schaffte es auch nur in einer Handvoll Filmen aufzutauchen, u.a. «Der letzte König von Schottland» und «New York für Anfänger». Hin und wieder spielte sie hingegen Theater.

In den neun Jahren, in denen «Akte X» lief, beeinflusste die Serie auch weitere Formate dieser Zeit. So gibt es eine legendäre Episode der «Simpsons», in der Scully und Mulder in Springfield ermitteln. Selbst in der Sitcom «Hör’ mal wer da hämmert» gibt es eine Anspielung auf die Mysteryserie. In einer Traumsequenz stellt sich Tim vor, dass er ein FBI-Agent wäre, der den Namen „ABC Taylor“ trägt. Dabei bezieht sich das ABC auf den Sender seiner Sitcom und spielt auf Mulders Vornamen Fox an, der wiederum auf dessen Sender basiert. Darüber hinaus verkaufte die Firma Matel sogar Barbiepuppen von den beiden Agenten.

In Deutschland wurde die Serie erstmals ab September 1994 bei ProSieben gezeigt und entwickelte sich schnell zu einem der erfolgreichsten Formate des Senders, das oft über vier Millionen Zuschauer erreichen konnte - und das, obwohl es immer wieder auf einen anderen Sendeplatz verschoben wurde. So war die Serie mal montags um 20.15 Uhr, dann dienstags um 21.15 Uhr und auch donnerstags um 20.15 Uhr zu sehen. Ab 2003 wiederholte Kabel eins die Serie auf diversen Sendeplätzen.

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