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Skandal? Ganze Stadt nach «Frauentausch» in Aufruhr

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In Zerbst ging es nach der Ausstrahlung der aktuellen «Frauentausch»-Folge rund. Der Bürgermeister ist sauer, vor dem Haus der teilnehmenden Familie flogen sogar Eier.

In der kommenden Woche feiert die RTL II-Sendung «Frauentausch» ihre 200. Folge – in den Medien ist es um das Tauschformat allerdings recht ruhig geworden. Das anstehende Jubiläum ist durchaus ein Grund, das einmal zu ändern. Mit der 199. Ausgabe ist RTL II dies gelungen. Medienberichten zufolge steht wegen der Show nun ein ganzer Ort Kopf. Getauscht haben in der am vergangenen Donnerstag gezeigten Sendung zwei Familien aus Hamburg und Zerbst im Osten Deutschlands. Der Bürgermeister der Stadt erhebt bei Spiegel Online nun schwere Vorwürfe.

„RTL II hat nur Ruinen gezeigt und beschmierte Wände und alte Leute, die mit dem Rolli durch die Gegend fahren. Alles traurig, trist und trostlos". Die Sendung habe so den gesamten Osten in Misskredit gebracht, so der Politiker. Von Hamburg seien hingegen nur die schönen Ecken gezeigt worden, wohl weil der Westen schön und schlau, der Osten aber dumpf und grau herüberkommen solle. Viele Einwohner von Zerbst seien deshalb in ihrem Stolz verletzt, sagt der Bürgermeister Helmut Behrendt.



Die Wut im Ort richtig sich angeblich gegen die teilnehmende Familie. Am Tag nach der Ausstrahlung habe es Demonstrationen vor dem Haus der Familie gegeben, bei denen sogar Eier geflogen sein sollen. Als Konsequenz daraus lässt die Polizei das Anwesen nun sicherheitshalber rund um die Uhr überwachen. Allerdings: Die Bewohner des Örtchens regen sich nicht nur wegen des neuesten «Frauentauschs» auf – das war wohl nur der Tropfen auf den heißen Stein. In ähnlichen Formaten sei die Familie bereits öfter zu sehen gewesen, verrät Helmut Behrendt von der FDP.

Der Zorn des Bürgermeisters richtet sich aber gegen die Produzenten und den Sender RTL II, die sich „schämen sollten“. Die Episode vom Donnerstag wird nun noch einmal von den Medienwächtern angesehen. Mit ernsthaften Konsequenzen hat der Münchner Privatsender aber wohl nicht zu rechnen.

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