Die Kritiker

«Molly & Mops – 100 Kilo Liebe»

von
Story
Die 20-jährige Molly ist eine wohlgeformte, wenn auch mit annähernd 100 Kilo etwas zu rundliche Frau. Das macht ihr lange Zeit zu schaffen, bis sie beschließt, sich endlich so zu nehmen, wie sie ist.

Auf diesen Tag hatte Molly schon lange gewartet: Ihre Jugendliebe Florian betritt die familiäre Backstube, um die Hochzeitstorte in Auftrag zu geben. Als Molly klar wird, dass nicht sie die Auserwählte ist, beschließt sie, nach Fertigstellung der Torte ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch letztlich ändert sie ihre Meinung und beschließt, den heimatlichen Ort und ihre spezielle Familienbande hinter sich zu lassen. Mit dem Startgeld der geliebten Oma Klara bricht sie nach Wien auf, um dort ihre eigene Konditorei zu eröffnen. Auf der Bahnfahrt vertraut sie sich einer Nonne an. Eine Trickbetrügerin, wie sich herausstellt - Mollys Koffer und das Startgeld sind bei ihrer Ankunft verschwunden. So steht sie ohne Wohnung, ohne Geld am Beginn ihres neuen Lebens.

Verloren steigt Molly auf die Waage im Hauptbahnhof und muss feststellen, dass sie jetzt auch noch die 100 Kilo um einiges überschritten hat. Das liegt aber daran, dass sich eine herrenlose sprechende Mops-Dame mit auf die Waage geschlichen hat, die Mollys beste Freundin werden wird. Dieses Dreamteam findet Verstärkung durch die junge türkische Jurastudentin Azra, die sich von ihrer dominanten Familie befreien will. Auch Mollys Oma sorgt nicht zuletzt durch ihre überraschende Ankunft für Turbulenzen…

Darsteller
Monika Theresia Reithofer ist Molly Maurer
Matthias Schloo («Der Dicke», «Eine stürmische Bescherung») ist Sascha / Flo
Atischeh Hannah Braun («Fremde Haut») ist Azra Demir
Monika Baumgartner («Siska», «Der Alte») ist Oma Klara
Sissi Perlinger («Die Nacht der lebenden Loser», «Abgefahren») ist Gabi Lechner / Nonne
Sonja Kirchberger («Die Venusfalle», «Utta Danella») als Special Guest
Ferry Öllinger («Der Winzerkönig», «SOKO Kitzbühel») ist Ferdinand
Raimund Wallisch («Vier Frauen und ein Todesfall») ist Markus
Andreas Patton («Unsere Grenzen», «Das Gefrorene Meer») ist Max

Kritik
Bei dieser Filmproduktion muss man dem ZDF schon zu Gute halten, einen Film in Kooperation mit dem ORF produziert zu haben, der mit den allgemeinen Konventionen der TV-Kunst bricht: Nämlich eine Thematik und gleichzeitig eine Hauptdarstellerin zu wählen, die nicht den Normen des Fernsehens entsprechen. Monika Theresia Reithofer alias Molly ist eine junge Konditorin, die einige Kilo zu viel auf die Waage bringt und im Laufe der Handlung des Öfteren mit ihrem Äußeren aneckt. Reithofer macht ihre Sache durchaus gut, die Komödie schafft es jedoch trotzdem nicht, von den bekannten Klischees abzuweichen. So driftet sie allzu oft ins alberne ab und langweilt mit ihren flachen Dialogen und Handlungssträngen, die einem Drehbuch entspringen, das allemal für eine leichte am Sonntag-Nachmittag-Unterhaltung taugt.

Wenig hilfreich ist letztlich auch die Tatsache, dass man Reithofer einen sprechenden Mops an die Seite stellt, dessen weibliche Stimme im österreichischen Dialekt nun gar nicht geeignet erscheint. Hier hätte es vollkommen ausgereicht, den heimlichen Star des Films einfach nebenher laufen zu lassen, anstatt ihn mit dieser Stimme auszustatten.

Und auch die Nebendarsteller des Films, allen voran Sissi Perlinger und Sonja Kirchberger, agieren in teilweise völlig überzeichneten Rollen. Glaubwürdigkeit und Sympathie für die Protagonisten bleiben da auf der Strecke. Von der technischen Umsetzung her kann dem Film nur ein befriedigendes Urteil ausgestellt werden. Hecktische Zeitrafferaufnahmen, überflüssige Gedankenspiele der Hauptdarstellerin und ergänzende, billig wirkende Synthesizermusik erschweren den Filmgenuss erheblich.

All diese Faktoren schmälern somit das Spiel der TV-Debütantin Monika Reithofer und lassen die Erinnerungen an den Film schon kurze Zeit später verblassen.

Das ZDF zeigt den Fernsehfilm am Mittwoch «Molly & Mops – 100 Kilo Liebe» am 27. August 2008 um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/29353
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