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«Bruce» im Ersten: Drama mit Happy End

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Bruce Darnell ist nun ein Gesicht der ARD. Die Premiere seiner Stylingshow verlief so, wie man es erwarten konnte: Unspektakulär. Ein Kommentar von Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei.



Als schräger Laufsteg-Trainer mit Tränen in den Augen, gebrochenem Deutsch und in hochhackigen Schuhen avancierte Bruce Darnell bei «Germany’s Next Topmodel» zum heimlichen Star und stahl Heidi Klum glatt die Show. Nach zwei Staffeln ist die Popularität des 50-Jährigen auch in der ARD angekommen. Weil im Ersten noch immer die langjährige Quotenlücke am Vorabend klaffte, buhlte man um Darnell und gewann schließlich.



Foto: ARD/Marco GrobAm Dienstag war es dann so weit: Um 18:55 Uhr begann sie also – «Bruce – Eure Styling-Show». Ja, die alten Herren der ARD haben sich tatsächlich ganz jung gegeben und den Untertitel mit dem lächerlich wirkenden Wörtchen „Eure“ aufgemotzt. Glaubwürdigkeit steht an erster Stelle. Immerhin: Wenn man Bruce Darnell eines nicht vorwerfen kann, dann, dass er nicht glaubwürdig sei. Er ist einfach, wie er ist. Und das muss man wissen, bevor man sich eine Show mit ihm ansieht.



In Anbetracht dessen verlief die Premiere eigentlich genau so, wie man es erwarten konnte. Schlicht, gemischt mit ein bisschen Schicki und ein wenig Micki. Darnells erster Fall war gleich ein besonders schwerer - ein "Drama", möchte man fast sagen: Die gut aussehende 22-jährige Christina ist todunglücklich, weil sie sich hässlich und unweiblich fühlt. Doch schon bei der ersten Begegnung gibt Darnell seiner Kandidatin einen guten Ratschlag mit auf den Weg: „Das Aussehen, das kommt und geht.“ Es komme viel mehr auf das „Heart“ an, gibt er Christina mit auf den Weg.







Doch das alleine hilft selbstverständlich bei einer solch komplizierten Sachlage nicht – dafür bedarf es schon eines kompetenten Helferteams, das aus der Modefachfrau Katja und der Make-Up- und Frisuren-Spezialistin Anne besteht. Sie und Bruce Darnell stellen schnell fest: Christina braucht wieder Spaß am Leben – am besten geht das natürlich in knapper Bekleidung auf dem Catwalk. „Wie ein Topmodel“, jubelt Darnell, als er seine Kandidatin laufen sieht. Am Ende reicht es nur noch zu einem „Wow“, wie es Howard Carpendale in seinen Liedern nicht schöner hätte hauchen können.



Nach dieser Erfahrung, gepaart mit einem Fotoshooting, fällt es der hübschen Kandidaten wie Schuppen von den Augen – sie sieht ihren Körper mit anderen Augen, wie Christina zu Protokoll gibt. Oder wie es Bruce sagt: „Supa! Supa! Supa!“ Natürlich in Kombination mit einem wilden Klatschen. Was bei anderen als „verrückt“ oder „peinlich“ abgestempelt wird, steht hier auf der Tagesordnung: Es ist einfach 100 Prozent Bruce. Ob man ihn mag oder nicht.



Eines wird nun schnell klar: Ein Happy End steht unmittelbar bevor, doch eine kleine Überraschung hat Bruce Darnell noch in seiner „Handetasche“. Eine neue Frisur, die das gute Aussehen der Kandidatin noch unterstreichen und ihr neu gewonnenes Selbstwertgefühl weiter verbessern soll. Nach ihrer Begegnung mit Bruce Darnell wirkt die 22-Jährige fast schon gereinigt – so wie sich andere Menschen nach einem Treffen mit dem Dalai Lama fühlen müssen. „Ich bin Christine“, sagt sie voller Stolz. „Ich stehe dazu! Und ich bin glücklich!“ Bruce sei Dank.

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