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Urteil gefällt: Aus für das «Jugendgericht»

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Ab dem 5. Februar 2007 schickt RTL um 16 Uhr erstmals die Crime-Doku «Staatsanwalt Posch ermittelt» auf Sendung. Richterin Kirsten Erl wird darin nicht mehr zu sehen sein, Urteilsverkündungen werden von einem Off-Sprecher übernommen.

Der Kölner Fernsehsender RTL wird «Das Jugendgericht» im Februar 2007 einstellen. Ab dem 5. Februar 2007 zeigt der Kölner Sender sozusagen ein Spin-Off der Serie. In «Staatsanwalt Posch ermittelt» dreht sich alles um den 30-jährigen Staatsanwalt Christopher Posch. Vor allem bei den weiblichen Zuschauern komme der smarte Gesetzeshüter gut an, heißt es.

Kirsten Erl, die erst in der TV-Saison 2005/2006 die Nachfolge von der einstigen Jugendrichterin Ruth Herz übernahm, geht zurück ans Amtsgericht und urteilt wieder in richtigen Straffällen. Bereits im Sommer machte der Sender einen Schritt in Richtung Crime-Doku. Der Anteil der Gerichtsverhandlung wurde drastisch gekürzt – nur noch rund ein Drittel der Sendezeit spielte sich im Verhandlungssaal ab. Bereits hier rückte Posch in den Mittelpunkt der Ermittlungen – neben dem Gericht wurden neue Studio-Sets wie das der KTU oder dem Polizeipräsidium eingeführt.

Mit dem Aus schickt RTL seine älteste Gerichtsshow in Rente - «Das Jugendgericht» startete im Jahr 2001. An wirklich schlechten Quoten kann es nicht gelegen haben – im Schnitt erreichte die Sendung in der vergangenen Woche rund 15,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dabei unterlag das Format starken Schwankungen. Neben eher mäßigen Werten von knapp 13 Prozent schaffte man auch 18 Prozent.

Die neue – ebenfalls sechzigminütige Serie - «Staatsanwalt Posch ermittelt» sei voll und ganz auf den Hauptdarsteller zugeschnitten, heißt es. Sie zeigt das Zusammenspiel zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft bis zur Überführung des Täters – ähnlich wie auch die Primetime-Vorbilder von «Law & Order». Dennoch erwartet die Zuschauer ein Fiktion-Light-Format, ähnlich wie «Niedrig & Kuhnt». „Wir setzen aber vermehrt auf richtige Schauspieler. Laiendarsteller werden eher weniger zum Einsatz kommen,“ erklärte Felix Wesseler, Sprecher der Produktionsfirma filmpool auf Anfrage von Quotenmeter.de.

„Ich bin einfach total happy, dass die Sendung in dieser Form zu Stande kommen wird“, zeigte sich auch der Staatsanwalt erfreut. Neben dem eigentlichen Fall soll auch das Privatleben der Ermittler eine nicht geringe Rolle spielen. „Es ist noch mehr Raum für Persönliches da“, erklärt Wesseler und verweist darauf, dass die Zuschauer durchaus auch Privates der Ermittler erfahren wollen. Dass solche Themen am Nachmittag ziehen, sieht man vor allem am Erfolg der Telenovelas von ARD und ZDF. Eine Gerichtsverhandlung ist auch in der neuen Sendung möglich. „Wir werden immer zeigen, welches Urteil gefällt wird - dies ist allerdings in einem Abbinder am Ende der Sendung zu sehen und wird durch einen Off-Sprecher verkündet“, erklärt Wesseler.

„Ich bin sicher, dass wir den Zuschauern damit etwas Neues und Interessantes bieten können, eine echte Weiterentwicklung der bisherigen Sendung,“ denkt auch Posch selbst und fügt hinzu: „Für mich persönlich ist vor allem die Arbeit mit den starken Darstellern der Ermittler eine tolle Erfahrung“. Als Ermittler stehen ihm die bereits bekannten drei Teams zur Verfügung. Hier gehören unter anderem Kim Diekmann (gespielt von Andrea Suwa) und Deniz Yakin (Polat Dal).

Ohnehin sehe es Posch nicht als seine eigene Sendung, auch wenn sie nun seinen Namen trage „Das ist hier nicht die Christopher Posch-Show, sondern wird das Ergebnis der Zusammenarbeit des gesamten filmpool-Teams sein, von den Ermittlern vor der Kamera bis hin zu den Leuten, die die enorme Kreativität aufbringen, die Zuschauer mit guten Geschichten zu unterhalten“, so der 30-Jährige. Neben den Dreharbeiten wird Posch auch weiterhin als Rechtsanwalt tätig sein.

In dieser Woche haben die Dreharbeiten zum neuen Format begonnen, gedreht wird erstmals komplett auf DV (Digital Video) – damit sollen die Szenen noch authentischer wirken. Dabei werden die Einzelbilder beim DV-Standard unabhängig voneinander mittels eines JPEG-ähnlichen Verfahrens unter Verwendung der Diskreten Kosinustransformation einzeln codiert. Es ähnelt somit MJPEG und bietet im Gegensatz zu MPEG den Vorteil, an jeder beliebigen Stelle schneiden zu können, ohne dass ein Qualitätsverlust befürchtet werden muss.


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