
Die Doku zeichnet nicht nur das Porträt einer außergewöhnlichen Frau, die sich in einem von Männern dominierten Berufsfeld durchsetzte, sondern beleuchtet auch kritisch die Umstände ihres Todes. Während offizielle Ermittler damals von einer spontanen Einzeltat sprachen, kommen die Filmemacher zu dem Schluss, dass politische und strukturelle Faktoren im Westen eine Mitschuld trugen.
Niedringhaus, die für EPA und später Associated Press tätig war, lehnte das Etikett „Kriegsfotografin“ ab. Stattdessen richtete sie ihren Fokus auf die Menschen, die unter den Konflikten litten, und suchte selbst im Grauen nach Momenten von Menschlichkeit – eine Haltung, die ihr den Pulitzerpreis einbrachte. Der Film ist nicht nur eine Spurensuche, sondern auch ein eindringlicher Appell für Frieden.
Im Jahr 2022 erschien Roman Kuhns halbdokumentarische Filmbiografie «Die Bilderkriegerin – Anja Niedringhaus», in der Antje Traue die Hauptrolle verkörpert.
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