
Das solle Präsenz signalisieren, erklären die Einsatzkräfte den Reportern, und zur Abschreckung beitragen. Denn die Alttanker stehen nicht nur im Verdacht, Sanktionen zu unterlaufen, sondern auch, Sabotageakte gegen die kritische westliche Infrastruktur auszuführen. Zudem bedrohen sie die Umwelt, was erste Havariefälle bereits ins Bewusstsein rückten und Aktivisten, etwa von Greenpeace, schon mal „Risk!“ (Risiko) an die Bordwände pinseln lässt. Neben Streitkräften und Umweltschützern sprechen die Autoren aber auch mit Politikern und Wirtschaftsexperten in Europa und den USA, einem Insider des Schatten-Ölmarkts sowie mit bisher ungehörten dänischen Schiffslotsen, die mitunter sogar helfen, jene „rust buckets“ durch die Ostsee zu navigieren, um wenigstens die Unfallgefahr zu begrenzen.
Kritiker wie der Wirtschaftswissenschaftler Robin Brooks vom Washington Thinktank Brookings Institution fordern auch gerade von der EU eine härtere Gangart. „Die USA haben im Januar 193 russische Schiffe sanktioniert und damit Russlands Ölexporte auf See drastisch einbrechen lassen“, sagt er. „Es ist an der Zeit, dass nun auch die EU in der Ostsee die Schattenschiffe stoppt. Aber es passiert nichts, die EU redet nur.“
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