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Radio MA 2019/II: WDR2 schlägt zurück, Rock-Sender punkten, ffn weiter in der Erfolgsspur

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Besonders spannend stellt sich der Radio-Markt in Bayern und Baden-Württemberg dar. Während der SWR mit seiner Popwelle langsam verliert, wachsen die großen Hörfunkangebote des BR genauso wie Antenne Bayern, das in den kommenden Wochen aber wohl vor Prüfungen gestellt wird.

Am Mittwoch war wieder Zeugnis-Tag für die Radiomacher in Deutschland. Zwei Mal pro Jahr flattern die Ergebnisse aus den umfangreichen Telefonumfragen ins Haus. Die jeweils im Juli veröffentlichte Analyse ist dabei immer die wichtigere, werden auf der Grundlage dieser Daten doch die Werbepreise für das Folge-Kalenderjahr erhoben. Diese MA wurde nun mit noch größerer Spannung erwartet; wurden doch bei der Erhebung ein paar Stellschrauben verändert, Die Studie fußt nun grob auf vier Säulen: der ma Radio, der ma IP Audio, dem Online-Tagebuch sowie der agma DAB+-Reichweitenstudie. Die MA Radio ist dabei wesentlich und stellt mit zirka 68.000 Telefoninterviews quasi den Sockel für die Ergebnisse. Die Audio-MA wird aus Log-Files gewonnen, in der DAB+-Studie sind neben telefonischen auch online gewonnene Erkenntnisse integriert. Kurzum: Die MA hat sich erneuert und auf den Stand von 2019 gebracht. Ebenfalls nicht unwichtig: Bei der klassischen Telefonbefragung ist die Zahl der angerufenen Handy-Nummern nun auf 30 Prozent gestiegen. Das sichert die Qualität bei den jungen Zielgruppen, die oftmals über keinen Festnetzanschluss mehr verfügen.

Was kam heraus? SWR3 musste seine Spitzenposition als meistgehörter Sender unseres Landes wieder abgeben. Der Elch-Sender, der im Frühjahr Nummer 1 wurde, weil andere Anbieter noch stärker verloren, ist nach einem eigenen Minus von 3,6 Prozent nun noch Vierter. Landesweit führend ist der Oldie-Sender Bayern1, der um über acht Prozent zulegt und somit nicht nur den südlichen Freistaat, sondern Deutschland dominiert. Anders als bei der MA I 2019 kommt somit wieder ein Sender auf mehr als 1,1 Millionen Hörer pro Durchschnittsstunde (Montag bis Freitag, sechs bis 18 Uhr). Es gibt aber noch einen weiteren Gewinner aus Bayern. Antenne Bayern, bei den Werberelevanten stärker als Bayern1, legt klar zu und belegt mit einem weiteren Plus von 1,8 Prozent den dritten Rang. Ende Juni ging hier der langjährige Geschäftsführer Karl-Heinz Hörhammer von Bord; gerüchteweise könnte in den kommenden Wochen noch die eine oder andere Personalie aus Ismaning kommen. Inwieweit der Belegschaft vor diesem Hintergrund also wirklich zum Feiern zumute ist, ist nicht überliefert. Stark ist das von Ina Tenz und ihrem Team geholte Ergebnis aber allemal. Vor ihr, auf Platz zwei, liegt derweil noch Ex-Antenne Bayern-Programmchefin Valerie Weber, die WDR2 nach Verlusten von fünf Prozent im Frühjahr wieder ins Plus drehte. Die Info-und-Pop-Welle kommt auf ein Plus von über 400.000 Hörern und liegt jetzt bei 1,092 Millionen.

1LIVE, jetzt auf Platz sechs, legt trotz der bekannten Schwäche des Mediums bei den Jungen, deutlich zu. Eine starke Leistung für eine junge Radio-Welle. Apropos stark: ffn dreht weiter auf; vom Harz bis ans Meer werden die Hörer des Kanals immer mehr. Mit einem Plus von 6,7 Prozent gelang dem Kanal der zweitgrößte Sprung unter den Top10. Neben Antenne Bayern und dem hessischen FFH (-8,8%) ist ffn ohnehin einer von nur drei privaten Hörfunksendern, die unter den Top10 liegen.



Die Hörerzahlen im Überblick
Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen
Nordrhein-Westfalen
Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Bayern
Berlin, Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
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