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«Das Musikschiff – Stars auf einer Welle»

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Die neue Musikshow stellte für Sat.1 Gold ein nicht unambitioniertes Projekt dar. Der Aufwand zahlte sich im Rahmen der musikalischen Kreuzfahrt in zunächst vier Ausgaben allerdings nicht aus.

Seine Bekanntheit erlangte Sat.1 Gold eher weniger durch Eigenproduktionen. Vielmehr stellte der Spartensender der ProSiebenSat.1-Gruppe für das Alterssegment der „Best Ager“ eher eine Abspielstation alter ProSiebenSat.1-Produktionen dar, während hier und da Ingo Lenßen weitere Einsatzzeiten mit neuen Sendungen bekam. Deshalb hörten sich die Pläne des Senders im Rahmen von «Das Musikschiff – Stars auf einer Welle» nach vergleichsweise viel Aufwand an. Hierfür lud Sat.1 Gold die Musiker Annemarie Eilfeld, Ireen Sheer, Maximilian Arland und Eloy auf eine Kreuzfahrt ein. Das Konzept: Während der Reise, die Kreuzfahrt die vier von Florenz über Marseille und Barcelona bis nach Palma de Mallorca führt, tauchen jeweils drei Stars in die Musikwelt des jeweiligen Landes ein. Der vierte darf in der Zwischenzeit Stadt und Leute näher kennenlernen.

Das klang für die Zielgruppe von Sat.1 Gold erstmal nach einem passenden Konzept, fühlen sich doch sonst auch eher die älteren Semester zu Kreuzfahrtreisen hingezogen. Die erste von zunächst vier Ausgaben am 5. Juli sprach quotentechnisch jedoch eine andere Sprache. Beim Publikum ab Drei – und das ist aufgrund der besonderen Zielgruppe Sat.1 Gold fast schon wichtiger als die werberelevanten 14- bis 49-Jährigen – entstanden 1,0 Prozent Gesamtmarktanteil durch insgesamt 270.000 Zuschauer. Da Sat.1 Gold beim Gesamtpublikum sonst um die 1,5 Prozent generiert, sorgte dieser Auftakt also bereits für etwas Ernüchterung. Noch schlechter lief es bei den jungen Zuschauern, wo Sat.1 Gold sonst auf knapp 1,3 Prozent kommt. Nur 50.000 14- bis 49-Jährige interessierten sich für «Das Musikschiff», was in 0,6 Prozent resultierte.

Zum Start der neuen Musikshow herrschte also wenig Wellengang, doch noch war die Hoffnung im Rahmen des «Musikschiff»-Testlaufs nicht verloren, wechselten doch wöchentlich die musikalischen Themen des Formats und die Gäste, die die neue Sendung beehrten und welche womöglich mehr Zuschauer anlocken würden. Binnen Wochenfrist verlor «Das Musikschiff» allerdings sogar knapp 50.000 Zuschauer ab drei Jahren, womit dem Programm-Neuling noch 0,8 Prozent bei allen Fernsehenden blieben. Zumindest bei den jungen Zuschauern hielt «Das Musikschiff» seine Reichweite mit 50.000 Vertretern allerdings konstant. Das bedeutete etwas bessere 0,7 Prozent für die von Matthias Killing moderierte Show.

Am 19. Juli hielten die Reichweitenverluste im Rahmen der dritten Ausgabe aber an. 190.000 Personen wollten «Das Musikschiff» zur besten Sendezeit noch sehen, erneut sorgte diese Zuschauerzahl für 0,8 Prozent insgesamt und damit fast nur für die Hälfte dessen, was Sat.1 Gold sonst gewohnt ist. Weiterhin standen in der jungen Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren 50.000 Interessenten zu Buche, die erneut für 0,7 Prozent sorgten.

Eine Episode blieb am 26. Juli noch aus, schon davor ließ sich jedoch prognostizieren, dass «Das Musikschiff» auch trotz womöglicher Gewinne im Rahmen der vierten Ausgabe wohl hinter den vorab gehegten Erwartungen zurückbleiben würde. Die vorerst letzte Folge lockte am Donnerstagabend 220.000 Personen ab drei Jahren an, darunter 40.000 jüngere. Insgesamt generierte «Das Musikschiff» damit 0,9 Prozent Marktanteil. Im jungen Alterssegment sprangen 0,6 Prozent heraus.

Für «Das Musikschiff – Stars auf einer Welle» dürfte Sat.1 Gold aus Sicht der Produktionskosten deutlich tiefer in die Tasche gegriffen haben als sonst. Umso enttäuschender lesen sich die Zahlen für den Sender, dessen neue Eigenproduktion quotentechnisch kenterte. Im Schnitt verfolgten 220.000 Zuschauer ab drei Jahren die musikalische Kreuzfahrt, der Mittelwert bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich derweil auf 50.000 Personen. Die vier Episoden kamen damit durchschnittlich auf 0,9 Prozent Marktanteil bei allen Fernsehenden am Donnerstagabend und auf mittlere 0,7 Prozent der Werberelevanten. Mit diesen Zahlen sinkt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass «Das Musikschiff» noch einmal den Hafen von Sat.1 Gold verlässt.

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