Wer kennt ihn nicht, den etwas verschrobenen Sidekick aus einer der beliebtesten Sitcoms der Nuller Jahre: der Hausmeister aus «Scrubs». Im deutschen Fernsehen ist Schauspieler Neil Flynn seitdem etwas kurz gekommen, obwohl er in den USA quasi direkt im Anschluss eine eigene Hauptrolle in einer ABC-Sitcom bekommen hat, für die bereits eine achte Staffel angekündigt wurde. Mit dem 20 Uhr-Slot am Dienstag hat «The Middle» sogar einen mehr als prominenten Sendeplatz, während die vom Publikum recht gut bewertete Serie (IMDb: 7,5, Rotten Tomatoes: 85%) in Deutschland eher ein Nischendasein fristet. Das lag vermutlich in erster Linie am verantwortlichen Sender, der als Spartensender im Allgemeinen kein großes Publikum besitzt. ZDFneo strahlte «The Middle» seit dem 1. März 2012 aus und schaffte es immerhin, fünf Staffeln über den Äther zu schicken. Doch in diesem Jahr wanderte die Sitcom ins Privatfernsehen: ProSieben nahm sich der Serie an und packte sie auf den Samstagnachmittag, von dem aus schon so manche Sitcom durchstartete.
Nun blicken wir auf die Quoten von «The Middle» beim Unterföhringer Sender, der die Serie samstags gegen 13.45 Uhr im Doppelpack zeigt. Dabei zeigte sich zwischen diesen beiden Ausstrahlungen deutliche Unterschiede, was die Marktanteile angeht. Die erste Episode des Nachmittags erzielte seit Anfang März durchschnittlich 9,9 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe. Ein recht ordentlicher Wert, der jedoch einen Prozentpunkt unter dem Senderschnitt von ProSieben liegt. Danach ist die Einschaltquote hingegen als ziemlich durchwachsen zu bezeichnen, da die zweite Episode der Sitcom im Mittel nur auf 8,6 Prozent kam. Dabei blieb jedoch die durchschnittliche Reichweite recht stabil: von der ersten auf die zweite Folge verlor «The Middle» im Schnitt nur 30.000 Zuschauer. 0,43 Millionen sowie 0,40 Millionen standen in der Bilanz der beiden 20-minütigen Episoden am Samstagnachmittag.
Dabei gelingen «The Middle» in seltenen Fällen sogar unglaubliche Höhenflüge. Am 12. März erzielten die beiden Folgen hervorragende 13,4 und 12,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Ein unglaublicher Quotensprung, schließlich waren es in der Vorwoche nur schlechte 8,2 und 7,1 Prozent. Diese Ausflüge über die Zehn-Prozent-Marke sind jedoch nicht in der Mehrheit: in 33 Prozent der Ausstrahlungen zwischen dem 5. März und dem 11. Juni gelang «The Middle» nicht der Sprung in die Zweistelligkeit; das Knacken des Senderschnitts war in den vergangenen 30 Episoden sogar nur fünf Mal möglich. Vielmehr dominieren die tendenziell niedrigen Werte für die werberelevante Zielgruppe. Einen Tiefpunkt erlebte die Sitcom zwischen März und Juni 2016 am 14. Mai, als sie miese 6,2 und 6,8 Prozent Marktanteil verbuchte. Einen solch tifen Wert durchlebte «The Middle» am 28. Mai erneut, als die Serie auch die niedrigste Reichweite im betrachteten Zeitraum einfuhr: 0,22 Millionen Zuschauer ab drei Jahren.
Bemerkenswert ist dabei die Spannweite, in der sich die Zuschauerzahlen von «The Middle» bewegen. Einem Tiefpunkt von 0,22 Millionen steht ein Spitzenwert in Höhe von 0,66 Millionen (12. März) gegenüber. In der Tendenz verlor die Sitcom in den vergangenen vier Monaten jedoch an Reichweite und Marktanteilen, wie die Trendkurve zeigt. Sahen im März im Schnitt noch 0,50 Millionen zu, sank diese Zahl in den Folgemonaten auf 0,44 und 0,30 Millionen. Erst jetzt im Juni scheint sich die Situation wieder zu entspannen, da in den ersten beiden Wochen wieder knapp 0,39 Millionen mit von der Partie waren. Auch die Einschaltquote in der Zielgruppe sank im Mai von 9,8 und 9,9 Prozent Marktanteil schlagartig auf 8,1 Prozent. Aber auch hier erste Zeichen der Erholung: die Juni-Folgen verbuchten zuletzt durchschnittlich 9,0 Prozent – trotzdem liegen all diese Werte noch deutlich unter dem Senderschnitt von ProSieben.
In der Endabrechnung kam «The Middle» bei ProSieben am Samstagnachmittag seit Anfang März auf 0,41 Millionen Zuschauer. Dabei ist ein immens großer Teil des Publikums zwischen 14 und 49 Jahre alt: 80 Prozent der Zuschauer sind der werberelevanten Zielgruppe zuzuordnen. Im Mittel waren 0,33 Millionen 14- bis 49-Jährige mit dabei, die zu eher durchwachsenen, aber für einen Samstagnachmittag trotzdem nicht zu verachtenden 9,3 Prozent Marktanteil führten. Beim für ProSieben nicht ganz so wichtigen Gesamtpublikum generierte die Sitcom im Schnitt 4,1 Prozent, die deutlich unter dem Senderschnitt lagen.
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