Person der Woche

Biografie: Volker Herres

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Das Erste-Programmdirekter Volker Herres negierte die Einführung von Scripted-Reality-Formaten in der ARD und beendete damit eine hitzige Diskussion.

In der vergangenen Woche sorgte der NDR für Aufruhr in der Medienbranche: Die «Süddeutsche Zeitung» veröffentlichte ein internes Papier, demzufolge man neue Formate nach Vorbild von Scripted Reality-Sendungen aus dem Privatfernsehen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen testen wolle. Beispielhaft wurden Geschichten rund um das Leben und den Alltag eines Anwalts oder Polizisten auf dem Land angeführt, also von Personen, dessen Berufsalltag aufgrund der Sensibilität nicht ohne weiteres in einer echten Dokumentation verarbeitet werden könnten. Viele Kritiker sehen durch eine etwaige Einführung von Scripted Reality-Formaten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen aber die Glaubwürdigkeit und Qualität des Senderverbunds gefährdet; gleichzeitig werde auch der Wert echter Dokumentarfilme geschmälert. Mit Volker Herres hat sich neben zahlreichen Autoren, Regisseuren und Produzenten jetzt auch eines der prominentesten Gesichter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu Wort gemeldet und das Vorhaben negiert: Derartige Formate seien mit dem Programmauftrag der ARD nicht vereinbar und werden mit Sicherheit weder produziert noch gesendet.

Volker Herres‘ Fernsehkarriere begann bereits nach Beendigung seines Studiums der Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Publizistik, als er 1983 Mitarbeiter im Berliner ZDF-Studio und später als Reporter und Moderator nach Mainz wechselte. Ab dem Jahre 1987 arbeitete der ausgebildete Journalist beim NDR, wo er sich vom Referenten zum Sprecher der Intendanz arbeitete. Acht Jahre nach seinem Wechsel wurde Herres Fernsehchefredakteur im NDR und beispielsweise für Sondersendungen wie den «ARD-Brennpunkt» als Moderator tätig. Im Mai 2004 wurde Herres NDR-Programmdirektor im Bereich Fernsehen und somit für sämtliche Formate des Senders zuständig. Im November 2007 wurde er zum Nachfolger von Günter Struve berufen; seit November 2008 ist Herres damit Programmdirekter im Ersten. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörten die Verhandlungen zur Übertragung der Fußballbundesliga, die für vier Jahre im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen ist, sowie die Rechte an der Übertragung des Musikpreises «Echo Pop». Herres war außerdem maßgeblich daran beteiligt, dass RTL-Sendergesicht Günther Jauch ab Herbst 2011 mit einer eigenen Talkshow in der ARD zu sehen sein wird.

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