Digital Natives: Nhung Hong

Wofür brennst du in deinem Beruf?
Ich war schon immer ein sehr neugieriges Mädchen. Das war dem geschuldigt, dass ich als Migrationskind versuchte eine mir fremde Welt zu navigieren und zu verstehen. Also suchte ich nach Geschichten. Sei es, dass ich mich ständig mit älteren herumtrieb, um ihren Erzählungen zu lauschen oder die Sommerferien in der Bücherei verbrachte, um zu Lesen. Ich wollte alles verstehen. Es reichte aber nicht aus. Irgendwann fing ich dann auch an meine eigenen Geschichten zu erzählen. Manchmal meine eigenen, manchmal ein Mosaik aus verschiedenen, die ich mir zusammensammelte. Ich verspürte immer mehr den Drang meine innere Welt nach außen zu tragen und als Schauspielerin im Film, darf ich meine Gefühle und Gedanken nicht nur sagen, sondern auch zeigen.

Welche Dinge benötigst du im Alltag?
Ich brauche meinen Lipbalm, Kaugummis und mein Handy.

Wo informierst du dich?
Ganz Ehrlich: Aufmerksam auf die News werde ich meistens über Social-Media. Wenn mich ein Thema mehr interessiert, schaue ich mir an, was seriöse Journalistin darüber schreiben. Das kann vom „Spiegel“ bis „FAZ“ dann alles sein.

Mit wem aus der Branche möchtest du einmal zusammen arbeiten?
Ich würde liebend gerne mit Sofia Coppola zusammenarbeiten. Ich liebe ihre Drehbücher. (Ja, ich besitze das Sofia Coppola Archive). Darüber hinaus glaube ich, dass ich von Kollegen wie Jeanette Hain oder Sandra Hüller viel lernen könnte.

Welche Lebensweisheit hat dich positiv beeinflusst?
“think you guys might be thinking about yourselves too much”

Wie schaltest du abends ab?
Durch meinen Beruf bin darauf angewiesen sichtbar zu sein. Im Internet sowie in der Branche. Als Arbeit bereitet es mir sehr viel Spaß. Privat jedoch, will ich nicht „jemand" sein müssen. Um abzuschalten, gehe "nach Hause", wo die Menschen mich kennen. Dort muss ich mich nicht erklären und es wird keine Reaktion von mir erwartet. "Zuhause" ist weniger ein physischer Ort, sondern beschreibt meine Freunde und Familie, die mich heimisch fühlen lassen.

Wie hältst du dich fit?
Ich gehe viel spazieren. Fit heißt für mich nur, dass mein Körper funktioniert. Ich gehe auch unregelmäßig ins Fitnessstudio, wandere in der Hasenheide oder esse eine Palette Orangen, weil ich gehört habe, dass Vitamin C gut für das Immunsystem ist. Aber letztendlich macht es mich nicht „fitter", wenn ich mich in einen neuen Lebensstil annehme. Ich bin meinem Körper jeden Tag dankbar, dass er mir erlaubt, alles zu bewältigen. Ich glaube genau deshalb, kann ich so gut auf ihn hören. Mein Körper sagt mir genau, was er braucht und ich versuche mein Bestes, ihm das zu geben.

Welche Social-Media-Apps nutzt du?
Instagram, Twitter, Tiktok, Pinterest, Tumblr, Reddit

Welches Spiel zockst du gerne auf dem Computer, der Konsole oder dem Smartphone?
Instant-Gratification-Games. Sowas wie CandyCrush. Ich spiele nur, um nicht nachdenken zu müssen.

Streaming, Abos & Co: Wofür bezahlst du monatlich?
Netflix und Amazon Prime. Beruflich - allegedly. (lacht)

«Eine fast perfekte Bescherung» läuft am Sonntag um 20.15 Uhr im ZDF. Der Spielfilm ist seit 15. November in der ZDFmediathek abrufbar.