Talkcheck

Von Billigklamotten zu Depressionen

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Billige Kleidung heute, Depressionen morgen? Oder doch lieber ethisch korrekt einkaufen, dafür im Alter kein Geld mehr haben?

Am Montag ging um 21.00 Uhr im Ersten wieder 75 Minuten lang «Hart aber fair» mit Moderator Frank Plasberg auf Sendung. Das Thema war „Der Kick der kleinen Preise – wie billig darf Kleidung sein?“ – also eine aktuelle und heikle Frage, mit der sich viele Leute immer wieder beschäftigen. Zu Gast waren am Montag Gerd Müller, CSU Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Michael Michalsky, Mode-Designer, der unter anderem schon für adidas und Levi´s gearbeitet hat, Kirsten Bodde, die Expertin für „Grüne Mode“ bei Greenpeace und Buchautorin von „Saubere Sache“ und der Geschäftsführer des Handelsverband Deutschland, Stefan Genth. Doch die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit von billiger Kleidung, die im Alltag immer wieder diskutiert wird, überzeugte das Publikum trotzdem nicht vollends. 2,86 Millionen Zuschauer folgten der Diskussion insgesamt, der Marktanteil lag somit bei 9,8 Prozent, der Senderschnitt von 11,9 Prozent wurde also nicht erreicht. Gerade die Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren begeisterten sich nicht für die Sendung, nur 0,66 Millionen Junge schauten zu, was einen Marktanteil von 5,9 Prozent machte, also wurde auch hier der Senderschnitt von 6,8 Prozent unterboten.

Einen Tag später brachte ein weiterer Talkshow-Klassiker der ARD ein Thema auf den Tisch, das viele Menschen betrifft, aber das oft nicht ernst genommen wird. Bei «Menschen bei Maischberger» ging es am Dienstag von 22.45 bis 1.00 Uhr um das Thema „Diagnose Depression“. Zu Gast waren unter anderem Schauspielerin Nova Meierhenrich und die Fernsehpsychologin Angelika Kallwass. Doch auch diese Talkshow begeisterte ihr Publikum nicht so recht. Nur 1,06 Millionen Zuschauer folgten der Talkshow, davon waren 0,23 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren. Das machte einen zu geringen Marktanteil von 9,0 Prozent insgesamt und 5,0 Prozent bei den jüngeren Zusehenden und kam somit ebenfalls nicht an den Senderschnitt heran.

Die mauen Quoten des Talkshow-Wochenanfangs hatten am Mittwoch ein Ende. Um 23.45 Uhr ging «Markus Lanz» im ZDF wieder nach der Champions League auf Sendung und hatte traditionell wieder viele bekannte Gesichter aus dem Sportbereich zu Gast. Diesmal waren der Koch des FC Bayern Münchens, Alfons Schuhbeck, Ex-Fußballprofi Uli Borowka und auch Moderator Daniel Aminati unter den Gästen. Diese bunte Diskussionsrunde begeisterte die Zuschauer. Trotz der vorgerückten Stunde schalteten 1,48 Millionen Zuschauer ein, 0,53 Millionen davon gehörten zum jüngeren Publikum. Das machte einen Gesamtmarktanteil von sehr guten 18,6 Prozent und hervorragenden 15,2 Prozent beim jungen Publikum. Markus Lanz schaffte es mit seiner bunten Diskussionsrunde also wieder, viele Zuschauer zu fesseln.

Am Donnerstag schloss sich «Maybrit Illner» der Riege der heiklen Themen an. In ihrer Show ging es ab 22.15 Uhr im ZDF um das Thema „Generation Pflegefall – hilflos im Alter?“. Damit sprach Illner eines der zentralen Probleme in Deutschland an und lud zur Diskussion unter anderem den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Pflege, Thomas Greiner, die Autorin des Buches „Mutter, wann stirbst du endlich“, Martina Rosenberg und Malu Dreyer (SPD), die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, ein. Der Sendung folgten 2,18 Millionen Zuschauer, was in einem Marktanteil von nur 11,6 Prozent resultierte und somit die angestrebten Quoten verfehlte. Gerade für die jungen Zuschauer sind die in der Sendung angesprochenen Probleme wohl noch in zu ferner Zukunft, denn nur 0,27 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren schalteten ein und generierten einen Marktanteil von 3,6 Prozent, also kaum mehr als die Hälfte des 6,2 prozentigen Senderschnitts bei dieser Altersgruppe.

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