Mehr Innovation im Sommer!

Unser Redaktionspraktikant fordert mehr Innovationen und neue Showkonzepte der Fernsehsender während der Sommerzeit.

Im Sommer haben die Menschen oftmals besseres zu tun als Fernsehen zu gucken. Ein leckeres Eis kaufen, sich in der Sonne braten lassen und Grillen macht zwar hin- und wieder Spaß. Aber eines fehlt dann doch: Der Fernseher. Klar, während der Fußball-Weltmeisterschaft war er noch voll im Betrieb. Spätestens im Juli ist die TV-Nutzung dann wieder gesunken. Das dürfte auch an den Dauer-Wiederholungen und Trash-Formaten liegen, die überwiegend im Sommerprogramm gezeigt werden.

Wer eine gute Programmzeitschrift zur Hand hat, weiß wovon die Rede ist. In jeder Ecke lauert es nur von Wiederaufführungen und Folgen von Serien, die sich das gefühlte hunderste Mal wiederholen. Zum Glück gibt es immer eine Ausnahme. Die Hoffnung muss auch im Sommer nicht aufgegeben werden, auch wenn man etwas länger nach Perlen suchen muss. ProSieben hat beispielsweise erst kürzlich seine US-Serien frühzeitig aus der Pause zurückgeholt. Die meisten dürften dies im Urlaub zwar nicht mitbekommen haben, doch in Unterföhring hat man sich getraut, Erstausstrahlungen an den warmen Sommertagen zu senden. Ein durchaus positives Zeichen vom Sender, der die übrig gebliebenen Zuschauer nicht vergraulen möchte. Die TV-Parodie «switch reloaded» läuft übrigens auch mit neuen Folgen im Sommer – und wird dafür belohnt, wie sich herausstellt.

Während des Sommers zeigt sich schnell: Die Fernsehzuschauer suchen sich bewusster ihr Programm aus. Gerade das kommt dann auch mal den kleineren Sendern zugute, die während der TV-Saison gegen die Vollprogramme kaum eine Chance haben. Tele 5 stellte einen neuen Senderrekord auf und kabel eins durfte den erfolgreichsten Tag seit Senderbestehen feiern. Auch wenn es auf dem ersten Blick abstrus klingt: Die Fernsehsender sollten im Sommer vermehrt neue und innoative Formate am Publikum testen. Selbstverständlich leuchtet es mir ein, dass die Sender während der Sommerzeit Geld sparen, weil die meisten Menschen im Urlaub sind. Warum muss das aber unbedingt auf alle Zuschauer zutreffen? Haben diejenigen keinen Anspruch darauf, niveauvolles Programm im Sommer zu sehen?

Mit «Solitary» hat man den Anfang gemacht und die härteste Gameshow der Welt auf den Zuschauer los gelassen. Die Quoten sind leider allenfalls nur Mittelmaß, für Spaß und genügend Unterhaltung sorgt die Show dennoch. Und macht es uns nicht Spaß, irgendwelche C-Promis in einer acht Quadratmeter großen „Zelle“ zu beobachten, während wir faul auf dem Sofa liegen? «Crazy Competition» reiht sich auch in die Liste ein. Zwar ist die Qualität des Formats zugegebenermaßen nicht optimal. Die Idee, die hinter dem Format steht, ist gewagt und zugleich eine gelungene Abwechslung zu dem Einheitsbrei, den man sonst serviert bekommt. Den Machern fehlt es aber an Ideenreichtum und Kreativität. Nicht ohne Grund floppten nahezu alle Sat.1-Serien wie «R.I.S.» oder «Klinik am Alex», die zwanghaft versuchten, erfolgreiche US-Serien zu kopieren. Deswegen würde sich so manch ein Fernsehzuschauer auch mal eine deutsche Serie im Sommer-Programm bei den Privaten freuen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass es Zeit ist, auch mal im Sommer gutes Programm zu machen! Dafür müssen die Sendungen kein hohes Budget haben, sie benötigen kreative Köpfe, die auch aus wenig mehr mehr machen können.

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