Richterspruch

Gelbe Sieger, mehr Blondinen: Das war der September

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Unser Rückblick auf den ersten Monat des neuen Fernsehjahres: Während sich Thomas Gottschalk weibliche Verstärkung sucht, ist Günther Jauch auch solo nach wie vor erfolgreich. Außerdem: Wie Sat.1 sein Soap-Glück finden möchte und warum Stefan Raab verlor und doch gewann.

Wahl-Schlappe
Der September stand ganz im Zeichen der Bundestagswahl – klar, dass der Wahlkampf auch im Fernsehen eine wichtige Rolle spielte. Doch der Kuschel-Kampf hatte auch für die Sender Folgen: Über sieben Millionen Zuschauer gingen beim diesjährigen Duell der Kanzlerkandidaten flöten und auch am Wahlabend selbst hielt sich das Interesse, verglichen mit der Wahl vor vier Jahren, in Grenzen.

Seifen-Blase?


Man könnte meinen, in Deutschland seien bereits genügend tägliche Fernsehserien vorhanden, doch Sat.1 meint es ernst und kündigte im September Details zur neuen Soap «Eine wie keine» an. Sophia Thomalla wird die Hauptrolle übernehmen, muss aber immerhin nicht – wie zunächst befürchtet – gegen die RTL-Soap «Alles was zählt» antreten. Stattdessen geht es Mitte November schon um 18:00 Uhr los. Ob all das neuen Schwung bringen wird, bleibt abzuwarten.

Zweites Zweite


Das ZDF gibt sich ganz neu und kündigte das Programm für seinen Anfang November startenden Familienkanal ZDFneo an. Es besteht überraschend auch aus der im September erneut mit zahlreichen Emmys ausgezeichnete US-Sitcom «30 Rock», die zuletzt bei Das Vierte im Gespräch war – jener Sender, der mit seinem Neustart bislang wenig Glück hatte. Die Quoten des neuen Programms fielen alles andere als gut aus.

Noch Fragen?
Günther Jauch ist zurück aus der Sommerpause und hatte allen Grund zu Feiern: Seit 10 Jahren stellt er für RTL nun die Fragen und zuletzt war er mit «Wer wird Millionär?» so stark wie lange nicht. Die mit vier Stunden überlange Überraschungsshow erreichte mehr als acht Millionen Zuschauer und fast 40 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Klar, dass darunter auch die neue Sat.1-Tanzshow «Yes We Can Dance» zu leiden hatte. Mit nur noch etwas mehr als eine Million Zuschauer ist sie der nächste Flop des Senders.

Blondinen unter sich


Thomas Gottschalk wird «Wetten, dass..?» nicht mehr alleine moderieren – eine der großen Überraschungen des vergangenen Monats. Er holt sich Michelle Hunziker an seine Seite, die nun wieder mehr Esprit in die Show und mehr Männer vor den Fernseher bringen soll. Ob das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: So blond wie in Zukunft war «Wetten, dass..?» noch nie. Im kommenden Jahr erhält Gottschalk mit Jörg Pilawa dann auch noch einen neuen Sender-Kollegen – der Moderator wird die ARD verlassen und soll im Zweiten unter anderem eine Late-Night-Show moderieren.

Gelb gewinnt


Wer hätte das gedacht? ProSieben hat doch tatsächlich eine Lösung für sein Dienstags-Problem gefunden. Nachdem bisweilen peinliche Eigenproduktionen gegen die US-Serien von RTL keinerlei Chance hatten und zurecht vom Publikum verschmäht wurden, feierten «Die Simpsons» und «Two and a half Men» eine gelungene Premiere. Und «Dr. House»? Der hatte unter der stärkeren Konkurrenz zu leiden, konnte mit Marktanteilen um 25 Prozent in der Zielgruppe seine Spitzenposition jedoch nach wie vor halten.

Kein Skandal, keine Zuschauer


Der Deutsche Fernsehpreis wurde zum elften Mal verliehen und diesmal verlief die Gala gänzlich ohne Skandal, was auch daran gelegen haben dürfte, dass Marcel Reich-Ranicki diesmal kein Preis zugesprochen werden sollte. Eigentlich also nur Gewinner? Nicht ganz: Sat.1 musste mit nur 1,34 Millionen Zuschauern eine miserable Reichweite verkraften – und das, obwohl mit Wolfgang und Anneliese das wohl witzigste TV-Duo des Fernsehens durch die Show führte. Schade eigentlich.

Gewonnen und doch verloren


Stefan Raab wurde in seiner eigenen Show schon wieder geschlagen. Das ansich wäre wohl keine wirklich große Schlagzeile gewesen, doch dass sich ein Kandidat bei «Schlag den Raab» derart ins Abseits spielte, hat es eben noch nicht gegeben. Als Hans-Martin nach langem Kampf am Ende 500.000 Euro mit nach Hause nahm, wurde er vom Publikum gnadenlos ausgebuht. Und irgendwie durfte sich Stefan Raab trotzdem wieder als Sieger fühlen.

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