«Kreis runde Sache»: Immer nur Bla Bla

Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Sabine Christiansen.

Benötigt der „Jeans-Palast“ wirklich keine neuen Mitarbeiter oder wieso kehrt Sabine Christiansen nun auf den Bildschirm zurück? Nach dem Ende ihrer ARD-Talkshow konnte man sich glücklich schätzen, harmlose Antworten auf noch harmlosere Fragen nicht mehr serviert zu bekommen, doch nun haben Deutschlands Fernsehmacher die „Queen Bla Bla“, wie sie einst bezeichnet wurde, wieder entdeckt.

Erst ein gemeinsamer Wahl-Talk mit Stefan Aust beim Informations-Protz Sat.1, nun auch noch ein Wirtschafts-Talk beim «Punkt 12»-Ableger n-tv. Was also versprechen sich die Sender von der Personalie Christiansen? Womöglich vor allem eines: Schlagzeilen. Wenn Christiansen moderiert, sind Presseberichte garantiert. Das ist in etwa so sicher wie der Abstieg von Borussia Mönchengladbach.

Doch angenommen, Christiansen käme aus ihrer langen TV-Pause besser zurück denn je: Was würde das schon verändern? Parteipolitiker, die vorgefertigte Antworten säuseln so wie ein Stempelkissen immer und immer wieder das gleiche Symbol auf ein Blatt Papier überträgt – sie wird es auch in Zukunft geben. Und genau die austauschbaren Phrasendrescher sind es doch, die den Polittalk in unserem Land so fürchterlich vorherseh- und durchschaubar machen.

Hat es jemals einen Gast gegeben, der sich im Verlauf einer Sendung vom Gegenteil überzeugen ließ? Einen Politiker, der sich eingestand, dass die eigene Meinung so sinnlos ist wie das Konjunkturpaket der Bundesregierung? Dass er selbst so mausgrau ist wie die Haare von Michael Glos, der es tatsächlich schaffte, in Zeiten einer Wirtschaftskrise nie als Wirtschaftsminister wahrgenommen zu werden? Am Ende ist eben doch nur alles ein großes Bla Bla.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Donnerstag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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