Serientäter

«The Flash»: Fünf Baustellen der dritten Staffel

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Der schnellste Mann der Welt rennt derzeit auf ProSieben in neuen Folgen mit seinen Gegnern um die Wette. Jeweils dienstags ab 23 Uhr gibt es die dritte Staffel als deutsche Free-TV-Premiere zu sehen. Doch diese entpuppte sich als bisher schwächste Staffel des Superhelden-Formats.

In Deutschland muss «The Flash» in Bezug auf Sendeplatz und Quoten schon länger kleinere Brötchen backen. Hierzulande gelang es dem Format nicht an seine heimischen Erfolge anzuknüpfen, wo der nerdige Barry Allen aka The Flash Woche für Woche für Traumquoten sorgt. Schon der Auftakt erwies sich für The CW als voller Erfolg, nur «90210» und «Vampire Diaries» konnten 2008 und 2009 höhere Reichweiten erzielen. Insgesamt wurde der Pilot von mehr als 13 Millionen Menschen über die unterschiedlichsten Plattformen konsumiert, womit die Produktion laut Parrot Analytics als die fünftbekannteste Serie weltweit zählt, gleich hinter Erfolgsformaten wie «Game of Thrones», «The Walking Dead», «Westworld» und «Pretty Little Liars». Auch der deutsche Free-TV-Start auf Prosieben wusste anfangs noch zu überzeugen, denn die ersten beiden Folgen erreichten 2,34 Millionen Umworbene. Der Zielgruppenmarktanteil lag 2015 bei 20,4 Prozent.

2017 ist von diesem Erfolg nicht mehr viel übrig geblieben. Zuerst traf es den Sendeplatz: «The Flash» musste von 21:10 auf 23:05 Uhr weichen. Dann die Quoten: In dieser Woche kamen die beiden Episoden auf 7,3 und 8,9 Prozent in der Zielgruppe, wobei die 8,9 Prozent erst ab Mitternacht zu Stande kamen. Allgemein gestaltet sich die Ausstrahlung der aktuellen Staffel für Prosieben als Quoten-Achterbahn. Ob dies an der eher schwachen dritten Staffel liegt? Die auch in den USA mit leicht rückläufigen Reichweiten zu kämpfen hatte und einige Baustellen in Bezug auf Storyline und Figuren aufweist? Welche das genau sind, erfahrt Ihr weiter untern in unserer ausführlichen Rezension.

Worum geht es in «The Flash»?


Im Zentrum der Handlung steht der junge Barry Allen, dessen Vater des Mordes an seiner Mutter beschuldigt wird. Während er seine Gefängnisstrafe verbüßt, wächst Barry bei dem Detektive Joe West und seiner Tochter Iris auf und wird später selbst zum forensischen Ermittler der Polizei. Bei einer Explosion des Teilchenbeschleunigers der S.T.A.R. Labs in Central City wird er vom Blitz getroffen und fällt daraufhin für neun Monate ins Koma. Als er erwacht, muss er feststellen, dass er über Superkräfte verfügt und sich blitzschnell fortbewegen kann. Als schnellster Mann der Welt versucht er so nicht nur den Mörder seiner Mutter ausfindig zu machen, sondern in Central City gemeinsam mit seinem Team den Bösewichten das Handwerk zu legen.

«The Flash»: Fünf Baustellen der dritten Staffel


Die dritte Staffel der sonst so humorvollen und leichten Superheldenserie erweist sich als zähe Angelegenheit für Serienfans und versucht sich an düsteren, komplexeren Storylines. So kommt der Serie stellenweise nicht nur ihre Leichtigkeit abhanden, sie verstrickt sich auch in immer mehr Logiklöcher und altbekannte Twists. Hierbei sind es vor allem fünf Baustellen, die sich im Verlauf der dritten Staffel als Schwächen der Produktion herauskristallisieren und bei denen es dringend Handlungsbedarf seitens des Produzentenduos Greg Berlanti und Andrew Kreisberg gibt.

1. Zu viele Wiederholungen bekannter Elemente


Obwohl sich die Superheldenserie aktuell erst in ihrer dritten Staffel befindet, besteht das größte Problem schon jetzt in den sich ständigen Wiederholungen bekannter Elemente der ersten zwei Staffeln. Dies nimmt nicht nur die Spannung aus der Serie, sondern es wirft auch die Frage auf, wieso die Produzenten nicht stärker aus der Comicvorlage schöpfen. Denn die bietet abwechslungsreiche, spannende Geschichten, die die Serie mittlerweile vermissen lässt. Vor allem beim Endgegner der Staffel verlassen sich Berlanti und Kreisberg zu sehr auf Enthüllungen, die sie aus den beiden Vorgängerstaffeln recyceln und die immer dem gleichem Muster folgen. Wirklich schockieren kann man damit die Zuschauer natürlich nicht, vielmehr ringt man ihnen lediglich ein müdes Gähnen ab.

2. Die Folge: Vorhersehbare Handlungen


Dadurch, dass immer auf die gleiche Erzählweise zurückgegriffen wird, gestaltet sich auch die Handlung selbst recht vorhersehbar. Nicht nur das große Mysterium dieser Staffel haben viele Fans schon von Weitem erahnt, auch bei den Subplots fehlt oftmals der Überraschungseffekt. Lediglich Caitlins Handlungsstrang erweist sich als vielversprechend und unterhaltsam, während vor allem der Plot um Wally West und die Art und Weise, wie er seine Fähigkeiten erlangt und dann zum perfekten Werkzeug Savitars wird, von vorne bis hinten durchschaubar ist – ein Schicksal, welches er sich übrigens mit Harrison Wells teilt. Die Frische der ersten Staffel ist den Produzenten jedoch nicht erst mit der dritten Staffel abhanden gekommen, sondern schon in der zweiten Staffel machten sich erste Verschleißerscheinungen bemerkbar. Staffel Zwei ist aber wenigstens noch unterhaltsam, was auf die erste Hälfte der dritten Staffel leider nicht unbedingt zutrifft. Die zieht sich nämlich stellenweise wie Kaugummi - aufgrund ausbleibender Schockeffekte und rar gesäter Comedy. Und auch der Cliffhänger des Staffelfinales erweist sich als unspektakulär, denn niemand dürfte wirklich ernsthaft mit einer längeren Abwesenheit von Barry Allen rechnen.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Kloetenkrauler
14.10.2017 11:00 Uhr 1
Bei dieser Kritik rollen sich mir doch glatt die Fußnägel hoch. Musste mich gleich anmelden ... Leute, Flashpoint zieht sich durch die gesamte dritte Staffel! Allein die Motivation und Existenz des Big Bad der Staffel ist Produkt des Flashpoints. Leider kann man dazu wohl nicht mehr sagen ohne zu Spoilern.
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