TV-Markt

Der TV-Markt im Juli: RTL, ProSieben und Sat.1 versagen im Gleichschritt

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Droht das große Privatfernsehen zu zerfallen? Die Quoten der drei größten werbefinanzierten Sender sind in diesen Tagen jedenfalls erschreckend, während RTL II ein deutliches Plus einfährt.

Sommerloch hin, irrelevanter Konfetti-Wettbewerb ohne jeden sportlichen Mehrwert her - wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft irgendwo im Finale steht, schaltet das Volk euphorisch ein. So geschehen am 2. Juli beim Confed-Cup-Finalspiel gegen Chile, das auf spektakuläre 14,69 Millionen Zuschauer und entsprechend fantastische 42,7 Prozent Marktanteil gelangte. Die Frauen schieden hingegen bei ihrer EM derart frühzeitig aus, dass 7,06 Millionen für das letzte Vorrunden-Spiel gegen Russland das Höchste der Gefühle waren. Das anschließende Viertelfinalspiel gegen Dänemark hatte sich dann mit nur 5,73 Millionen zu begnügen, kam damit aber am unglücklichen Sonntagmittag ab zwölf Uhr trotzdem auf tolle 39,0 Prozent Marktanteil. Dem «Tatort» war hingegen das Sommerloch deutlich anzumerken, bis auf «Krumme Hunde» (7,81 Millionen) kam kein einziger Krimi auf mehr als sechs Millionen.

Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren dominierte dann auch das Confed-Cup-Spiel mit 4,80 Millionen und 40,5 Prozent nach Belieben, davon abgesehen wurde kein einziges Mal die Zwei-Millionenmarke geknackt. Ein großer Überraschungserfolg war allerdings «Die Bachelorette», die im Rahmen ihres Staffelfinals sogar auf überragende 18,6 Prozent bei 1,62 Millionen zu verweisen hatte. ProSieben hatte diesmal nicht allzu viel zu bieten, ein weiterer Rerun von «Jack Reacher» verblüffte aber am Sonntagabend mit richtig tollen 16,1 Prozent bei 1,46 Millionen. Dank der Duette-Ausgabe von «Sing meinen Song» hatte VOX abermals auf einen Monat zu verweisen, in dem man in der Reichweiten-Rangliste vor Sat.1 lag: Tolle 1,27 Millionen und 14,4 Prozent standen am zweiten Dienstag des Monats zu Buche, die vorherige Ausgabe hatte nur leicht schwächere 1,13 Millionen und 13,3 Prozent verbucht. Und Sat.1? Das knackte nur mit «MacGyver» überhaupt die Millionenmarke in der werberelevanten Zielgruppe, wenngleich mit bestenfalls 1,03 Millionen und 12,4 Prozent auch nur knapp. Bemerkenswertes gelang aber auch RTL II, das mit der Sozialdoku «Armes Deutschland» auf bis zu 10,1 Prozent bei 0,91 Millionen kam.

Doch auch an Flops war der Juli nicht arm, insbesondere ProSieben und Sat.1 hatten hier viel zu bieten. Ersterer Sender blamierte sich sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Einschaltquoten mit der «Gameshow-Konferenz» bis auf die Knochen, nach 5,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteil für die Auftaktfolge sah man von weiteren Peinlichkeiten ab. Dominant waren allerdings die Serienflops, die sich über alle erdenklichen Genres im Drama- («This is Us», «Pure Genius») und Comedy-Bereich («The Mick», «Mom»). Besonders schwach laufen die längst an den Programmrand gedrängten Superhelden-Formate «The Flash», «Gotham» oder «Supergirl». In Sat.1 legte jüngst erst die Dokusoap «Jetzt oder nie» mit unterirdischen 4,2 Prozent eine böse Bruchlandung hin, am Sonntagvorabend wusste «Der Augenblick» zwar inhaltlich interessante Akzente zu setzen, nach vier Folgen stehen im Mittel aber ebenfalls nur verheerende rund fünf Prozent auf dem Papier.

RTL wiederum hielt sich mit Totalausfällen fernab des täglichen Nachmittagsprogramms, wo «Verdachtsfälle» inzwischen beinahe täglich und immer kläglicher nach Entlastung von seinem dreistündigen Dauerlauf schreit, ein wenig zurück. Die Hartwich-Show «Meet the Parents» funktioniert aber auch nach dem erfolgreichen, wenngleich kontrovers diskutierten und bei weitem keinen nationalen Hype auslösenden «The Wall» kaum, Jauchs «Quiz-Arena» am Montag hat insbesondere beim jungen Publikum erhebliche Probleme und der Sonntagabend funktioniert fast schon traditionell überhaupt nicht.


Alle Zuschauer (Juli 2017)


ALLE ZUSCHAUER (JULI)
10,7
10,7
13,0
13,2
8,5
9,0
3,4
3,2
5,1
5,1
6,4
6,6
4,1
4,5
3,5
3,6
Marktanteile in %  |  Juli 2017 gegenüber Juni 2017

An der Spitze gibt es nicht wirklich viel Bewegung zu verzeichnen. Das Zweite Deutsche Fernsehen fährt mit 13,0 Prozent seinen nächsten unangefochtenen Monatssieg ein und hat schon jetzt öfter die 13-Prozent-Hürde übertroffen als im Vorjahr: Zum fünften Mal gelang es 2017 bei erst sieben Anläufen, 2016 bedurfte es schon der Fußball-Europameisterschaft, um schlussendlich auf vier Monate zu kommen. Das Erste geht es deutlich gemächlicher an und lag mit 10,7 Prozent wie schon im Juni auf einem leicht enttäuschenden Niveau. Ja, wenn man es etwas reißerischer mag, kann man sogar darauf verweisen, dass der öffentlich-rechtliche Sender zum zweiten Mal nur knapp an einem Allzeit-Negativrekord vorbeigeschrammt ist - weniger als 10,7 Prozent standen nämlich noch nie am Ende einer monatlichen Gesamtabrechnung.

Doch die wahren Problemzonen des deutschen Fernsehmarktes sind ganz woanders auszumachen - und wenn man ihn in der jüngeren Vergangenheit zumindest ein wenig beobachtet hat, ahnt man vermutlich auch schon, wer hier zu nennen ist. Beginnen wir bei RTL, das mit 8,5 Prozent nach den ohnehin schon deutlichen Verlusten von 9,5 auf 9,0 Prozent nochmals erheblich absackte und damit zum sechsten Mal in Folge deutlich an der Zweistelligkeit scheiterte. Und obgleich im Gegensatz zu 2016 in diesem Jahr keine nennenswerten sportlichen Großturniere bei der Konkurrenz zu sehen sind, war man dem ewigen Negativrekord von 8,3 Prozent aus dem Juni und August 2016 sehr, sehr nah. Angst davor, von einem privaten Mitbewerber überholt zu werden, müssen die Kölner aber nicht haben, da auch Sat.1 in diesen Wochen wieder einmal überhaupt nicht zu punkten weiß und mit 6,4 Prozent sogar den ewigen Negativrekord aus dem Juni 2016 und 2017 noch untertraf. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahresmonat sehen übrigens beide Sender ganz schön alt aus: RTL erzielte vor genau einem Jahr 9,0 Prozent im Monatsmittel, Sat.1 immerhin 7,1 Prozent. Und damals musste man sich unter anderem noch der Finalrunde der Fußball-EM stellen.

Doch auch damit ist das Lied vom Scheitern noch nicht zu Ende gesungen, denn ProSieben singt es mittlerweile mindestens ebenso inbrünstig mit wie die beiden genannten Programmstationen. Mit nur noch 4,1 Prozent bekam man die Quittung für eine ganze Reihe von unglücklichen Programmierungen, regelrecht chaotischen Zuständen im Bereich der US-Serien und Show-Flops mit Ansagen, etwa bei «Noch Fragen?!» am Donnerstag oder der «Gameshow-Konferenz» am Samstag - und verpasste sein bisheriges Allzeit-Tief vom Juni 2016 in Höhe von 4,4 Prozent deutlich. Wie man es besser macht, zeigt seit geraumer Zeit schon VOX, das nach zuletzt dreimal 5,1 Prozent in Folge diesmal noch ein weiteres Mal 5,1 Prozent gelangte und damit resistent scheint gegen die Abwärtsdynamiken um sich herum. Seit Februar vergangenen Jahres liegt man nun schon von einer Ausnahme abgesehen kontinuierlich oberhalb der Fünf-Prozentmarke.

Ganz hinten bleiben kabel eins und RTL II, wobei die beiden Sender immerhin auf eine recht solide Monatsbilanz verweisen können: Ersterer holte 3,5 Prozent, Letzterer 3,4 Prozent Marktanteil. Doch da kein einziger Sender in diesem Monat wirklich große Sprünge machen konnte und die drei großen Privaten weiter saftig an Relevanz einbüßten, gab es unterm Strich mal wieder ein neues Allzeit-Tief zu verkraften: Nur noch 54,7 Prozent sahen die acht größten Programmstationen des Landes, nachdem im Juni mit 55,9 Prozent und im Mai mit 56,6 Prozent bereits neue Allzeit-Tiefs hinzunehmen waren. Der seit Jahren anhaltende Fragmentierungstrend des Markes beschleunigt sich derzeit also noch einmal erheblich - und bringt die großen Privatsender in große Nöte.


14- bis 49-Jährige (Juli 2017)


14- BIS 49-JÄHRIGE (JULI)
5,8
6,5
6,1
6,6
11,3
12,0
5,7
5,1
7,3
7,2
8,0
8,2
8,9
9,5
5,0
5,1
Marktanteile in %  |  Juli 2017 gegenüber Juni 2017

Auch beim werberelevanten Publikum gibt es gar nicht so viel Erfreuliches zu berichten für die großen Privatsender: RTL sackte hier gegenüber den bereits sicherlich nicht tollen 12,0 Prozent im Juni nochmals erheblich ab und kam nun sogar nur noch auf 11,3 Prozent, womit man den 11,7 Prozent aus dem Vorjahresmonat klar unterlegen war - dem Allzeit-Tief von 10,6 Prozent aus dem Juni 2016 aber zumindest noch klar überlegen. Längst von der Zweistelligkeit verabschiedet hat sich ProSieben, allerdings jetzt im Juli noch einmal mit besonderem Nachdruck mit ganz schwachen 8,9 Prozent. Die 8,8 Prozent von vor 13 Monaten waren damit näher, als den Unterföhringer lieb sein dürfte. Und auch Sat.1 gelingen keine positiven Impulse, hier hatte man sich mit 8,0 Prozent zu begnügen und erreichte damit den zweischwächsten Wert seiner Geschichte. Auch hier verhinderte der Juni 2016 mit 7,7 Prozent, dass die Quotenkrise historische Ausmaße annimmt. Es sei aber noch einmal betont, dass man vor gut einem Jahr noch an 17 von 30 Tagen gegen oftmals gleich mehrere höchst erfolgreiche Fußball-EM-Spiele anzutreten hatte - und diesmal eben nicht.

In der zweiten Reihe stach dann wie gehabt VOX heraus, das sich mit 7,3 Prozent erneut auf dem schönen Niveau befand, das der Sender seit September mit 7,0 bis 7,9 Prozent ohnehin kontinuierlich hält. Als erster der bislang besprochenen Sender wusste man sich auch im Vorjahresvergleich zu steigern, im Juli 2016 wurden nämlich noch deutlich schwächere 6,5 Prozent generiert. Überraschend ordentlich performte auch RTL II, das sich nach den miesen 5,2 und 5,1 Prozent im zweiten Quartal zusammenriss und mit 5,7 Prozent sogar so etwas wie der Gewinner der Stunde war. Diese Rolle erbte man gewissermaßen von kabel eins, das sich im Vormonat überraschend von 4,7 auf 5,1 Prozent verbessern konnte, damit erstmals seit Januar wieder die Fünf-Prozentmarke knackte - und dieses Ergebnis im Juli mit 5,0 Prozent bestätigte.

Die beiden öffentlich-rechtlichen Kanäle hatten recht deutliche Verluste im Vergleich zum Juni hinzunehmen, was man jedoch im Bezug auf die Langzeittendenz unterschiedlich zu bewerten hat. Das ZDF nämlich lag in den vergangenen drei Jahren meist nur noch bei rund sechs Prozent, weshalb hier die 6,6 Prozent aus dem Vormonat überraschend stark waren - und der Rückfall auf 6,1 Prozent eher ein Rückfall in die Normalität darstellte. Das Erste jedoch hatte zwischen Februar und Mai bemerkenswert starke 6,7 bis 7,3 Prozent verzeichnet, seine Saisonbilanz damit noch auf 6,5 Prozent verbessert und dürfte deshalb mit seinen 5,8 Prozent überhaupt nicht glücklich sein. Schlechter lief es letztmals im Januar, den man komplett verschlafen hatte und wofür man mit dem Allzeit-Negativrekord von 5,6 Prozent abgewatscht wurde.

Bemerkenswert fiel auch die kumulierte Bilanz aller acht großen Sender aus, denn die war mit 58,1 Prozent nicht nur fast schon standesgemäß so schlecht wie noch nie in der Fernsehgeschichte, sondern es wurde auch erstmals überhaupt die Marke von 60 Prozent verfehlt. Im Juni hatten noch 60,2 Prozent auf dem Papier gestanden, im Juli 2016 sogar noch 63,6 Prozent.


Alle Zuschauer (Fernsehjahr)


ALLE ZUSCHAUER (GESAMTES JAHR)
11,2
11,3
12,7
12,7
9,6
9,7
3,3
3,3
5,3
5,3
7,0
7,1
4,8
4,9
3,6
3,6
Marktanteile in %  |  Sep 2016 – Jul. 2017 gegenüber Sep. 2016 – Mai 2017

Einige große Akteure des Fernsehmarktes lassen in diesen Tagen die Seele baumeln und Verluste einfach mal Verluste sein. Das ZDF allerdings hält die Stellung und bleibt weiterhin bei sehr guten 12,7 Prozent - die Tendenz zeigt überdies auch noch klar nach oben. Dass es auch anders geht, zeigen bis auf VOX alle restlichen Akteure der Top Sechs, während kabel eins und RTL II hinten standhaft bleiben. Den nachhaltigsten Sommerkater dürfte nach jetzigem Stand RTL mitnehmen, das im Juni und Juli nicht über durchschnittlich 8,8 Prozent hinaus kam - aber auch Sat.1 mit nur 6,5 Prozent und ProSieben mit 4,3 Prozent mischen hier ordentlich mit im Gruselkabinett.


14- bis 49-Jährige (Fernsehjahr)


14- BIS 49-JÄHRIGE (GESAMTES JAHR)
6,4
6,5
6,0
5,9
12,6
12,8
5,5
5,5
7,4
7,4
8,6
8,7
9,9
10,0
4,9
4,9
Marktanteile in %  |  Sep 2016 – Jul. 2017 gegenüber Sep. 2016 – Mai 2017

Nein, das Sommerloch bekommt RTL nun wirklich nicht besonders gut. Als einziger Sender überhaupt inmitten dieser Statistik müssen die Kölner einen Verlust von 0,2 Prozentpunkten gegenüber der Kernsaison hinnehmen, was angesichts desolater 11,7 Prozent in den ersten zwei Dritteln der Sommerpause dann auch nicht weiter überrascht. ProSieben und Sat.1 kommen mit einem blauen Auge davon, bekleckern sich in diesen Zeiten aber auch nicht gerade mit Ruhm, während das Zweite auch hier ein leichtes Plus auf der Habenseite hat. Bei kabel eins reichen hübsche 5,1 Prozent im Juni und Juli noch nicht, um sich in der Gesamtbilanz zu verbessern.


In einer früheren Version waren die Grafiken falsch. Es wurde nicht der aktuelle Datensatz eingepflegt, sondern der durchschnittliche Marktanteil der Sender zwischen September 2016 und Mai 2017. Inzwischen wurden die Juli 2017-Daten eingefügt.

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mimi.mia
01.08.2017 09:41 Uhr 1
Die Marko Schreylisierung des Privatfernsehens zeigt nicht mehr nur Abnutzungserscheinungen sondern ist völlig ausgelutscht.

Egal welchen Sendern man einschaltet, Privat oder Öffis man sieht immer die gleichen Gesichter. Ein Pool aus ca 50 Menschen, mal fällt einer raus, mal kommt einer hinzu, viele sind seit Jahren dabei. Der Zuschauer hat sich satt gesehen an den Ochsenknechts, Geisens, Schönebergers, Jorge Gonzales im Fernsehen. Von Innovation keine Spur. Mal sehen wie tief die Quoten noch sinken müssen bevor die Sender reagieren.

Aber eigentlich ist der Zuschauer selber schuld, denn am Beispiel "This is us". Perlen vor die Säue sag ich da nur.
jke
01.08.2017 10:04 Uhr 2
Dass die Privaten im Juli so abgesackt sind könnte zu einem gewissen Teil auch darauf zurückzuführen sein, dass sie per DVB-T2 HD ab Juli nur noch kostenpflichtig zu sehen waren.



Übrigens passen die Grafiken teils überhaupt nicht zu den Zahlen in den Texten. Laut Grafiken auf Seite 1 des Artikels hätten fast alle Sender zugelegt.
Kingsdale
01.08.2017 10:52 Uhr 3
Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt das es am Angebot liegt. Klar, immer nur die selben Gesichter, aber wo sind den die wirklich erfolgreichen Serien des letzten Jahres? Im Öffentlichen sieht man eine nichtssagende Talkshow nach der anderen wo sich Politiker streiten, es aber nicht bei rauskommt und die Privaten zeigen Spielshows mit C-Promis die alles das Gleiche zeigen oder Castingshows mit irgendwelchen Idioten die mal im TV sein wollen und sich da dann auch festsaugen.

An Filmen kommen ständig nur wiederholungen wie z. B. zu gefühlten zehntausendesten Male Forrest Gump und Serien die keinen interessieren.

Erfolgsserien wie Stranger Things, Westworld usw. sieht man nur auf den Bezahlsendern die einen großen Erfolg vorweisen und auf neue Folgen im Free-TV von Got oder TWD wartet man Jahre.

Also kein Wunder das Netflix und Co solch einen Ansturm erfahren und daher sind auch die Quotenzählungen nicht mehr zeitgemäß! Solche Sender werden nicht erfasst und die ausgesuchten Zuschauer haben sowieso nur Free-TV.

Aber die Programm-Direktoren ziehen solche Rohrkrepierer wie This is us usw weiter durch, in der irrläufugen Hoffnung, das es noch mal einen Aufschwung gibt. Falsch gedacht!
KeinZufall
01.08.2017 11:25 Uhr 4
Ich hab die Werbung einfach total satt. Durch Netflix & Co. ist jeder mit einer art bezahlfernsehen in kontakt gekommen (sky hat ja jz doch nich so die verbreitung). Und mir ist es einfach wert geld dafür zu zahlen die Werbung nich zu sehn - an sich unabhängig vom inhalt.

Dazu kommt dann, dass die privaten nur großen mist senden.



Einzig live sendungen reizen mich teilweise noch so sehr, klassisch tv zu sehen. Davon gibt es aber immer weniger, oder aber sie werden durch viel zu viel Werbung unterbrochen (schlag den star)
Sentinel2003
01.08.2017 12:05 Uhr 5




Jepp, das mit der Werbung geht mir auch so....hätte ich nie gedacht, das ich mich an das Werbedreie TV a la Serien und Filme Gucken sooooo dran gewöhnen könnte, OHNE Werbung, das ich die Privaten fast garnicht mehr Sehe, ausser zu Serien....Filme Sehe ich fast nur noch auf Sky und Serien auf Sky und sehr viel im Internet....und, auch auf Amazon und Netflix....



Was habe ich vor 5,6 Jahren noch Pro 7 am WE fast regelrecht eingesogen die Filme, da war mir die Werbung noch egal....ich gucke zwar noch die Filme dort, aber, wie gesagt, viel seltener.
eis-fuchsi
02.08.2017 08:58 Uhr 6
mich stört die Werbung überhaupt nicht :)

kann mir es auch gar nicht vorstellen, einen ganzen Film zwei Stunden ohne Unterbrechung zu gucken

meist schau ich in der Werbepause durch die anderen Sender, oder flitze mal schnell auf's Klo...oder hole mir was zum trinken... ohne Werbung müsste ich zwei Stunden warten, ohne was zu verpassen :)
Rodon
02.08.2017 09:46 Uhr 7
Die Menge macht's. Würde das Privatfernsehen halb so viel Werbung bringen wie bisher, dann wäre es okay und erträglich. Aber wenn alle 20 Minuten für 7-8 Minuten Werbung unterbrochen wird, dann ist es too much.
Gnutzhasi
02.08.2017 11:09 Uhr 8
Würde jedes Wort von Mimi.Mia unterschreiben. Die ewig gleiche Gesichter/Moderatoren/Teilnehmer an irgendwelchen Spielchen, Kommentatoren bei irgendwelchen überflüssigen Sendungen kotzen einen an. Natürlich kann man nicht an jeder Ecke neue Gesichter finden, aber der eingeschrittene Weg führt zum Abschalten. Leute wie Meis, Schöneberger, Moschner etc. glänzen doch nur mit Grinsen, dummen Sprüchen usw., Hartwich und seine männlichen Kumpanen wirken auch recht begrenzt. Die Quoten sind halt der Gradmesser und auch wenn sie manchmal stimmen mögen, dann ist das Einschalten eher keinen Alternativen geschuldet.
HalbTV
02.08.2017 16:05 Uhr 9
Immer gleiche Gesichter



Die Sender, hier vor allem die Privaten, "produzieren" eigentlich schon seit Jahren keine eigenen Gesichter mehr. Wie auch, wenn seit Jahren im Hauptabendprogramm nur noch eingekaufte Ware oder billige Shows mit einem "etablierten" Gesicht gezeigt werden. Der fiktionale Bereich liegt ja weitgehend brach. Und bei den noch vorhandenen Produktionen gilt doch mittlerweile die Devise, die Sendung ist der Star. Wer da dann als Darsteller nur ein bisschen beliebter ist als die Kollegen und es wagt etwas mehr Gage zu fordern findet sich schnell im Serientod wieder.



Umstellung auf HD



Mit der Umstellung auf DVB-T2 HD habe mich auch schon gefragt, ob sich die Kostenpflicht ab 1. Juli auf die Quoten auswirkt. Es ist schwierig zu sagen, da wir in einem dynamischen Umfeld sind. Da muss man wohl mal die nächsten Monate abwarten. Wobei die Verantwortlichen bei den Sendern die Gefahr der Zuschauerabwanderung durch das Bezahlen von HD+ und jetzt DVB-T2 HD wohl mittlerweile erkannt haben. Bei der letzten ANGA gab es dazu eine Diskussion und da wurde davon gesprochen, dass das Modell HD+ unter ganz anderen Voraussetzungen 2009 gestartet wurde. Damals gab es noch keine leistungsfähigen Internetanschlüsse für Streaming, wo man locker Full-HD oder gar UHD drüber beziehen konnte.



Streaming und Werbung



Gerade das Streaming könnte für die Sender und ihr Modell der Bezahlung für HD den Gar aus machen. Legt man da nur ein paar Euro pro Monat drauf, bekommt man die Gleichen oder sogar mehr Inhalte ohne Werbung und dazu noch für die ganze Familie auf mehreren Fernsehern. Bei HD+/DVB-T2 HD muss man für jeden Fernseher extra zahlen. Wer da eine Familie mit Kindern hat, zahlt da dann schnell mehr als für die ÖR.

Auch die Ausweitung der Werbung stößt uns wie den anderen hier immer mehr auf. Was waren das noch "schöne" Zeiten, als wir das erste Mal die Privaten bekommen haben. Sendungen unter 30 Minuten durften überhaupt nicht unterbrochen werden. Alles darüber, egal wie lang die Sendung war, durfte nur einmal unterbrochen werden. Keine Verkleinerung oder Überblendung, aber mit eindeutigen Trennern zwischen Programm und Werbung. Heute ist es doch nur noch eine Zumutung. Alle 20 bis 30 Minuten Werbung. Möglichst noch irgendwelche Werbeeinblendungen in die Sendung. Und wenn die geänderte Fernsehrichtlinie umgesetzt wird, sollen die bisher schon immer weiter gesenkten Beschränkungen praktisch komplett fallen. Nur noch die tägliche Werbezeit wird dann reguliert. Da dürfte es am Abend fast unerträglich werden noch die Privaten zu schauen, wenn dann wahrscheinlich ein Takt 5 Minuten Programm und 3 Minuten Werbung eingeführt wird. Denn das haben die Sendeverantwortlichen schon durchklingen lassen, dass sie sich dann bei der Werbeschaltung noch mehr auf die Zeit 18 bis 23 Uhr konzentrieren wollen.

Wobei ich mich da auch frage, wie lange geht es noch gut, dass bei rückläufigen Quoten immer noch die gleichen Werbeeinnahmen erzielt werden. Denn mittlerweile ist es richtig teuer, bei den schlechteren Quoten, einen Zuschauer anzusprechen. Andere Kanäle sind da vom Kontaktpreis her wesentlich günstiger. irgendwann werden die Firmen aufwachen und ihre Budgets umschichten und dann könnte es für die Sender richtig ungemütlich werden. In den USA haben die großen Networks eine ähnliche Entwicklung. Auch dort haben sie lange keine Verluste bei den Werbeeinnahmen gehabt. Sie haben einfach mehr Werbung in ihr Programm gequetscht. Nach den Prognosen werden sie dieses Jahr das erste Mal in einem nicht Rezessionsjahr weniger Werbeeinnahmen haben.



Quoten von VOX



Die Monatsquoten von VOX sind meiner Meinung nach nicht so toll. Zwar haben sie einige Quotenbringer für ihre Verhältnisse im Hauptprogramm. Doch wird der Monatsdurchschnitt sehr stark durch die Nachtquoten verzehrt. Seit einiger Zeit laufen dort uralte Folge von 'Medical Detectives'. Die Folgen holen da zum Teil Quoten von über 20 Prozent. Das zieht den Durchschnitt kräftig nach oben.
KeinZufall
02.08.2017 16:06 Uhr 10
Naja das Argument "man kann ohne Werbung bspw. nicht aufs Klo gehen, sonst verpasst man was" kann ich eigentlich nicht gelten lassen. Überall lässt sich ein Film problemlos pausieren.



Wenn ich mal überlege, wie viel ich im Monat an Werbung sehen müsste, wenn ich das selbe, was ich so auf Netflix gucke, im free-TV sehen müsste, komm ich locker auf 2+ Stunden reine Werbung. Wenn ich meiner Freizeit also auch nur einen Stundenlohn von 5€ anrechne rentiert sich Netflix schon :D



Ich hab selber immer gedacht, Werbung macht mir überhaupt nix aus. Bis ich aufgrund exklusiver Serien zu Netflix & Co. gezwungen wurde und seit dem vertrag ich Werbung überhaupt nicht mehr.
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