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So will sich das ZDF gegen Fake News positionieren

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ZDF-Intendant Bellut stellte am Freitag eine Selbstverpflichtungserklärung für 2017/2018 vor. Außerdem: Seine Erwartungen an Qualitätsserien von ZDFneo und mehr.

Phoenix Geburtstag

Der Info-Sender Phoenix wird 20: Allein aus dem Deutschen Bundestag berichtete dieser im Jahr 2016 301 Stunden an 63 Sitzungstagen, davon 281 Stunden live. Dazu kommen Sitzungen der Landtage, Ausschusssitzungen, Debatten des EU-Parlaments sowie Berichte aus ausländischen Parlamenten. "Phoenix ist die Adresse für ausführliche, analytische und differenzierte Berichterstattung über Ereignisse aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im In- und Ausland. Phoenix bietet den Zuschauern Informationen und Einblicke, schafft Transparenz und ermöglicht so die Teilhabe an demokratischen Prozessen", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut vor dem Fernsehrat in Mainz
Das ZDF will in den kommenden Jahr verstärkt den Kampf gegen populistischen Parolen und so genannten Fake News aufnehmen. ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut erklärte gegenüber dem Fernsehrat in Mainz: „Gerade in angeblich 'postfaktischen' Zeiten und angesichts der Herausforderungen von Globalisierung und Digitalisierung muss das ZDF mit unabhängigem Journalismus seinen Zuschauern verlässlich und glaubwürdig Halt bieten.“ Sein Sender wolle die Verbindung von TV-Formaten mit ergänzenden Online-Angeboten sowie Kommunikations- und Interaktionsräumen in sozialen Medien weiter ausbauen – ebenso wie den Dialog mit den Zuschauern.

Verstärkt möchte das ZDF künftig auch junge Zuschauergruppen erreichen, weshalb die auf diese Gruppen zugeschnittenen Programme gestärkt werden sollen. Ins Detail ging Bellut hier aber nicht. Er kündigte aber an, sein Nachrichtenangebot «heute» weiter entwickeln zu wollen – im TV, online und auch in den sozialen Medien. Seit geraumer Zeit etwa wird die Online-Ausgabe von «heute+» auch bei Facebook Live gezeigt.

Insbesondere im Segment der Geschichtsprogramme werden auch 2017/2018 markante Schwerpunkte mit fiktionalen Mehrteilern wie «Tannbach II», «Ku'damm 59», «Der gleiche Himmel» oder «Himmel und Hölle» anlässlich 500 Jahre Reformation realisiert. Geplant ist ebenfalls ein Zweiteiler über den Mord an Treuhand-Chef Rohwedder. Der Dreiteiler «Bella Germania» soll über sechs Jahrzehnte die Geschichte einer deutsch-italienischen Familie erzählen. Er ist eines der Fiction-Highlights der nächsten TV-Saison.

Im Serienbereich versprach Bellut Fortsetzungen von «Schuld nach Ferdinand von Schirach», «Unterleuten» (nach einem Roman von Juli Zeh) sowie «Das Pubertier» und «Zarah», die das ZDF als neue und moderne Serienproduktionen umschreibt. Einen weiteren Serienschwerpunkt setzt ZDFneo mit Neuentwicklungen im Drama-Genre wie «Der Sommer meines Lebens».

Verwaltungsrat der XII. Amtsperiode

Der Fernsehrat hat in seiner Sitzung am Freitag acht Mitglieder des Verwaltungsrates gewählt. Demnach werden im Verwaltungsrat der XII. Amtsperiode, der sich am 30. Juni 2017 konstituiert, folgende vom Fernsehrat gewählte Mitglieder vertreten sein: Prof. Dr. Gabriele Beibst, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Dr. Reinhard Göhner, Peter Heesen, Michael Sommer, Martin Stadelmaier, Prof. Dr. Barbara Thomaß und Prof. Dr. Birgitta Wolff. Ihre Amtszeit im Verwaltungsrat beträgt fünf Jahre.
Mit Freude erwähnt hat Bellut derweil auch die Quotenentwicklung von ZDFinfo. Der Spartensender erreicht im aufgelaufenen Jahr mit 1,3 Prozent Marktanteil einen neuen Höchstwert in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Bei den 30- bis 49-Jährigen ist der Marktanteil auf 1,6 Prozent gestiegen. Damit setzt der ZDF-Digitalkanal auch 2017 sein kontinuierliches Wachstum bei den jungen Zuschauern fort. "ZDFinfo hat seine Position als führender Doku-Sender trotz neuer privater Konkurrenz klar gefestigt. Der Erfolg bei den jüngeren Zuschauern widerspricht all jenen, die behaupten, junge Menschen interessierten sich nicht für Politik, Wissenschaft oder Geschichte. Entscheidend sind die Qualität und die Glaubwürdigkeit, mit der sie vermittelt werden", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut vor dem Fernsehrat in Mainz.

2017 soll ZDFinfo unter anderem mit der zwölfteiligen Doku-Reihe «Die Geschichte des Kommunismus» an die Februar-Revolution vor 100 Jahren erinnern.

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