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Konzentration auf den Sport: Kogel setzt sich bei Constantin durch – zunächst zumindest

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Nach zwei Tagen ging die Hauptversammlung der Constantin Medien zu Ende. Mit einem vorläufigen Ergebnis: Die Filmsparte soll verkauft werden. Ob’s aber auch so kommt?

Nach einer zweitägigen Jahreshauptversammlung der Constantin Medien AG ist letztlich einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens zugestimmt worden, heißt es in einer Freitagnacht verschickten Mitteilung. „Mit den erforderlichen Mehrheiten“ sei beschlossen worden, dass man sich auf die Segmente Sport sowie Sport- und Event-Marketing konzentrieren wolle. Constantin Medien betreibt in diesen Bereichen Free- und Pay-TV-Sender der Marke Sport1 und die Produktionstochter Plazamedia und vermarktet über die Firma TEAM die UEFA Champions- und Europa League. Oder anders gesagt: Constantin Medien will ihre Filmtochter Constantin Film (hat u.a. sehr erfolgreiche Filme wie «Türkisch für Anfänger» oder «Fack ju Göhte» produziert) los werden. Medienberichten zufolge errechnet sich der Constantin-Vorstand dadurch Erlöse im Bereich von 200 Millionen Euro.

„Bei einer Präsenz von zirka 47 Prozent zum Zeitpunkt der Abstimmung wurden bis auf zwei Ausnahmen alle Vorschläge der Verwaltung mit den erforderlichen Mehrheiten angenommen. Bei den Abstimmungen wurden Aktionäre, die einen Anteilsbesitz von knapp 30 Prozent am Grundkapital gemeldet hatten und einen Stimmrechtspool formen, vom Versammlungsleiter wegen einer falschen Stimmrechtsmitteilung von der Abstimmung ausgeschlossen,“ heißt es in einer Mitteilung. Bei diesen 30 Prozent handelt es sich um die Antragsgegner-Gruppe um Ex-Constantin Chef Bernhard Burgener. Der war in der Nacht auf Freitag auch richtig wütend, will er ein Abstoßen von Constantin Film doch unbedingt verhindern.

"Durch den Ausschluss wurden wesentliche Teile des Aktionariats und ich an einer Abstimmung gehindert, bei der es um die Zukunft der Constantin Medien AG geht.“ Die getroffenen Beschlüsse seien seiner Meinung nach null und nichtig. Er bereitet nun eine Anfechtungsklage vor. Auch einige Kleinaktionäre seien reichlich wütend gewesen, heißt es in Medienberichten. Das Podium mit den Firmenchefs musste am Ende vom Sicherheitsdienst bewacht werden.

CEO Fred Kogel ist erst einmal zufrieden mit dem Verhandlungs-Marathon. „Die Positionierung als Sport-only-Unternehmen ist nach unserer Einschätzung die langfristig beste und vielversprechendste Strategie für den Constantin Medien-Konzern. Wir haben dadurch die Chance, Umsatzrentabilität und Ertragskraft unseres Konzerns dauerhaft und nachhaltig zu steigern.“ Schon im Laufe des Mittwochs hatte er die Anwesenden in den Plan eingeweiht, im Free-TV einen zweiten Sport-Sender neben Sport1 starten zu wollen. Mit welchen Inhalten er diesen füllen will, zumal aus dem jetzigen Angebot ab August 2017 noch wesentliche Teile der Bundesliga und zu hoher Wahrscheinlichkeit auch Handball wegfallen werden, ließ Kogel aber offen.

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