US-Fernsehen

Abosender HBO beschenkt öffentliches US-Fernsehen

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Der Abosender HBO bekannt für TV-Serien wie «Sex and the City» und «Six Feet Under», überlässt drei seiner Filme dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Public Broadcasting Service (PBS). Die Vereinbarung sieht vor, dass die drei für 2005 bei HBO geplanten Filme «Dirty War», «Sometimes in April» und «Yesterday» einen Monat nach ihrer Ausstrahlung einmal bei PBS laufen. PBS wird im Anschluss an die Filme eine Panel-Diskussion zum jewiligen Thema der Filme produzieren und ausstrahlen. Der Deal ist eine Neuigkeit in der US-Fernsehlandschaft, berichtet die New York Times (NYT) heute, Montag.

Im Gegensatz zu Europa fristet das öffentlich-rechtliche Fernsehen in den USA ein Dasein im Schatten der großen Privatsender. Es ist daher recht ungewöhnlich, dass ein erfolgreicher Markensender wie HBO seine Produktionen kostenlos an das öffentliche Fernsehen abgibt. HBO verbucht für seine TV-Produktionen im Normalfall satte Lizenzeinnahmen. Der Sender bringt einige seiner Filme sogar vor dem TV-Start ins Kino, um sie für den Oskar zu nominieren.

Die Vereinbarung mit PBS betrachtet HBO-Chairman Chris Albrecht einerseits als Dienst an der Öffentlichkeit, andererseits auch als Marketingstrategie. Die Filme behandeln "ernste Themen", die von öffentlichem Interesse seien. Dies sei eine Möglichkeit, die Filme einem weit größeren Publikum zugänglich zu machen. Eine Beschädigung der Marke HBO befürchtet Albrecht nicht, wenn er die exklusiven Filme für eine einmalige Ausstrahlung zur Verfügung stellt. Hingegen hofft er auf den guten Eindruck den HBO bei PBS-Sehern hinterlässt, die üblicherweise keine HBO-Abonnenten sind.

In «Dirty War» geht es um einen Terroranschlag mit einer so genannten "Dirty Bomb" in London. Der Film wird am 24. Januar auf HBO ausgestrahlt, einen Monat später bei PBS. «Sometimes in April» widmet sich den tragischen Ereignissen rund um den Genozid in Ruanda im Jahr 1994. «Yesterday» handelt von einer südafrikanischen Mutter, die an AIDS erkrankt ist. PBS wird im Anschluss an die Filme Diskussionssendungen zu den jeweiligen Themen produzieren.

Kurz-URL: qmde.de/8348
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