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Pegida-Vorfall: RTL zieht Konsequenzen

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Der Kölner Privatsender stellt interne Regeln für Undercoverrecherchen auf, um zu vermeiden, dass sich erneut ein Vorfall wie die Pegida-Affäre ereignet.

Mit seinem Verhalten gibt der RTL-Reporter den Menschen, die sich da jeden Montag treffen, neues Futter, um gegen den Journalismus zu schießen. Das hat die Glaubwürdigkeit in den Journalismus erschüttert, nicht nur bei den Pegida-Anhängern, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit.
Statement des DJV-Bundesvorsitzenden Michael Konken
Es war ein harter Schlag für das Ansehen der RTL-Undercoverjournalisten, die sich in den vergangenen Monaten einen guten Ruf erarbeitet hatten: Ein RTL-Reporter mischte sich unter die Teilnehmer einer Pegida-Demo und gab seinen Kollegen des NDR-Magazins «Panorama» ein hetzerisches Interview, statt sie über die Lage aufzuklären. Dieser Bärendienst, den der Reporter dem Journalismus erwies, schlug bereits am Wochenende hohe Wellen (wir berichteten), woraufhin er vom Privatsender entlassen wurde. Nun zieht RTL-Chefredakteur Michael Wulf weitere Konsequenzen, um ähnlichen Vorfällen vorzubeugen.

Im Gespräch mit dem 'Tagesspiegel' erklärt Wulf: „Verdeckte Einsätze und Undercover-Recherchen müssen in Zukunft noch genauer im Vorfeld abgewogen und in jedem einzelnen Fall mit der Chefredaktion abgestimmt werden.“ Für ihn ist die Undercoverermittlung eine probate Vorgehensweise, auf die nicht leichtsinnig zurückgegriffen werden sollte.

Nur dann, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft seien, sollte sie genutzt werden, um Missstände aufzudecken und zu dokumentieren. Wulf distanzierte sich zudem vom Vorgehen des Reporters: „Der Reporter hatte den expliziten Auftrag, lediglich Stimmungen und Gespräche der Demonstranten untereinander einzufangen.“ Eine verdeckte Recherche mit versteckter Kamera erachtet er in einem solchen Fall keineswegs als „die richtige Herangehensweise.“

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