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Nach über vier Dekaden: Aus für «ARD-Ratgeber»

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Seit Jahren dümpeln die primär an ältere Zuschauer gerichteten «ARD-Ratgeber» mit mageren Quoten vor sich her. Im Herbst soll damit Schluss sein.

Mit Themen wie der Popularität von Schrebergärten in Köln («Ratgeber Haus + Garten»), Rheumabeschwerden («Ratgeber Gesundheit»), Assistenzsystemen für Senioren («Ratgeber Auto – Reise – Verkehr») und Besuchsrechten für Großeltern («Ratgeber Recht») bemühen sich die meisten der «ARD-Ratgeber» gar nicht erst darum, ein junges Publikum anzusprechen. Doch auch das ältere Publikum schert sich nur wenig um diese Magazine im Ersten. Selbiges gilt auch für die nicht ganz so sehr auf die ältesten Zuschauer ausgerichteten Formate «Ratgeber Geld» und «Ratgeber Internet». Schon seit mehreren Jahren gelang es den Verbrauchermagazinen nicht mehr, auch nur auf Senderschnitt zu kommen, seit März 2014 scheitern sie zudem nahezu durchgehend daran, mehr als eine Millionen Interessenten anzusprechen.

Die Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen sind schon seit langem nahezu durchweg deprimierend, weshalb die Formate in der Vergangenheit auch aus ARD-internen Kreisen mehrmals kritisiert wurden. Eine Änderung war bislang aber nicht in Sicht, da sich verschiedene ARD-Anstalten die Verantwortung für die Dachmarke teilen, was größere Modernisierungsversuche der seit 1971 bestehenden «ARD-Ratgeber» ausbremste. Jetzt scheint aber sehr wohl ein Ruck durch die öffentlich-rechtliche Anstalt zu gehen: Laut Informationen des Branchendiensts DWDL ist mit einer Absetzung aller «ARD-Ratgeber» im September zu rechnen. Dann sollen Verbrauchermagazine mit einer breiteren Kernzielgruppe als Ersatz an den Start gehen.

Zunächst werden die inoffiziellen Nachfolger der diversen Ratgeberformate aber nur pilotiert. Der NDR soll angeblich ein Ernährungsmagazin mit Tim Mälzer beisteuern, das sich lose an der WDR-Sendung «Der Vorkoster» orientiert. Diese gab es im Frühjahr dieses Jahres bereits als kurzfristigen «ARD-Ratgeber»-Ersatz zu sehen. Als Vorbild für die neuen Verbrauchersendungen gelten darüber hinaus die vom WDR produzierten «Markenchecks». Seitens der ARD hält man sich wohlgemerkt noch bedeckt. Der Sender gibt lediglich zu, dass er „an einer Reform seiner Rat gebenden Sendungen“ arbeitet und sich “in Kürze zu den Ergebnissen äußern“ wird. Dann zeigt sich, welche der über den Flurfunk verbreiteten Neuerungen auch in die Tat umgesetzt wird.

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