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Felix Sturm verliert Kampf, gewinnt aber die TV-Zielgruppe

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Der IBF-Weltmeistertitel ist wieder weg – trösten kann sich der Boxer aber damit, dass sein Kampf gegen Sam Soliman zumindest in Sat.1 sehr stark abschnitt.

Nähe und Distanz

In wie weit darf die berichterstattende Nähe eines deutschen Senders spürbar sein, wenn ein Kölner gegen einen Australier boxt? Diese Frage muss nach der «ran Boxen»-Übertragung und insbesondere nach dem Kommentar von Alexander von der Groeben erlaubt sein. Der Boxfachmann ging vor allem in den ersten Runden überhart mit Sam Soliman ins Gericht, redete ihn während mehrerer Vorfälle im Vorfeld des Kampfes schlecht und hob jedes kleine Foul hervor. Das stößt auch deshalb auf, weil Umbesetzungen im «ran Boxen»-Team vor einiger Zeit unter dem Verdacht standen, dass sie beim Felix Sturm-Management zumindest sehr erwünscht waren. Erst als wohl jedem Zuschauer in der Halle in Krefeld klar wurde, dass Sturm kaum mehr eine Chance auf einen Sieg hat, schwenkte von der Groeben am Samstag um – und, siehe da, fand sogar positive Worte für Soliman. Die passende Nähe zu finden, ist nicht einfach. Am Samstag ist es nicht gelungen.
Ein Kommentar von Manuel Weis
Im Februar 2013 stand Felix Sturm schon einmal gegen Sam Soliman im Ring. Als er damals seine Titel an ihn verlor, wusste er allerdings noch nicht, dass sein Gegenüber mit Doping-Mitteln nachgeholfen hatte. Aus diesem Grund stand die Übertragung von «ran Boxen» ab 22.30 Uhr durchaus unter einem recht besonderen Stern. Und auch das Interesse der deutschen Bürger am Sturm-Kampf war reichlich vorhanden. Sturm, der sich erst wieder an die Spitze kämpfen musste, schien in den vergangenen Monaten auch die Herzen des Sportpublikums zurückerobert zu haben.

Den ersten Kampf gegen Sam Soliman sahen – damals an einem Freitag gezeigt – nur rund 2,6 Millionen Menschen. Die beiden darauffolgenden Auftritte des Kölners wollten sich rund 2,8 und erneut 2,6 Millionen nicht entgehen lassen. Am Samstag reichte die Kampfübertragung in Sat.1 für 3,58 Millionen Zuschauer insgesamt und somit die beste Box-Reichweite des Privatsenders seit 2012. Rückbklick: Damals ging es um die Titelvereinigung mit Daniel Geale, die aber nicht glückte. Mehr als vier Millionen Menschen sahen zu.

Am Samstag nun erreichte Sat.1 insgesamt sehr starke 20,7 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen war der Kampf in «ran» ab 23.15 Uhr sogar das meistgesehene Programm des ganzen Abends. Hierfür reichte eine ermittelte Reichweite in Höhe von 1,17 Millionen Zusehern, die 17,3 Prozent Marktanteil nach sich zogen. Weniger erfolgreich war hingegen die Vorberichterstattung nach 22.30 Uhr, unter anderem mit Matthias Killing und Markus Beyer. Hier musste sich Sat.1 mit gerade einmal 6,9 Prozent zufrieden geben. Zahlreiche Menschen, die sich zur besten Sendezeit noch den Spielfilm «Terminator – Die Erlösung» angesehen hatten, machten erst einmal eine Sat.1-Pause.

Der Film aus dem Jahr 2009 lief nämlich mit einem Zielgruppen-Marktanteil in Höhe von elf Prozent durchaus gut. Insgesamt schalteten 1,78 Millionen Menschen ab drei Jahren ein. Die ab 0.10 Uhr gezeigten Box-Highlights verfolgten dann noch rund 580.000 Zuschauer.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/71045
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