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«X-Diaries»

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Abwärts ging es für die Urlaubsgeschichten auf neuem Sendeplatz – Staffel fünf lief schlecht wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr.

RTL II sucht Feierwütige

Auf seiner Homepage und auch On Air sucht RTL II in diesen Tagen Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, die an der sechsten Staffel von «X-Diaries» mitwirken wollen. Diese wird diesen Sommer auf Mallorca und Ibiza produziert. Die Dreharbeiten dauern acht Wochen. Weil dies auch so kommuniziert wird, ist davon auszugehen, dass man wieder vermehrt auf einen durchgehenden Cast setzt - ganz so, wie es eben in Staffel vier der Fall war.
Lag es an der Qualität? Am neuen Sendeplatz? Oder am ebenfalls meist mies laufenden Lead-In «Privatdetektive im Einsatz»? Vielleicht spielten auch alle drei Faktoren eine Rolle – fest steht jedenfalls, dass die fünfte Staffel «X-Diaries», die vergangene Woche zu Ende ging, bei Weitem nicht an die Ergebnisse anknüpfte, die die vierte Staffel im Herbst 2012 noch holte. Genauer gesagt: Das Format lief wieder so schwach wie in der zweiten Staffel, die bislang auch das die inhaltlich schwächste der Scripted Reality-Reihe galt.

Begonnen hatte RTL II die Sendung diesmal im Januar auf dem 17.00-Uhr-Sendeplatz. Gezeigt wurden zunächst 40 Episoden, die vergangenen Sommer auf Mallorca entstanden waren. Neben zahlreichen Wochengeschichten wurde hier auch die durchgehende Story zweier Kumpels gezeigt, die die Finka ihres Onkels erben können, wenn sie binnen acht Wochen eine bestimmte Geldsumme auftreiben. Im Schnitt holten aber auch die Mallorca-Geschichten nur noch 4,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zum Vergleich: Ende 2012 kamen die auf Mallorca produzierten 40 Ausgaben noch auf 8,2 Prozent – wohlgemerkt aber auf dem Sendeplatz um 18.00 Uhr.

Die fünfte Staffel stand also von Beginn an unter einem wenig guten Stern, wenngleich die erste Woche, die im Schnitt noch 5,7 Prozent einbrachte, gar nicht so verkehrt lief. Schon in der zweiten Woche offenbarte sich aber, dass das Experiment zu scheitern droht. Bei den Umworbenen purzelten die Werte auf 4,3 Prozent. Mit 5,8 Prozent Marktanteil war schließlich die dritte Woche die erfolgreichste – danach ging es sogar auf 3,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hinab. Mit nur noch 2,1 Prozent bei den Werberelevanten lief hier auch die schwächste Episode der kompletten Staffel. Bei allen fiel die Reichweite auf rund 200.000 Zuschauer. In der sechsten Woche steigerte sich das Filmpool-Format immerhin wieder auf 5,1 Prozent, die letzte Mallorca-Woche bescherte RTL II 4,7 Prozent bei den Umworbenen. Alle 40 Episoden erreichten im Schnitt 0,34 Millionen Zuschauer. Die vierte Staffel holte auf anderem Sendeplatz mehr als doppelt so viele, nämlich 0,76 Millionen.

Ab der 41. Folge der Staffel wurde der Schauplatz gewechselt – fortan spielten die Geschichten auf Ibiza. Weiterhin gab es viele kleine Geschichten und eine sich halbwegs durchziehende – nämlich die der Detektei Kuhlmann. Hier allerdings wurden innerhalb der Story auch zahlreiche kleine Ermittlungen nachgestellt. Mit durchschnittlich 4,7 Prozent waren die Ibiza-Geschichten ähnlich wenig erfolgreich. Immerhin die zweite und die 37. Folge der Ibiza-Zeit holten starke Werte: Einmal 7,3 und einmal 7,7 Prozent. Bewegten sich die Wochenschnitte zunächst bei 5,3 Prozent, ging es auch an den neuen Locations schnell wieder bergab. Woche drei bescherte RTL II im Schnitt 4,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, die vierte Woche brachte 4,7 Prozent ein. Den Top-Wert holte man in der fünften Woche, als gleich drei Episoden auf mehr als sechs Prozent kamen, was den Wochenschnitt auf 5,6 Prozent stiegen ließ.

Bis zum Ende zeigte sich «X-Diaries» aber reichlich instabil. Am Ostermontag, als aber auch «Köln 50667» und «Berlin» massiv schwächelten, sprang nicht mehr als 2,5 Prozent in der Zielgruppe heraus; gesamt interessierten sich nur 0,29 Millionen Menschen für die Geschichten. Zwei Tage später wurde mit einer Reichweite von nur noch 0,14 Millionen sogar das Staffeltief markiert. Und auch in der letzten Ausstrahlungswoche fielen die Werte noch einmal auf 2,5 Prozent ab.

Das Experiment «X-Diaries» um 17 Uhr ist also nicht aufgegangen – wirtschaftlich könnte es sich für den Sender trotzdem lohnen, kann man die fünfte Staffel doch prima auf etlichen Sendeplätzen wiederholen. Für die sechste Staffel, die in den kommenden Wochen produziert wird, muss man sich aber etwas Gutes einfallen lassen. Denn auch wenn die Filmpool-Produktion für RTL II eine starke und bekannte Marke ist: Dauerhaft hat noch kein Format mit schlechten Quoten überlebt. 0,31 Millionen Menschen sahen die 80 neuen Folgen im Schnitt (2,1% gesamt), bei den Umworbenen reichten 0,22 Millionen Zuseher nur zu mageren 4,8 Prozent.

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