
Das Dating-Format unterscheide sich von einer klassischen Doku gar nicht so sehr, wie die TV-Managerin betont: „Natürlich funktioniert «Der Bachelor» komplett ohne Drehbuch und Regieanweisungen, ich denke aber trotzdem, dass die Sendung mit ihrer Bildsprache, der Dramaturgie und den Protagonisten auch als DVD-Box unter „Serien“ stehen könnte.“ Dennoch: Kaum eine Sendung polarisiert mehr. Ein Phänomen, das die Macher trotz Rekordquoten auch bei «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» zunächst kennen lernen mussten. So kritisierte der Spiegel beispielsweise das „Zelebrieren von Dekadenz, Oberflächlichkeit, Beklopptheit und den Werten der fünfziger Jahre“ und urteilte: „Mehr Mitleid als mit ihm [dem Bachelor] hat man als Zuschauer nur mit sich selbst.“ Doch Zahlen lügen nicht, gemäß dem Motto „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“: Allein die letzte Finalsendung 2013 mit der alles entscheidenden „Nacht der Rosen“ sahen 5,8 Millionen Zuschauer und sorgten so für einen Marktanteil von 17,3 Prozent. Bei den noch wichtigeren Werberelevanten erreichte die Kuppelshow 3,45 Millionen Zuschauer und damit sehr starke 24,6 Prozent. Damit war die Fortsetzung fast Formsache – Kritik zum Trotz, die Nina Klink mit den Quotenerfolgen im Rücken eher kalt lässt: „Die formatierte Standardkritik aus dem Entrüstungs-Setzkasten besteht aus den Schlagworten „unemanzipiert“, „Rollenklischees“ und „redundantes Sendekonzept“ - im Laufe der Jahre habe ich mich daran gewöhnt.

Aktuelle Studien gehen davon aus, dass jeder Dritte in Deutschland Single ist. Bei den unter 30-Jährigen soll es laut Erhebungen zahlreicher Online-Partneragenturen sogar fast jeder Zweite sein – die Auswahl und Einsamkeit scheint also groß. Doch die TV-Romanze endete – zumindest nach Drehschluss – bisher noch nicht so romantisch, wie Nina Klink gegenüber dem Medienmagazin Quotenmeter.de einräumt: „Dass weder Paul noch Jan langfristiges Glück gefunden haben, hätten wir uns auch anders gewünscht. Aber die Teilnahme an unserer Sendung kann ja gar nicht mehr ein Garant für dauerhafte Liebe sein als zum Beispiel eine Kneipen- oder Internet-Bekanntschaft.“ Neues Jahr, neues (Liebes-)Glück heißt es nun acht Folgen lang. Bleibt zu Hoffen, dass die Liebe diesmal noch anhält, wenn die letzte Rose verblüht.