Quotencheck

Sabine und die Quoten: Wimbledon 2013

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Das erfolgreiche Abschneiden der 23-Jährigen bei Wimbledon bescherte Sky Sport Werte auf starkem Niveau. Der Quotencheck.

Die erfolgreichsten Spiele ohne Sabine Lisicki

  1. Djokovic - Haas (0,14 Mio. Zuschauer)
  2. Djokovic - Murray (0,08 Mio. Zuschauer
  3. Bartoli - Flipkens (0,08 Mio. Zuschauer)
  4. Verdasco - De Schepper (0,08 Mio. Zuschauer)
  5. Wang - Haas (0,07 Mio. Zuschauer)
  6. Seppi - Del Potro (0,07 Mio. Zuschauer)
  7. Verdasco - Murray (0,06 Mio. Zuschauer)
Der Final-Einzug der deutschen Tennisspielern Sabine Lisicki beim Tennisturnier von Wimbledon weckte auch Begehrlichkeiten: Die ARD bemühte sich, nachdem der Halbfinal-Sieg der Berlinerin feststand, das Finale im Free TV zeigen zu können. Der Versuch war jedoch vergebens, Sky lehnte das Angebot als zu niedrig ab und konnte so auch im Finale, trotz Niederlage Lisickis, von herausragenden Quoten profitieren. Die Zahlen waren aber nicht während des ganzen Turnieres so gut wie zum Ende. So erreichte man zu Beginn des zweiwöchigen Turnieres, wenn die vermeintlich uninteressanteren Partien gespielt werden, weniger starke Werte. Für die Partien der Finalistin Lisicki lief es dennoch meistens gut. Quotenmeter.de zeigt wie es bei ihren Spielen aussah.

An Turniertag eins waren die Quoten fast durchweg außerhalb des Messbaren. In beiden Gruppen lagen die höchsten Marktanteile in der Spitze bei 0,1 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen war sogar über den gesamten Tag hinweg die Sehbeteiligung in Bereichen, die von der Quotenmessung nicht berücksichtigt werden. Am 25. Juni, dem zweiten Tag des Rasenturniers, verfolgten auch nicht deutlich mehr Zuschauer das Geschehen, selbst wenn hier deutsche Tennisgrößen wie Tommy Haas oder Angelique Kerber aufschlugen.

Am Abend griff schließlich auch Sabine Lisicki ins Geschehen ein. Gegen die Italienerin Francesca Schiavone erreichte sie 0,3 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren und 50.000 Zuseher insgesamt. Für eine Erstrundenpartie sind das durchaus gute Werte. Ganz so gut waren die Quoten von Lisicki an Tag vier allerdings nicht: Ihr Zweitrundenmatch gegen Jelena Wesnina erreichte 20.000 Menschen und 0,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil. Für ein Duell im Mittagsprogramm sicherlich keine schlechten Werte. Unter den letzten 32 sahen dann nur 0,1 Prozent der Jungen und 10.000 Personen insgesamt, wie die Berlinerin über Samantha Stosur siegte und das trotz der eigentlich ordentlichen Sendezeit: Die Partie begann gegen 17.30 Uhr. Woche eins schloss also selbst Lisicki mit überschaubarem Erfolg ab; vielleicht ein nicht zu vernachlässigender Fakt in der aktuellen Diskussion, ob Wimbledon dringend zu den Öffentlich-Rechtlichen muss.

Deutlich steigern konnten sich die Quoten dann ab Woche zwei, in der die entscheidenden Spiele stattfanden. Am ersten Tag dieser Woche schnitt Sabine Lisicki sehr gut ab. Gegen die Weltranglistenerste Serena Williams setzte sich die Deutsche durchsetzen und erreichte dabei ab 14 Uhr 0,8 Prozent der jungen Zuseher. 0,08 Millionen Personen saßen vor den Fernsehschirmen. Am vergangenen Dienstag standen die Viertelfinals der Damen auf dem Programm. Gegen die Estin Kaia Kanepi generierte Sabine Lisicki schon im Mittagsprogramm 60.000 Zuschauer und einen Zielgruppenmarktanteil von 0,5 Prozent. Ansonsten war das Interesse nicht mehr so groß, die anderen Partien des Tages kamen auf 0,01 Millionen bis 0,04 Millionen Zuseher. Überragende Quoten generierten dann die Halbfinals der Frauen. Schon die Begegnung ohne deutsche Beteiligung kam auf 1,1 Prozent Marktanteil bei den Jungen und 80.000 Gesamtzuschauer. Sabine Lisicki holte ab kurz nach 15 Uhr schließlich die Massen vor den Fernseher: 3,1 Prozent Marktanteil und 230.000 Zuschauer hatte der Triumph der Deutschen in der Vorschlussrunde.

Diese Werte wurden dann nur noch von den Resultaten des Finalspiels getoppt: Sky Sport erzielte hier überragende Ergebnisse. 590.000 Zuschauer versammelten sich vor dem Fernseher und hofften vergeblich darauf, den ersten deutschen Wimbledon-Sieg im Einzel seit 1996 zu sehen. Damals war Steffi Graf erfolgreich. In der Zielgruppe erreichte man grandiose 8,4 Prozent - ein Ergebnis, das Sky sonst nur mit Live-Fußball einfährt.

So lässt sich dann auch sagen, dass Sky seine Gründe hatte, die Rechte nicht an das Erste weiterzugeben. Die Quoten der vergangenen drei Jahre, in denen Sky das wohl bedeutendste Tennisturnier der Welt exklusiv zeigte, waren nicht immer überragend, doch gerade in diesem Jahr waren sie eben doch außergewöhnlich gut. Trotzdem gab es zu Beginn des Turnieres stundenlange Livestrecken, die fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit liefen. Insgesamt aber wird Sky aufgrund des guten Abschneidens sicherlich genau überlegen, ob man möchte, dass das Turnier künftig wieder im Free-TV läuft, füllt das Programm doch auch die fußballfreie Zeit sehr gut. Ob das Erste ein wirkliches Interesse an den Rechten hat, oder ob man nur das eine Highlight zeigen wollte, wird sich zeigen, zumindest kündigte man bereits an, ein Angebot für die Zeit ab 2014 bei der Rechteagentur IMG abzugeben. Auch im Rahmen der sportlichen Vielfalt im öffentlich-rechtlichen Programm wäre der Erwerb dieser Rechte aber wohl nicht das Schlechteste. Die Tennis-Freunde würden es der ARD danken.

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