Kino-Check

Neu im Kino auf Terroristenjagd

von

Heute mit «Zero Dark Thirty», «The Last Stand», «The Impossible» und «Fünf Freunde 2».

«Zero Dark Thirty»
Zwei Jahre nach den Anschlägen vom 11.September schließt sich die junge CIA-Agentin Maya der Jagd auf Al-Qaida-Führer Osama bin Laden an. Acht Jahre folgen im Einsatz zwischen Pakistan, Saudi-Arabien und Afghanistan. Spuren verdichten sich und führen doch in Sackgassen oder Fallen, Menschen werden gefoltert und auf beiden Seiten getötet. Trotz aller Rückschläge ist Maya überzeugt, endlich den Mann identifizieren und finden zu können, der sie letztlich zu bin Laden führen wird. Hartnäckigkeit, die belohnt werden wird.

Ob der neue Streifen mit Jessica Chastain den Gang ins Kino wirklich wert ist, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Redakteur Sidney Schering in seiner Kinokritik.

OT: «Zero Dark Thirty» von Kathryn Bigelow; mit Jessica Chastain, Jason Clarke, Mark Strong, Joel Edgerton, Kyle Chandler und James Gandolfini


«The Last Stand»
Als der gefährliche Kartellboss Cortez bei einer Haftverlegung dem FBI entkommen kann und mit einem frisierten Sportwagen Kurs auf die mehrere Stunden entfernte mexikanische Grenze nimmt, glaubt er alle Hindernisse hinter sich gelassen zu haben. Doch in einem Kaff in New Mexico, das er auf dem Weg in die Freiheit passieren muss, erwartet ihn Owens, der in die Jahre gekommene Sheriff. Dieser stellt sich der Übermacht an Killern, obwohl seine überforderte Hilfstruppe kaum Anlass zu Überlebensoptimismus gibt.

Der in den Vereinigten Staaten übel gefloppte Actionreißer mit Arnold Schwarzenegger kommt bei der Mehrzahl der Kritiker bemerkenswert gut weg. Laut filmstarts.de-Redakteur Björn Becher stehe Arnie "natürlich im Zentrum des Films", wobei "seine trockenen, stark akzentgefärbten Oneliner vor allem in der englischen Fassung eine Gaudi" seien. Zudem besitze er "noch immer eine Leinwandpräsenz, mit der kaum ein jüngerer Action-Schauspieler mithalten kann". Gelungen seien zudem auch die musikalische Untermalung und die sehr bedeutende Arbeit von Kameramann Kim Ji-yong, "der entscheidenden Anteil an einigen der absoluten Highlights des Films hat". Somit sei Regisseur Kim Jee-woon "die perfekte Mischung aus Old School und Moderne" gelungen. Dani Maurer von outnow.ch sieht in «The Last Stand» einen "schönen Actionfilm, der mitunter etwas gar viel Leerlauf bietet, aber immer wieder mit Witz, Klamauk und Old-School-Action aufwarten kann". Die typischen Genre-Stilmittel "wissen zu gefallen", weshalb man "zwar keinen Überfilm" zu sehen bekomme, "aber immerhin für knapp zwei Stunden gut unterhalten" werde. Calum Marsh von slantmagazine.com empfindet es vor allem als erfrischend, dass sowohl die Eigenheiten des Western- als auch des Action-Genres "akzeptiert" werden, während Justin Chang von variety.com den Hauptdarsteller als "unverständlich ausdruckslos und verbissen bestimmt" beschreibt. Sein Comeback sei "einigermaßen kommerziell".

OT: «The Last Stand» von Jee-woon Kim; mit Arnold Schwarzenegger, Johnny Knoxville, Jaimie Alexander, Genesis Rodriguez, Rodrigo Santoro und Peter Stormare

«The Impossible»
Im Dezember verbringt Henry Bennett gemeinsam mit seiner Familie den Weihnachtsurlaub in der Touristenhochburg Phuket an der thailändischen Küste. Das Familienglück findet ein jähes Ende, als am zweiten Weihnachtstag eine riesige Welle die gesamte südostasiatische Küste überrollt. Mutter Maria setzt sich den Wassermassen erfolgreich zur Wehr und kämpft sich an die Oberfläche, als sie sieht, dass ihr kleiner Sohn Lucas in höchster Lebensgefahr schwebt - und vom Rest der Familie sogar jede Spur fehlt...

Das mit Naomi Watts und Ewan McGregor durchaus starbesetzte Drama wird von der deutlichen Mehrzahl der Kritiker als sehr gelungen und durchaus berührend beschrieben. Die Redaktion von moviejones.de lobt die "normalerweise furchtbar anstrengende Wackelkamera", die in diesem Film allerdings "nicht nur berechtigt" sei, "sondern den Zuschauer so nah ran ans Geschehen führt, dass sich einem nicht wegen der Wackelbilder, sondern wegen der erschreckenden Motive der Magen umdreht". Auch das "enorm ästhetisches Gefühl für Bilder" wird lobend erwähnt, da hierdurch nicht nur die "Schonungslosigkeit des Horrors des Geschehens" herausgestellt wird, ohne jedoch "dem Schrecken dabei die Wirkung zu nehmen". Auch Dennis Sasse von filmtogo.net ist beeindruckt davon, dass "eine ganze Menge Mitgefühl in Zeiten größter Not" filmisch präsentiert werde. Hierbei "mischen sich verstörende Bilder mit großartigen Schauspielleistungen". Auch Guy Lodge von empireonline.com kann nicht leugnen, "dass dieses mitreißende Melodram ein mächtiges Stück Kunstkino physischen Filmemachens ist". Einzig Tim Lindemann vom White Lightnin' Filmblog vertritt hier eine gänzlich andere Auffassung: "Dass sich der Film so ausschließlich auf das Leiden der reichen europäischen Touristen konzentriert, wirkt angesichts der unfassbaren Ausmaße der tatsächlichen Zerstörung und Vernichtung für die hiesige Bevölkerung unglücklich oder auch glatt ignorant. Selbst nach der Katastrophe kommen die thailändischen Nebenfiguren hier nicht über den Status von Dienstleistern hinaus."

OT: «The Impossible» von Juan Antonio Bayona; mit Naomi Watts, Ewan McGregor, Tom Holland, Samuel Joslin, Oaklee Pendergast und Geraldine Chaplin

«Fünf Freunde 2»
Auf ihrer Fahrradtour ins Katzenmoor haben sich die unternehmungslustigen Geschwister Julian, Dick und Anne, ihre Cousine Georgina, genannt George, sowie ihr Hund Timmy lange gefreut. Doch der Camping-Urlaub in der Natur endet mit der Entführung von Dick, den zwei minderbemittelte Ganoven mit dem gleichaltrigen Millionärssohn Hardy verwechseln. Mit Raffinesse und Mut nehmen die fünf Freunde seine Spur auf, die von einem mysteriösen Wanderzirkus zur Burg Eulennest führt, wo die Entführer Dick den Hinweis zu einem Riesensmaragd entlocken wollen.

Nur ein Jahr nach der Erstverwertung von «Fünf Freunde» im deutschen Kino kommt in dieser Woche die Fortsetzung raus. Wie schon beim ersten Teil fällt auch bei dieser Verfilmung der Enid-Blyton-Reihe das Journalistenurteil solide aus, ohne dass echte Begeisterung zu beobachten wäre. Carsten Baumgardt von filmstarts.de sieht jedoch auch dieselben Probleme, mit denen Regisseur Mike Marzuk bereits im ersten Teil zu kämpfen hatte. Denn bei allem Verständnis für die Angleichung der Erzählung an die heutigen Sehgewohnheiten der Kinder "übertreibt er es mit der Vereinfachung der Vorlage", denn "auch dieser jungen Zielgruppe darf mehr zugetraut und zugemutet werden". Zudem sei eine Figurenzeichnung erneut "nur rudimentär" vorhanden, "meist beschränkt sie sich auf jeweils eine prägnante aus den Buchvorlagen übernommene Eigenschaft". Alles in allem sei der Film "unterhaltsam-lustig", der Charme der Vorlage fehle ihm jedoch "naturgemäß weitgehend". Für eine "werktreue und doch moderne Interpretation eines allseits beliebten Klassikers" hält programmkino.de-Redakteur Marcus Wessel diesen Streifen. Löblich sei vor allem, dass die "nötige Balance zwischen dem für die Reihe so charakteristischen Abenteuerflair und den ebenso unverzichtbaren Comedy-Elementen" vorhanden sei.

OT: «Fünf Freunde 2» von Mike Marzuk; mit Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Oliver Korittke, Justus Schlingensiepen, Neele-Marie Nickel und Peter Lohmeyer

Kurz-URL: qmde.de/61792
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