Schlüter sieht's

«Schlüter sieht's»: Weggelacht

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«Die Simpsons» sind auch am Montag erfolgreich. Bedeutet dies das Aus für die Mysteryserien?

Ein klasse Einstand für die gelbe Familie: «Die Simpsons» holten auf ihrem neuen Sendeplatz am Montagabend um 20.15 Uhr 13,2 und 14,3 Prozent Marktanteil beim werberelevanten Publikum – und somit Werte, die ungefähr die Durchschnittsquoten widerspiegeln, die mit den vorherigen Erstausstrahlungen am Dienstagabend bereits erreicht worden waren. Möglich ist zudem, dass Bart und Homer diese guten Werte auch in die nächsten Wochen hineinretten können: Denn mit «Wer wird Millionär?» startet am kommenden Montag ein neues Konkurrenzprogramm, das in der werberelevanten Zielgruppe zuletzt nicht mehr allzu erfolgreich war – auch wenn es bessere Quoten holen dürfte als das diesen Montag gezeigte «Star Race» bei RTL mit 13,1 Prozent Marktanteil.

Möglicherweise wird ProSieben sich nun fragen, warum man den erfolgreichen Comedy-Dienstag nicht schon länger aufgesplittet hat. Schließlich haben sowohl die «Simpsons» als auch «Two and a Half Men» ein solch beständiges und treues Publikum, dass man mit den beiden Formaten durchaus zwei Abende eröffnen kann – um diese erfolgreichen Sendungen auch als Vorprogramm für neue Shows zu etablieren. Genau so macht es ProSieben seit dieser Woche am Dienstag, wo man «Half Men» nun regelmäßig um 20.15 Uhr starten lässt und im Anschluss die neue Comedy «2 Broke Girls» programmiert. Diese dürfte mittelfristig bessere Ergebnisse bringen als die Science-Fiction-Serie «Eureka», die am Montag im Anschluss an «Die Simpsons» wenig erfolgreich war – vermutlich, weil sie ohnehin nie sonderlich gute Quoten hatte und weil die Kombination Comedy/SciFi ziemlich wirr ist.

Sollte sich die gelbe Familie mittelfristig erfolgreich am Montag bewähren, stünde der klassische Serien-Abend mit Mystery-Programmen wie «Fringe» oder eben «Eureka» auf dem Prüfstand. Denn erstens floppten in jüngster Zeit immer wieder neue Formate auf diesem Sendeplatz («Terranova», «Vampire Diaries»), zweitens ist ohnehin wenig Nachschub aus diesem Genre in Sicht.

Vielleicht hilft ProSieben dann auch noch ein Blick in die Geschichtsbücher, um von dieser eigenwilligen Programmierung Abstand zu nehmen: Um die Jahrtausendwende probierte sich der Sender schon einmal an SciFi und Comedy am Montagabend – um 20.15 Uhr mit «Akte X» und um 21.15 Uhr mit neuen Folgen der «Simpsons» und «Futurama». Dieses Experiment wurde relativ schnell für gescheitert erklärt und dürfte sich auch zwölf Jahre später nicht langfristig durchsetzen lassen. Diesmal aber werden wohl die Mysteryserien den Kürzeren ziehen – was letztlich das endgültige Ende des lange Zeit als Institution gefeierten "Mystery-Montags" sein dürfte, der zuletzt ohnehin nur noch ein Schatten seiner selbst war.

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