Kino-Check

Neu im Kino: Neue Eiszeit-Abenteuer mit Manni und Sid

von
Seite 2
Auch Freunde des französischen Kinos kommen ab dieser Woche auf ihre Kosten.

«2 Tage New York»
Fünf Jahre ist es inzwischen her, dass die Fotografin Marion (Julie Delpy) gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Jack (Adam Goldberg) zwei unvergessene Tage in Paris verbrachte – und das, obwohl sie sich eigentlich auf einen ganz gewöhnlichen Familienurlaub eingestellt hatte. Inzwischen lebt Marion mit ihrem kleinen Sohn (Owen Shipman) in New York, nachdem sie eine schmerzvolle Trennung hinter sich gebracht hat. Doch glücklicherweise gibt es da Mingus (Chris Rock), denn ihr Arbeitskollege in der US-Metropole half ihr bei der Verarbeitung des Trennungsschmerzes. Immerhin ist er selbst auch nicht ganz unerfahren in dieser Hinsicht und bringt seine sieben Jahre alte Tochter Willow (Talen Ruth Riley) mit in die Beziehung. Das Patchwork-Glück ist ungebrochen, bis Marions Vater Jeannot (Albert Delpy) in New York aufkreuzt – und wenig später auch Schwester Rose (Alexia Landeau) und ihr aktueller Freund Manu (Alex Nahon) auf der Matte stehen. Vor allem Letzterer sorgt für ordentlich Ärger, als er plötzlich einen Drogendealer in das Apartment seiner Gastgeber bestellt und das Chaos ausbricht...

Mit insgesamt recht ordentlichen Kritiken wird dieser Film aus Frankreich bedacht. So ist Bettina Friemel von "moviemaze.de" sogar der Meinung, dass Julie Delpy hiermit "eine wunderbare Fortsetzung" des 2007 produzierten Films «2 Tage Paris» gelungen sei, auch da "ihrer Kreativität Raum zur Entfaltung" gelassen worden sei. Besonders empfehlenswert sei der Film aufgrund "toller Dialoge, einer schönen Entwicklung der Geschichte, eines großartigen Ensembles und liebevoller Ideen im Schnitt". Eine "wahre Überraschung" sei überdies Chris Rock, da dieser hier "ganz ruhig und entspannt" spiele "und über ein breites Spektrum an Facetten verfügt". Für Cornelis Hegel von "schnitt.de" macht die Sympathie des Filmes aus, dass die Regisseurin "ihre Figuren konsequent in ihrem Fehlverhalten und bei ihren Fehlentscheidungen begleitet, ohne sie dabei moralisch zu werten. Dennoch könne man "im Vergleich zum ersten Teil einiges kritisieren und bemängeln", weshalb man mit einem "unsentimentalen Blick" an diesen Film herangehen solle – denn so bekäme man einen "durchaus gelungenen Film einer Gattung" zu sehen, "die sonst von unsäglich-biederen Katherine Heigls und Matthew McConaugheys bevölkert wird, bei deren Anblick man ein beherztes 'Nein, danke!' ausrufen möchte". Todd McCarthy von "hollywoodreporter.com" bezeichnet den Streifen als "verlockenden Eintopf für Zuschauer mit Geschmack für obszönen Humor und irre Charaktere".

OT: «2 Days in New York» von Julie Delpy; mit Julie Delphy, Chris Rock, Dylan Baker, Brady Smith, Aleksia Landeau und Kate Burton

«Woody Allen: A Documentary»
Viele lange Jahre mussten die Fans darauf warten, doch nun kommt endlich die erste abendfüllende Dokumentation über Starregisseur Woody Allen in die deutschen Kinos. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Robert Weide begleitete den scheuen Allen zwei Jahre lang durch sein Leben und portraitiert ihn als offenen und gewohnt humorvollen Menschen, der den Zuschauer bereitwillig an seiner Kunst teilhaben lässt. Weide spannt den Bogen von der frühesten Kindheit bis zur Premiere seines jüngsten Erfolgs «Midnight In Paris» bei den Filmfestspielen in Cannes, wo erstmals in der Karriere des 77-jährigen Allens überhaupt ein Kamerateam die Dreharbeiten verfolgen durfte. Dabei gibt es zahlreiche skurrile Szenen zu betrachten, garniert durch Auftritte in Film und Fernsehen. Zudem kommen auch einige der vielen Weggefährten Allens zu Wort, die den Kultregisseur und Komiker in den vergangenen Jahren begleiten durften.

Ausnahmsweise kommt in dieser Woche mal kein neuer Film von Woody Allen in die Kinos, sondern einer über den neurotischen Kult-Regisseur, der zuletzt mit «Midnight In Paris» wohl einen seiner besten Filme auf den Markt brachte. Die Kritikerzunft zeigt sich insgesamt ziemlich angetan von diesem Film. So lobt Robert Cherkowski von "filmstarts.de" die von Regisseur Weide angewandte Methode, "Allens Werdegang und seinen jeweils aktuellen Stand in Karriere, Liebe, Leben und Philosophie mit passenden Ausschnitten aus den Spielfilmen des vierfachen Oscarpreisträgers zu illustrieren". Allerdings gibt er zu bedenken, dass es sich hierbei "eher um eine Hommage als um ein substanzielles Portrait handelt" und kritisiert darüber hinaus, dass "besonders gegen Ende zu viele Phrasen à la 'Er ist der wichtigste Regisseur, mit dem ich je gearbeitet habe' von Naomi Watts kommen". Oliver Kaever von "programmkino.de" lobt in besonderem Maße, dass es der Doku "auf wunderbar anrührende Weise" gelinge, "den Menschen Woody Allen hinter der Kunstfigur sichtbar zu machen – und zu zeigen, wie untrennbar beide miteinander verbunden sind". Er räumt zwar ein, dass "vielleicht die nötige dokumentarische Distanz" fehlen mag, jedoch stattdessen "ein unmittelbarer Zugang zu Allens Universum ermöglicht" wird.

OT: «Woody Allen: A Documentary» von Robert B. Weide; mit Woody Allen, Josh Brolin, Letty Aronson, Marshall Brickman, Dick Cavett und Penelope Cruz

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