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Der große Jahresrückblick: Das war 2011 – Teil IV

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Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick. Die vierte und letzte Ausgabe präsentiert die Monate Oktober bis Dezember. Die Themen, über die gesprochen wurden, waren das Aus der «Super Nanny», der Abschied von Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass..?» und der Start von «The Voice of Germany».

Der November stand voll im Zeichen der neuen Castingshow «The Voice of Germany». Anfang des Monats gab RTL bekannt, am Tag der ersten Sendung, dem 24. November, außerplanmäßig eine neue Casting-Ausgabe seiner Erfolgs-Show «Das Supertalent» ins Programm zu nehmen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man, wie ernst man in Köln das neue Format nimmt. Und der Respekt sollte nicht unbegründet bleiben. Trotz der starken Konkurrenz sahen 3,06 Millionen junge Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren die erste Folge von «The Voice of Germany». Der Marktanteil lag bei tollen 23,8 Prozent und damit sogar über dem, was RTL erzielte. Insgesamt schalteten 3,89 Millionen Menschen ein.

Am Tag danach sahen in Sat.1 sogar 4,36 Millionen Menschen zu, der Marktanteil in der Zielgruppe verbesserte sich auf stolze 26,6 Prozent. Doch schon am Start zeichneten sich Terminschwierigkeiten ab, da ProSieben im Januar donnerstags «Unser Star für Baku» zeigen wollte. Darauf reagierten die Verantwortlichen und verkündeten, dass «The Voice of Germany» ab Januar komplett zu Sat.1 wechseln werde.

Ein zweites großes Thema war im November einmal mehr die Nachfolge-Debatte bei «Wetten, dass..?». In der vorletzten Ausgabe der Wettshow im Jahr 2011 äußerte sich der hoch gehandelte Kandidat, Hape Kerkeling, schließlich selbst und sagte ab. Die Medienwelt spekulierte über die Gründe und machte sich sofort auf die Suche nach neuen Köpfen. Schöneberger, Kerner, Engelke sowie Joko & Klaas waren nur einige Namen, die gehandelt wurden. Das ZDF verschaffte sich schließlich etwas Luft mit der Ankündigung, dass man den oder die Nachfolger von Thomas Gottschalk erst 2012 bekannt geben wolle.

Außerdem wurde im November bekannt, dass der Prozess um den Wettermoderator Jörg Kachelmann verfilmt wird. Wenige Tage später gab die ARD bekannt, dass die Wetternachrichten zukünftig von einem neuen Produzenten gemacht werden. Das eingespielte Team um Claudia Kleinert, Sven Plöger, Karsten Schwanke und Donald Bäcker bleibe aber erhalten. Einzig Jörg Kachelmann werde nicht mehr vor der Kamera stehen. Damit stellte die ARD nach dem Freispruch Kachelmanns endgültig klar, dass man ihn nicht mehr moderieren lassen wollte.

Bei Sat.1 strich man unterdessen die Eislauf-Show «Stars on Ice», die eigentlich für den Januar mit Kati Witt eingeplant war. „Aus programmstrategischen Gründen werden wir «Stars on Ice» diesen Winter nicht zeigen“, sagte eine Sendersprecherin gegenüber Quotenmeter.de. Andere Medien berichteten über zu hohe Produktionskosten. Das ZDF bestätigte Mitte November ein neues Moderations-Duo für die Silvershow am Brandenburger Tor. Joko und Klaas sollen am 31. Dezember durch «Willkommen 2012» führen, gab man damals bekannt.

Etwas unerwartet kam am 26. November die Nachricht, dass RTL sein Coaching-Format «Die Super Nanny» einstellen wird. Noch wenige Wochen zuvor hatte sich der Kinderschutzbund für eben diesen Schritt entschieden. Mit der Forderung des Vereins habe das Aus aber nichts zu tun, erklärte der Sender. "Trotz noch immer respektabler Quoten sind wir unübersehbar in einer Reifephase angekommen. Wir haben daher gemeinsam mit Katia Saalfrank beschlossen, keine neuen Folgen mehr zu produzieren“, sagte Markus Küttner, RTL-Bereichsleiter Comedy & Real Life. Sieben Jahre war das Format bei RTL zu sehen, insgesamt gingen 145 Folgen über die Bildschirme. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete von einer E-Mail Saalfranks an die RTL-Verantwortlichen, in der sich die Pädagogin über die zunehmende Einmischung in ihre Arbeit beschwerte.

Für Aufsehen sorgte außerdem die Meldung, dass die ARD an einem Format arbeite, was «Switch» sehr ähnlich sein soll. Dafür sei man schon in Verhandlungen mit den Komikern Martina Hill, Max Giermann und Martin Klempnow. ProSieben kündigte derweil an, dass die neuen Folgen von «Two and a Half Men» mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle bereits ab Januar zu sehen sein werden. In den USA verkündeten die Programmplaner von FOX, dass die Castingshow «The X Factor» 2012 eine weitere Staffel erhalten werde. Das war durchaus überraschend, denn das Format mit Simon Cowell wurde stark beworben und als neue Wunderwaffe angepriesen, blieb dann aber dennoch weit hinter den Reichweiten von «American Idol» zurück.

Im November hatte zudem das lange Warten der «Stromberg»-Fans ein Ende. Die neue Staffel mit Christoph Maria Herbst startete mit 2,06 Millionen Zuschauern und einem durchschnittlichen Marktanteil von 16,0 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern. Eine Woche später halbierte sich der Wert auf nur noch acht Prozent. Inzwischen hat sich das Format leicht über dem Senderschnitt von zwölf Prozent eingependelt. Ein Grund für den Rückgang der Quoten dürfte auch die Tatsache sein, dass «Stromberg» schon mit dem Staffelstart auf DVD erscheint. Viele Fans der Serie kaufen sich lieber gleich die DVD, anstatt die Serie im Fernsehen zu schauen.

Reichliche Diskussionen gab es um das neue Sat.1-Format «Schwer verliebt», das mit bis zu 15,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe punktet. Die „Rhein Zeitung“ befand, dass die Kandidaten in der Sendung bloßgestellt würden und stellte sich auf die Seite von Teilnehmerin Sarah, die mit ihrer Darstellung nicht zufrieden war. Die Zeitung veröffentlichte Auszüge aus den Verträgen und schrieb wochenlang über «Schwer verliebt». Andere Medien sprangen schließlich auf, sogar «Frontal 21» berichtete über das Format und die Kandidaten. Bei der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz gingen einige Beschwerden ein. Die Medienwächter urteilten aber, dass die Sendung „keine Elemente offenen Spotts“ darstellen.

Lesen sie auf der dritten Seite, was die Medien-Themen im Dezember 2011 waren und was die Fernsehbranche bewegte.


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