Kino-Check

Neu im Kino: Komik und Tragik zur Sommerzeit

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Sprechende Zoobewohner, intrigante Jugendfreunde, ein etwas anderes Mädchen und drei gescheiterte Geschäftsmänner. Quotenmeter.de präsentiert die wichtigsten Kinoneustarts der Woche.

«Ein Tick anders»
Noch nicht wirklich oft wurde in Spielfilmen ausführlich das Tourette-Syndrom thematisiert. Die Hintergründe der unheilbaren neurologisch-psychiatrischen Krankheit sind bis heute noch weitgehend ungeklärt, therapeutische Maßnahmen sind begrenzt. Zudem erfordert die Darstellung von Erkrankten äußerstes Fingerspitzengefühl, weshalb sich bisher nur wenige Filme mit dieser Thematik beschäftigten. Im vergangenen Jahr konnte aber der Regisseur Ralf Huettner mit «Vincent will Meer» einen beachtlichen Kinoerfolg auf die Beine stellen, der zudem auch viele Preise abstauben konnte. Mit «Ein Tick anders» folgt nun eine weitere deutsche Produktion, die das Tourette-Syndrom in tragikomischer Form aufarbeitet. Diesmal zeichnet Andi Rogenhagen verantwortlich, der zuletzt vor acht Jahren mit «La Palma» auf sich aufmerksam machte. Die Hauptrolle ging an das schweizerische Schauspieltalent Jasna Fritzi Bauer, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten erst 21 Jahre alt war. Erste Erfahrungen konnte die junge Frau bereits im Hessischen Staatstheater Wiesbaden sammeln, hier ist sie seit mittlerweile vier Jahren aktiv.

Die 17-jährige Eva Strumpf (Jasna Fritzi Bauer) leidet unter dem Tourette-Sydrom, doch eigentlich kann sie damit ohne größere Probleme leben. Sie hat inzwischen gelernt, mit ihren Tics zu leben und ihre schräge Familie liebt sie bedingungslos. Doch als sie im Wald eine Leiche findet, ihr seinen Job verliert und der Familie der Kredit gekündigt wird, gerät ihr unbeschwertes Leben komplett aus den Fugen. Zwar findet "Papa Strumpf" schnell eine neue Arbeitsstelle, doch dafür muss er aus dem nordrhein-westfälischen Marl ins große Berlin ziehen, was Eva gar nicht behagt. Aus Angst vor dem veränderten Umfeld schmiedet sie gemeinsam mit ihrer kauzigen Oma und dem durchgeknallten Onkel einen Plan, der Geld einbringen und somit ihre finanzielle Situation entscheidend verbessern soll. Nachdem dieser im Chaos endet, merkt die junge Frau, dass es Zeit wird, sich ein eigenes Leben aufzubauen...

OT: «Ein Tick anders» von Andi Rogenhagen; mit Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus, Victoria Trauttmansdorff, Stefan Kurt, Renate Delfs und Nora Tschirner


«The Company Men»
Nein, um das finanzielle Wohlergehen der drei Hauptdarsteller muss man sich wohl nicht machen. Ben Affleck, Chris Cooper und Kevin Costner gehören zur obersten Riege Hollywoods und werden noch immer einige Millionen auf dem Konto haben. Doch während sich Deutschland erfreulich schnell von der globalen Finanzkrise Ende 2008 hat erholen können, stecken die Vereinigten Staaten noch immer in einem großen Dilemma. Nach der ökonomisch sehr fragwürdigen Bush-Politik und dem Zusammensturz vieler Branchen gelang es bislang auch Barack Obama nicht, das Ruder rumzureißen: Das Haushaltsdefizit steigt weiter, der Aufschwung lässt noch immer auf sich warten und die Arbeitslosigkeit steigt auf traurige Rekordhöhen. Inmitten der Depression präsentiert Produzent John Wells mit «The Company Men» drei Verlierer der Finanzkrise. Der Amerikaner versucht sich dabei erstmals als Regisseur, auch das Drehbuch stammt von ihm.

Er lebt den "American Dream" wie kaum ein Anderer: Als leitender Angestellter bei einem Bostoner Schiffsbauer verdient Bobby Walker (Ben Affleck) ein stolzes Gehalt, besitzt einen prachtvollen Porsche und kann sich und seiner jungen Familie vieles leisten, wovon andere Menschen nur träumen können. Auch seine Kollegen Gene McClary (Tommy Lee Jones) und Phil Woodward (Chris Cooper) geht es sehr gut, bis der Konzern sie wie Hunderte andere Mitarbeiter in Folge eines Rationalisierungsprozesses feuert. Während McClary versucht, weiterhin optimistisch zu bleiben, fallen Woodward und Walker in eine emotionale Krise. Schon bald muss Walker ernsthaft in Erwägung ziehen, einen Aushilfsjob als Zimmermann bei seinem Schwager anzunehmen...

OT: «The Company Men» von John Wells; mit Ben Affleck, Chris Cooper, Kevin Costner, Tommy Lee Jones, Yolande Moreau, Rosemarie DeWitt, Maria Bello und Craig T. Nelson

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