You Are Cancelled

«Lights Out»

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In dieser Woche lief die letzte Folge des Dramas um einen Profiboxer - was der Sender FX dazu sagt...

Wenn ein bestimmtes Nischen-Genre sich im Kino als Kassenschlager erweist, heißt es nicht unbedingt, dass es auch im TV Erfolge feiert. Science-Fiction-Autoren dürfen zurzeit davon ein Lied schreiben, und seit diesem Jahr nun auch das Boxerdrama. Die «Rocky»-Saga, sowie die oscarprämierten «Million Dollar Baby» und «The Fighter» machten vor, wie man Geschichten im Boxermilieu ansiedelt. Das FX-Drama «Lights Out» beschäftigte sich mit dem ehemaligen Profiboxer Patrick Leary, der auf Grund einer auftretenden Boxer-Demenz beschließt, sich aus dem Sport zurückzuziehen. Fünf Jahre später findet er sich in finanziellen Schwierigkeiten und Ratlosigkeit wieder. Um für seine Frau und drei Kinder sorgen zu können, arbeitet er deshalb als brutaler Schuldeneintreiber für einen Kriminellen, und arbeitet nebenher an seinem Comeback, was ihm nicht nur seine Familie, sondern auch seine Gesundheit kosten könnte.

«Lights Out» fand vorab seiner Premiere lobende Worte seitens der Kritiker. Allerdings wurde der Serie genauso schnell eine frühzeitige Absetzung vorhergesagt, nachdem schon im September 2010 die FX-Serie «Terriers» beim Publikum scheiterte und nach drei Monaten sein Ende fand. Als die erste Episode am 11. Januar dieses Jahres nur rund eineinhalb Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken konnte, waren die Vorhersagen nicht nur wahr geworden, sondern auch der Verlust einer weiteren großartigen Serie seit dem Ende von «Terriers» extrem gewachsen. Besonders für FX war es ein schmerzhaftes TV-Jahr: Es war das erste, in welchem der Sender seine neuen Dramaserien (auch wenn es am Ende nur zwei Projekte waren) auf Grund schwacher Einschaltquoten nach einer kurzen ersten Staffel nicht verlängerte.

Im Gegensatz zu «Terriers», dessen Überlebenschancen bis nach dem vorzeitigen Serienfinale immer noch durch die Medien geisterten, waren die Lichter bei «Lights Out» schon vorzeitig ausgeschaltet worden. Nicht nur erreichte die Pilotfolge weniger Zuschauer als «Terriers» (1,47 Millionen vs. 1,61 Millionen), «Lights Out» verlor sogar fast konstant Zuschauer. Die Buddycop-Dramedy schaffte es nach dem FX/Dish-Disput im Oktober einige seiner Zuschauer zurückzuholen und beendete die Serie mit dem drittbesten Wert in der Reichweite – die vorletzte Episode von «Lights Out» dagegen kam auf ein Serientief. Den einzigen Vorteil, den «Lights Out» vor «Terriers» hatte, und der einzige Grund, warum FX «Lights Out» hätte verlängern können, war ein besserer Durchschnitt in der Reichweite nach zwölf Episoden (0,83 Millionen vs. 0,67 Millionen). Für FX waren diese Zahlen jedoch zu niedrig, um eine zweite Staffel zu garantieren. Am 24. März wurde die Absetzung angekündigt, am 5. April lief die finale Folge.

Mit der offiziellen Absetzung begann sich auch wieder einmal das Karussell der Suche nach den Gründen zu drehen. Dieses Mal hatte FX-Präsident John Landgraf jedoch keine Mühe, nach eben diesen zu suchen – er konnte sie sich bei «Terriers» abgucken, denn beide Serien entwickelten sich auf simultane Art zu Flops. Landgraf erklärte die aktuelle Absetzung mit seinen eigenen Worten: „Ich denke, dass beide Serien auf eine Art ähnlich sind, dass man sich die Frage stellt, ob man wirklich eine Serie sehen will, welche völlig anders ist als was man bisher gesehen hat – und ich meine anders im großen Stil [...]. Du siehst «Terriers» und du sagst 'Es ist eine Buddycop-Show, das kenne ich doch schon.' Dann steigert man sich hinein und erkennt, dass es eigentlich recht subtil und gut und spezial ist, völlig anders zu dem, was du bisher gesehen hast. [...] Und ich würde sagen, dass dasselbe auf «Lights Out» zutrifft.“ Zusätzlich bestand (und besteht auch immer noch) die Sorge seitens der FX-Zuschauer, dass durch die beiden Flops der Kabelkanal in Zukunft auf leichtere Stoffe setzen wird. Doch Landgraf wandte ein: „Ich glaube nicht, dass wir jemals unsere Hingabe zu Exzellenz und Qualität aufgeben werden.“

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