Kino-Check

Neu im Kino: Gnomeo, oh Gnomeo

von
Shakespeares Gartenzwerge, Tempelritter, Ozons Schmuckstück und eine psychopathische Mitbewohnerin. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Gnomeo und Julia»

Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dem in dieser Woche in den deutschen Kinos startenden Animationsfilm «Gnomeo und Julia» um eine recht freie Adaption des berühmten Dramas von William Shakespeare. Angesiedelt ist der hier als leichter Familienspaß ausgelegte Stoff diesmal im Gartenreich, dessen Bewohner insgeheim ein erstaunliches Eigenleben führen. Doch kein allzu friedliches. So sind die Gartenzwerge der benachbarten Grundstücke von Mr. Capulet und Ms. Montague im ständigen Streit miteinander. Mittendrin stecken auch Gnomeo und Julia, die sich nach einer zufälligen Begegnung schon bald ineinander verlieben. Doch bedauerlicherweise befinden sie sich auf entgegengesetzten Seiten des Gartenkriegs.

Die Produktion des Animationsfilms verlief dabei alles andere als reibungslos. Nach Umbesetzungen im Synchronstudio, mehreren Überarbeitungen des Drehbuchs (an dem insgesamt nun sieben verschiedene Autoren gewerkelt haben) und Schwierigkeiten mit den Produktionsstudios landete «Gnomeo und Julia» schließlich bei Touchstone Pictures, die damit ihren ersten Animationsfilm seit «Nightmare Before Christmas» (1993) herausbrachten. Und da Touchstone bekanntlich zur Walt Disney Company gehört, hat der milliardenschwere Konzern auch diesmal wieder seine Finger bei einem groß angelegten Animationsprojekt mit ihm Spiel. Dabei kam Disney nach «Rapunzel - Neu verföhnt» (2010) ein weiteres Mal auch ganz ohne die Unterstützung von Pixar («Toy Story», «Findet Nemo») aus, stammen die Filmbilder diesmal doch aus Rechnern der Starz Animation Studios, die zuvor vor allem mit der Arbeit an dem düsteren Science-Fiction-Abenteuer «#9» (2009) auf sich aufmerksam gemacht haben. Ob das Endergebnis, das in entsprechenden Kinos natürlich auch in 3D zu sehen sein wird, trotz all dieser Komplikationen dennoch überzeugen kann, verrät Sidney Schering in der Quotenmeter.de-Kinokritik am Freitag.

OT: «Gnomeo & Juliet» von Kelly Asbury; dt. Sprecher: Bürger Lars Dietrich, Anke Engelke, Bernhard Fleischmann und Holger Ponik.

«Der letzte Tempelritter»


Nachdem Hollywoodstar Nicolas Cage («Con Air», «Lord of War») mit einer ganzen Reihe unrühmlicher Rollen (z.B. in «Next», «Bangkok Dangerous» und «Knowing») eine Zeit lang eher negativ von sich reden gemacht hatte, schien es mit herrlichen Auftritten in Werner Herzogs «Bad Lieutenant» (2009) sowie Matthew Vaughns «Kick-Ass» (2010) für den Oscarpreisträger allmählich wieder bergauf zu gehen. Doch das war wohl zu früh gefreut, versetzt nun das Fantasy-Action-Genre Cages Karriere erneut einen Dämpfer. Nachdem schon «Duell der Magier» (2010) und «Drive Angry» (2011) nicht vollends überzeugen konnten, scheint nun das größtenteils in Österreich, Ungarn und Kroatien gedrehte Mittelalter-Abenteuer «Der letzte Tempelritter» diese dürftige Trilogie zu komplettieren. Und das obwohl Cage mit Grammy-Preisträger Dominic Sena («Kalifornia», «Passwort: Swordfish») als Regisseur einen alten Bekannten zur Seite gestellt bekommen hat, drehten die beiden doch ein Jahrzehnt zuvor bereits den PS-Actioner «Nur noch 60 Sekunden». Auch mit den Tempelrittern ist der Neffe des Regisseurs Francis Ford Coppola schon indirekt in Berührung gekommen, begab er sich doch in dem Disney-Abenteuer «Das Vermächtnis der Tempelritter» (2004) erfolgreich auf die Spur von deren Nachlass.

In «Der letzte Tempelritter», welcher im 14. Jahrhundert angesiedelt ist, schlüpft Cage nun aber selbst in die Ritterrüstung. Als Kreuzfahrer Behman hat er genug von der Grausamkeit des andauernden Krieges und kehrt zusammen mit seinem Mitstreiter Felson (Ron Perlman, «Hellboy») nach Europa zurück, wo gerade die Pest einen Großteil der Bevölkerung dahinrafft. Vom Kardinal D’Ambroise (Christopher Lee) bekommen sie daher bald den Auftrag, ein geheimnisvolles Mädchen (Claire Foy), das als Hexe für den Ausbruch des Schwarzen Todes verantwortlich gemacht wird, zu einem Kloster zu eskortieren. Dort soll ihr vermeintlicher Fluch durch ein spezielles Ritual schließlich gebrochen werden.

OT: «Season of the Witch» von Domic Sena; mit Nicolas Cage, Ron Perlman, Claire Foy, Stephen Campbell Moore und Christopher Lee.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Alles zum Film «The Roommate».

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