Quotencheck

«Unser erstes Restaurant»

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Die neue VOX-Doku-Soap hat ihre Zeit gebraucht, um vom Publikum beachtet zu werden.

Vor knapp drei Jahren ist die Doku-Soap «Mein Restaurant» bei VOX auf Sendung gegangen, trotz positiven Feedbacks der Presse wurde sie aber bereits nach einer einzigen Staffel wieder eingestellt. Schuld daran waren nicht nur die geringen Zielgruppen-Marktanteile von häufig unter sieben Prozent, sondern auch die vergleichsweise hohen Produktionskosten. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage im Jahr 2008 verzichtete man auf eine zweite Staffel. 2011 startete VOX dann einen neuen Versuch; unter dem etwas abgeänderten Titel «Unser erstes Restaurant» begleitete der Kölner Privatsender für zunächst zwölf Ausgaben verschiedene Familien, Paare und Einzelpersonen, die selbständig als Restaurantleiter durchstarten wollten. In Konkurrenz mit den RTL II-«Kochprofis» lief das Format dienstags ab 22.15 Uhr anfangs nicht immer gut. Nach und nach rettete man sich aber auf Werte um den Senderschnitt.

Mit den Premierenzahlen konnte VOX noch halbwegs zufrieden sein: Insgesamt interessierten sich 1,02 Millionen Zuschauer für die Auftakt-Folge, womit zwar kein überragender, aber durchaus ordentlicher Marktanteil von 4,8 Prozent eingefahren werden konnte. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren 0,66 Millionen und 7,2 Prozent dabei. Zum Vergleich: Im Februar 2011 erreichte der Privatsender durchschnittlich 7,7 Prozent, im Januar waren es 7,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil. Das Format musste sich also deutlich steigern.

Letzten Endes trat genau das Gegenteil ein, denn in Woche zwei verlor «Unser erstes Restaurant» gewaltig an Boden. Im Gegensatz zur Vorwoche kamen knapp 400.000 Gesamt-Zuschauer abhanden, insgesamt schalteten nur noch 0,64 Millionen Bundesbürger ein, was schwachen 2,9 Prozent entsprach. In der Zielgruppe verlor das Format satte 3,5 Prozentpunkte, mehr als 3,8 Prozent Marktanteil waren nicht drin. Besonders bitter: Sieben Tage darauf sollten die Quoten noch weiter sinken. 0,45 Millionen Zuschauer ab drei Jahren bedeuteten äußerst schlechte 1,7 Prozent Marktanteil. In der werberelevanten Zielgruppe wurden 0,27 Millionen bei 2,3 Prozent Marktanteil gemessen – dabei handelte es sich um die Tiefstwerte der ersten Staffel. Diese waren aber auch zu erwarten, denn im Gegenprogramm generierte RTL mit «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» über 50 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ein fantastischer Wert, der auch dem Rest der Konkurrenz zu schaffen machte.

Ausgabe drei konnte dann etwas zulegen, insgesamt holte das Format 0,89 Millionen Leute vor die TV-Geräte, was 4,0 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. In der wichtigen Zielgruppe verzeichnete VOX 0,54 Millionen Zuschauer und 5,6 Prozent Marktanteil. Das waren mit Sicherheit noch nicht die Ergebnisse, die sich VOX erhofft hatte, doch ab Ausgabe fünf schien das Publikum auf den Geschmack gekommen zu sein: Fortan bewegten sich die Marktanteile in der Zielgruppe zwischen sieben und neun Prozent, was angesichts des enttäuschenden Starts Anfang des Jahres eine überraschende Kehrtwende war. Starke 9,2 Prozent Marktanteil standen am 8. Februar 2011 auf der Uhr; die Reichweite bei den Werberelevanten belief sich auf 0,90 Millionen. Beim Gesamtpublikum brachten 1,24 Millionen Menschen gute 5,7 Prozent Marktanteil ein.

Zwar konnten diese Quoten nicht gehalten werden, für Ausgabe sechs lief es dennoch gut. Sie wurde erneut von 1,24 Millionen Zuschauern ab drei Jahren angesehen und verbuchte 8,0 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren. Am 22. Februar steigerte sich der Zielgruppenmarktanteil dann wieder auf 8,3 Prozent, bei den Zuschauern ab drei Jahren betrug der Marktanteil 5,4 Prozent. Die nächste Folge war bei insgesamt 1,11 Millionen Deutschen gefragt, der Marktanteil in der Zielgruppe lag mit 7,7 Prozent exakt auf dem Senderschnitt.

Die vorerst letzten vier Folgen strahlte VOX schließlich in Doppelfolgen aus und erzielte damit größtenteils Marktanteile von rund 7,6 Prozent in der Zielgruppe. Im Schnitt schalteten bis zu 0,69 Millionen 14- bis 49-Jährige ein. Beim Gesamtpublikum kam das erste Doppelpack am 8. März auf 1,12 bzw. 0,90 Millionen Zuschauer; das bescherte VOX Marktanteile von 5,1 bzw. 6,4 Prozent – letzterer Wert ist ein Rekord. Das Finale am 15. März verfolgten 1,25 bzw. 0,86 Millionen Zuschauer.

Trotz den zuletzt ansehnlichen Quoten fällt die Bilanz ernüchternd aus. In der Zielgruppe erreichten die zwölf Folgen im Schnitt nur 0,62 Millionen Zuschauer, so dass hier ein unterdurchschnittlicher Marktanteil von 7,0 Prozent erzielt wurde. Bei den Zuschauern ab drei Jahren schalteten im Mittel 1,00 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei 4,7 Prozent. Ab nächster Woche übernehmen neue «Goodbye Deutschland!»-Folgen den 22.15 Uhr-Slot: Wirklich hohe Werte sind hier jedoch auch nicht zu erwarten, denn die Doku-Soap, in der Daniela Katzenberger entdeckt wurde, hat seit einiger Zeit mit sinkenden Quoten zu kämpfen. Meist sind nur Marktanteile um sieben Prozent möglich.

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