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Dschungelcamp-Finale: Wer hat das Zeug zum König des Dschungels?

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Wer wird der Dschungelkönig 2011? Am Samstag fällt die Entscheidung - ein Aus- und Rückblick.

Denn vor allem zwischen Sarah und Jay kam es jetzt zum Eklat, obgleich die beiden sich schon so oft in der Wolle hatten, erinnert man sich nur an die gemeinsame Oktoberfest-Dschungelprüfung. Als „Irre, die lügt“ betitelte Jay Khan die bislang alleinige Außenseiterin, hatte sie doch mit Peer jetzt zumindest einen Teil-Verbündeten. Doch wer lügt wirklich? Es ist schwierig bei dem Wirrwarr einen Durchblick zu behalten und das musste auch Peer Kusmagk am eigenen Leib erfahren, denn durch seinen Versuch zwischen beiden Kontrahenten irgendwie zu vermitteln oder die Gesamtsituation zu verstehen, war auch er schnell überfordert und am Rande der Verzweiflung. Letztlich war es aber Peer, der den Durchblick behielt. Denn wie schon Dirk Bach in einer der berüchtigt ironisch-zynischen Kommentare über Sarah Dingens sagte: „Eine Irre, die die Wahrheit sagt.“ In den letzten beiden Sendungen verdichteten sich die Anzeichen darauf, dass da sogar etwas dran sein könnte. Vielleicht gerade weil RTL den Fokus auf diese Geschichte legte und auch der Zuschauer in dieser Hinsicht aufmerksam geworden ist. Denn dass Jay Khan und Indira Weis ihr Verhalten und ihre Interview-Aussagen vor den RTL-Kameras und im Dschungeltelefon flüsternd abstimmen, war zwar leise zu hören, aber in den Untertiteln mehr als deutlich zu lesen.

Entsprechend abgesprochen war dann auch die Knutsch-Szene im Dschungel-Teich. Anhand von Schnappschüssen konnte der RTL-Zuschauer genau erkennen, wie bemüht Jay Khan war, dass die Kameras die Szene auch aus dem besten Winkel einfangen können – von wegen nach wenigen Tagen hat man die installierten Kameras im Camp schon wieder vergessen. Es scheint also offensichtlich, dass das Handeln von Jay und Indira auch einem gescripteten Drehbuch entstammen hätte können. Ob der Boygroup-Sänger aber sein eventuelles Schwulsein überspielen möchte, konnte man anhand von einigen RTL-Zusammenschnitten in den letzten Sendungen durch Versprecher und merkwürdige Blicke nur erahnen und hineininterpretieren. Doch das tut nicht viel zur Sache.

Vielmehr hat die Enthüllung der inszenierten Liebesgeschichte die Karten völlig neu gemischt. Nachvollziehbar, dass deswegen auch Indira Weis und Jay Khan bei der Entscheidungs-Verkündung mit einem „Vielleicht“ belegt wurden, ehe Indira dann gehen musste. Folgt also heute mit Jay der größte Widersacher von Sarah? Apropos: Die ist übrigens dann doch noch freiwillig gegangen – als tragischer Held, wie im Nachhinein gesagt werden kann. Sie hat dem Druck der Gruppe nachgegeben, obwohl diese ihr zu einem Teil offensichtlich auch Unrecht getan hat. Denn natürlich leistete sie sich vor allem in der ersten Woche einen Fehltritt nach dem anderen und wurde zum Unsympathen im Camp. Außerdem war auch ihr Verhalten nicht immer vorbildlich und meistens fragwürdig. Doch mit ihrer Enthüllung hat sie für klare Verhältnisse gesorgt, die man trotzdem verkannte. Ein Fehler, den sich zum Beispiel Matthieu Carriere schon eingestanden hat. Der einstige Camp-Ziehvater von Peer hatte Sarah sogar angefleht zu gehen und ihre Aussagen mit dem Ruinieren von Jays Karriere gleichgesetzt.

Bei dem neutral gebliebenen Peer will sich Matthieu nun spätestens bei der Abschlussfeier am Sonntag entschuldigen, wie er auf seiner offiziellen Homepage beschreibt. Denn Peer hatte die Ausführungen von Sarah Dingens mit ähnlichen Beobachtungen ergänzt und sich ein stückweit allein auf weite Flur begeben. Matthieu hat ihn daraufhin zu Recht gewiesen, harsch angegriffen und auch bei den anderen Camp-Bewohnern wurde Peer nach dem Ausscheiden von Sarah zur neuen Zielscheibe. „Nach dem Gau mit Sarah versus Jay hatte ich Scheuklappen auf. Nicht Peer zeigte in diesem Fall schlechte Menschenkenntnis, sondern ich. Er hat einen kühlen Kopf behalten und ist bei sich geblieben. Danke für den Spiegel, den du mir vorgehalten hast“, schreibt Matthieu in einem offenen Brief an Peer. Für ihn ist Peer schon der Dschungelkönig. In der Tat scheint der Restaurantbesitzer mittlerweile sehr gute Karten auf die Krone zu haben. Denn er war es, der aus Sicht der Zuschauer letztlich die beste Rolle in dem Dschungel-Drama spielte - denn sie war nicht nur authentisch, sondern auch menschlich. In diversen Umfragen von Boulevard-Magazinen und Online-Diensten liegt er gerade deshalb stets weit abgeschlagen an vorderster Stelle.

Hat der Eklat zwischen Sarah und Jay also nicht nur seinen Charakter gestärkt und ihm neue Erfahrungen beschert, sondern ihm durch sein Agieren zwischen den Unruheherden auch den Weg zum Dschungelkönig geebnet? Nachvollziehbar wäre es und genauso eine verdiente Konsequenz aus den Querelen der letzten Tage. Gar nicht mehr gut stehen dürften ja die Karten für Jay Khan, dem schon dreimal das Aus drohte. Er muss möglichweise am heutigen Freitagabend seinen Hut nehmen, denn die entlarvenden Bilder der letzten Sendungen haben sein Liebesspiel vorerst beendet. Übrig bleiben noch die grundsoliden Thomas Rupprath und Katy „Walter“ Karrenbauer, die man zu Beginn der Staffel gar nicht wirklich in der letzten Abwahlrunde erwartet hätte. Zwar hatten auch sie sich der Gruppe angeschlossen und schenkten Jay mehr Glauben als Sarah, was nach ihren Eskapaden der ersten Dschungel-Woche sogar verständlich ist, doch haben sie aus dem Drama im Camp keinen Schaden genommen. Darüber hinaus haben sie bei ihren Dschungelprüfungen stets überzeugt und auch ansonsten ein gutes Verhaltensbild abgegeben. So können wohl auch sie sich insgeheime Chancen auf die Krone ausrechnen, doch ob sie das Zeug dazu haben, werden sie in den letzten beiden Ausgaben von «Ich bin ein Star – holt mich hier raus!» nochmal unter Beweis stellen müssen – und dann ist vielleicht sogar noch eine Überraschung drin.

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