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Liebes Jahr 2011,

von
Zwar bist Du nun erst eine Woche alt, doch schon jetzt habe ich Mitleid mit Dir.

Den Grund kennst du ja mit Sicherheit selbst am besten, denn deine Erfahrungen mit der Welt und ihren Menschen in Kalenderwoche Nummer Eins sollten ihn Dir schnell bekannt gemacht haben: Du hast es nämlich sehr schwer, Dich gegenüber deinem Vorgänger 2010 zu behaupten!

Was war doch das Vorjahr für eine ereignisreiche Abfolge von 52 Wochen…! Im Nachhinein kaum zu glauben, dass die Olympischen Winterspiele in Vancouver, der Fall Kachelmann, Lenas Sieg in Oslo, der Ausbruch des isländischen Vulkans „Na, du weißt schon…“, die Fußball-WM in Südafrika, die Rücktritte von Horst Köhler, Roland Koch oder Ole von Beust, die Wahl von Christian Wulff zum neuen Bundespräsidenten und noch einiges mehr in so ein paar Wochen gepasst haben sollen.

Und was hast Du uns nun zu bieten?! Begrüßt uns mit einem Schneechaos und machst es Deinem Kollegen 2005 nach, einen Dioxinskandal in Sachen Frühstückseiern anzuleiern. Also ein im wahrsten Wortsinne holpriger Start. Ansonsten fällt einem in erster Linie gar nichts Besonderes ein, was Dich in den nächsten Monaten so großartig prägen sollte.
Denkt man mal angestrengter nach, kommen einem vielleicht die Frauen-Fußball-WM sowie der „Eurovision Song Contest“ im eigenen Lande in den Kopf und von einem Superwahljahr 2011 hat man auch mal was gehört. Aber soll das etwa spannend werden? Die Ergebnisse scheinen doch eh schon vorgezeichnet zu sein – außer vielleicht, Du wirst genau so überraschend wie dein Vorgängerjahr. Und genau darin liegt Deine große Chance, wie bei allen ungeraden Jahren, doch unerwartet interessant zu werden: Im Überraschungsmoment!

Außerdem wären da ja auch noch fernsehtechnisch ein paar Dinge, die sich schon so zwischendurch während der übermächtigen Regentschaft Deines Vorgängers angemeldet haben: Harald Schmidts Wechsel zu Sat.1, Erwin Pelzigs ZDF-Comedy-Talk, die Einführung von neuen Daily-Quizshows bei ARD und ZDFneo, Günther Jauchs Polittalk im Ersten und, und, und…
Aha! Scheinst ja doch mehr in Petto zu haben, als man zunächst denkt.

Darum wünsche ich Dir, dass du Deine Möglichkeiten in den nächsten, Dir verbleibenden 51 Wochen noch bestens ausschöpfen können wirst.

Erwartungsvoll,

Dein Dich interessiert miterlebender
Gregor Elsbeck

Kurz-URL: qmde.de/46897
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