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Die Jagd ist eröffnet: Die neue Season beginnt

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Welche neuen Serien werden punkten? Welche alten Shows können weiter überzeugen? Wo wird der Konkurrenzkampf am härtesten? Quotenmeter.de wagt vorab einen umfassenden Blick auf die neue, amerikanische TV-Saison.

Nach einem Sommer voller Wiederholungen buhlen die großen Networks ab sofort wieder mit frischer Ware um die Gunst der amerikanischen Zuschauer. In den kommenden Wochen werden sich insgesamt 23 neue Sendungen neben 64 frischen Staffeln behaupten müssen. Dabei geht es nicht nur darum, welches Format am beliebtesten sein wird, sondern für einige Kanäle sogar um die nackte Existenz.

Der Phoenix aus der Asche: NBC


Nach der missratenen Saison 2009/2010 braucht NBC endlich wieder Quotenerfolge. Aus Kostengründen hatte man versucht die tägliche 22.00 Uhr-Stunde anstatt mit eigenproduzierten Serien mit einer Late-Night-Show zu besetzen. Die Folge waren niedrige Reichweiten, die vor allem den anschließenden Lokalnachrichten geschadet haben. Noch vor Jahren konnte der Sender mit seinen Serienhits «Seinfeld», «Frasier», Friends» und «Emergency Room» pro Episode über 20 Millionen Amerikaner anlocken und die Saison als Nr-1-Network abschließen. Nach dem Ende von «Friends» waren diese Glanzzeiten endgültig vorbei. Die letzten nichtsportlichen Formate, die regelmäßig zweistellige Millionenwerte erreichten, waren «Deal Or No Deal» und «Heroes» in den Jahren 2006 und 2007. Doch nachdem deren Quoten extrem fielen, wurden auch sie schnell wieder beendet. Aktuell ist nur noch die wöchentliche Football-Übertragung massentauglich.

In der vergangenen Saison war die recht starke achte Staffel von «The Biggest Loser» mit durchschnittlich 10,44 Millionen Zuschauern das beliebteste nichtsportliche Format. Unter allen Sendungen belegte es jedoch nur den 33. Platz der Season. Unter den fünf großen Networks rangierte der Kanal nur noch auf Position vier und konnte nur das Mini-Programm von The CW schlagen. Das ist für den traditionsreichen Sender definitiv zu wenig. Es bestand daher Handlungsbedarf. Um das Rad herumzudrehen und wenigstens das drittplatzierte Network ABC einholen zu können, investierte NBC viel Geld in die Entwicklung neuer Serien und schickt so viele neue Shows wie kein anderer Sender ins Rennen. Einige der Neuzugänge geben tatsächlich Anlass zur Hoffnung.

Am heißesten dürfte «The Event» erwartet werden, dass am 20. September startet und fortan montags um 21.00 Uhr gegen «Two And A Half Men» antritt. Die Verschwörungsserie gilt als inoffizieller Nachfolger der Hits «24» sowie «Lost» und verspricht nichts Geringeres als die größte Verschwörung der amerikanischen Geschichte aufzudecken.

Vielversprechend ist auch die Geschichte um ein Agenten-Paar, das nach jahrelanger Pause in den Dienst der CIA zurückkehrt. Schließlich stammt «Undercovers» aus der Schmiede von Hitproduzent J.J Abrams, der bereits «Alias», «Lost», «Fringe» und die Kinofilme «Star Trek», «Mission: Impossible III» und «Cloverfield» umsetzte. Gegen den CBS-Dauerbrenner «Survivor» wird die Serie jedoch kein leichtes Spiel haben.

Eine sichere Bank sollte der neue Ableger von «Law & Order» sein, der den Handlungsort erstmals aus dem kühlen New York ins warme Los Angeles verlagert. Nach dem Aus des Originals müsste für die Serie genug Raum bleiben und mit einem Sendeplatz direkt im Anschluss an das derzeit erfolgreichste Spin-Off «Special Victims Unit» hat sie ideale Voraussetzungen für eine Verlängerung an die Hand bekommen. Problematisch könnte nur die Tatsache werden, dass sie mit «The Defenders» auf CBS und «The Whole Truth» auf ABC gegen zwei weitere Neustarts antreten muss, die jedoch bereits eine Woche früher starten werden.

Viel Vertrauen dürfte NBC auch in die neue Serie des in den USA recht beliebten Schauspielers Jimmy Smits «Outlaw» gesetzt haben, die den späten Freitagabend aufpolieren sollte. Die Premiere schnitt allerdings eine Woche vor Beginn der neuen Saison trotz eines grandiosen Lead-Ins durch das Finale von «America’s Got Talent» eher verhalten ab. Auch die Wiederholung auf dem eigentlichen Sendeplatz konnte trotz schwachen Gegenprogramms nicht überzeugen.

Einen Überraschungserfolg könnte die im Sitcomblock am Donnerstag versteckte Serie «Outsourced» werden. Die Werbung macht zumindest Lust auf mehr. In dem schwachen Umfeld von «The Office», «Community» und «30 Rock» (Foto) werden jedoch kaum Rekord-Quoten zu erwarten sein. Zuletzt wird sich am Samstag zeigen, ob der Klassiker «Saturday Night Live» nach seinen zahlreichen Ausstiegen an die Quoten der vergangenen Jahre heranreichen kann.

Doch selbst wenn einige Formate den Publikumsgeschmack nicht treffen sollten, stehen für NBC bereits die Comic-Helden-Serie «The Cape», die neue David E. Kelley-Produktion «Harry’s Law» sowie die selbstironische Comedy «The Paul Reiser Show» für die Midseason bereit.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Welche Hoffnungsträger schickt ABC ins Rennen und womit will CBS punkten?

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