Sonntagsfragen

D! über «Popstars»: 'Wie eine Hassliebe'

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Am Donnerstag startet die neue Staffel der Casting-Show. Über die neue Jury, das geänderte Konzept und die Qualität der Kandidaten sprachen wir mit dem "Mister «Popstars»."

Herr Soost, sagen Sie mal: Unterteilen Sie ein Jahr inzwischen eigentlich schon in «Popstars»-Zeit und „Nicht-«Popstars»-Zeit“?
Eigentlich kann man das schon so sagen, ja. In der ersten Jahreshälfte fühle ich mich ein bisschen wie „Free Willy“. Die zweite Jahreshälfte gehört dann immer den «Popstars». Dem muss sich alles andere dann stets unterordnen.

Welche Zeit ist für Sie schöner?
Natürlich ist dieses freie Gefühl, das ich im ersten Halbjahr habe, schon sehr angenehm. «Popstars» ist dann aber wie eine Liebe, die einen verlässt und wieder zurückkommt. Wenn ich zum ersten Casting einer neuen Staffel gehe, habe ich Schmetterlinge im Bauch. Spätestens beim zweiten Casting hat es mich wieder voll erwischt. Das ist wie eine Art Hassliebe – man kommt einfach nicht davon los. «Popstars» hat mich wirklich gefesselt.

Was ändert sich in der kommenden Staffel?
Die größte Änderung ist sicherlich, dass die letzten vier Shows allesamt live sein werden. Ab dem Achtelfinale haben wir Ende des Jahres große Shows im Programm. Ich sehe das übrigens mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ab dann dürfen nämlich nur noch die Zuschauer entscheiden, wer weiterkommt.

Vier große Liveshows - «Popstars» nähert sich also «Deutschland sucht den Superstar» an?
Oder umgekehrt. Man muss sich mal anschauen, wie viele «Popstars»-Ideen «Deutschland sucht den Superstar» in der vergangenen Staffel verwendet hat. Ich denke an Workshops in der Karibik, an das Coaching, auch an Real-Jobs. Es ist eigentlich auch nur logisch, dass zwei so erfolgreiche Marken sich voneinander etwas abschauen.

Es gibt dieses Jahr wieder eine neue Jury. Wo einst Sido saß, ist nun Thomas Stein zu finden. Ein Zeichen dafür, dass es wieder mehr um Musikkompetenz geht?
Genau darum geht es. Die Zeit, der bunten und kreischenden Juroren – und dazu zähle ich Sido jetzt – ist einfach vorbei. Uns geht es in der kommenden Staffel wieder um das Wesentliche. Wir haben beispielsweise auch gelernt, dass «Popstars» für Girls steht. No Angels, Monrose – das waren die größten Erfolge des Formats. Deswegen werden wir in diesem Jahr erneut eine Girlgroup casten. Wir brauchen zudem wieder eine stärkere Orientierung auf Musik, auf Performance – und deshalb eben wirkliche Fachleute. Im Übrigen: Die Quoten waren bei den Staffeln, in denen es nur um Mädels ging, die besten.

Wie zufrieden sind Sie bisher mit den Kandidatinnen, die sich beworben haben?
Ich war wieder überrascht, wie viele gute Mädchen sich auch in diesem Jahr beworben haben. Ich glaube, dass die Zuschauer sehr viel Spaß mit ihnen haben werden.

Schauen Sie «Popstars» eigentlich selbst?
Das ist meistens schwierig, weil wir immer drehen, wenn die Sendung im Fernsehen läuft. Wenn die aktuelle Staffel in diesem Jahr startet, dann sind wir ja auch schon wieder unterwegs. Manchmal wehre ich mich übrigens auch ganz bewusst, eine Sendung mit mir im Fernsehen anzusehen. Wer sich selbst zu viel anschaut, der sucht immer nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ich wäre dann vermutlich vor der Kamera nicht mehr der Gleiche, weil ich mich verstellen würde.

Im Herbst laufen gleich drei große Casting-Shows im Fernsehen: «Popstars», «Das Supertalent» und «X-Factor». Wieso soll der Zuschauer genau Ihr Format schauen?
Ich kenne «X-Factor» nicht, deshalb kann ich mich dazu nicht genau äußern. Ich denke aber, dass es einen Unterschied zwischen Popstars und den beiden anderen Formate gibt. «Popstars» steht für Schweiß, für Tränen, für Training und Entwicklung. «Popstars» steht auch für Wachstum. Der Zuschauer sieht wie Amateure oder Semi-Profis an ihren Aufgaben wachsen. Durch dieses Wachstum entsteht dann meistens auch eine andere Persönlichkeit. Das kann ich bei «Supertalent» nicht wirklich erkennen. Da pupst man in der einen Woche eine Kerze aus, eine Woche später sind es dann vielleicht zwei.

Erinnern Sie sich eigentlich noch an den Sieger aus Staffel sechs?
Das war Room2012.

Sicher?
Ja – Staffel eins gewannen die No Angels. Danach kamen Bro’Sis, Overground und die Preluders. Staffel vier gewann Nu Pagadi, dann Monrose und Staffel sechs war Room2012.

Ich frage nach, weil die Siegerbands zuletzt keine allzugroßen Erfolge vorzuweisen hatten – sie gerieten schnell in Vergessenheit. Können Sie den Mädels dann eigentlich noch die große Karriere versprechen?
Das stimmt so nicht ganz. Sie haben Recht, Some+Any waren nicht erfolgreich. Aber dann schauen Sie bitte auf die Gewinner der siebten Staffel, Queensberry. Die haben in Amerika einen Plattenvertrag und machen immer noch Musik, auch wenn es zwei Wechsel in der Bandbesetzung gegeben hat.

Abseits von «Popstars»: Welche Casting-Shows mögen Sie noch?
Wenn ich Zeit habe, schaue ich sehr gerne Casting-Shows. Mir gefällt «Germany’s Next Topmodel» noch sehr gut, weil es von der Grundausrichtung her nah an uns dran ist. Da machen die Kollegen wirklich eine richtig gute Arbeit.

Letzte Frage: Haben Sie noch Kontakt zu alten Kandidaten?
Ich habe mit vielen SMS-Kontakt, ja. Giovanni, Luci, Leo – hin und wieder telefonieren wir auch.

Vielen Dank für die Antworten, Herr Soost.

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